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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges
Autoren: Conn Iggulden
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Feldherrn gerichtet.
    »Wenn du jetzt Halt machst, werden wir alle sterben. Pompeius wird es keinem von uns jemals verzeihen, dass wir die Stadt bedroht haben. Das weißt du ganz genau. Er würde uns bis nach Britannien nachsetzen, wenn es sein müsste.« Er sah Julius in die Augen, und einen Moment lang zitterte seine Stimme. »Lass mich jetzt nicht im Stich. Ich bin dir bis hierher gefolgt. Wir müssen es zu Ende bringen.«
    Schweigend erwiderte Julius den flehenden Blick, bevor er Brutus die Hand auf die Schulter legte. »Ich bin zu Hause , Brutus. Nimmst du mir meine Zweifel und Bedenken wirklich übel, wenn mir der Gedanke, die Männer meiner eigenen Stadt zu töten, die Kehle zuschnürt?«
    »Was bleibt dir anderes übrig?«, erwiderte Brutus.
    Julius begann auf dem zertrampelten Getreide auf und ab zu schreiten. »Wenn ich die Macht an mich reißen würde …« Wie angewurzelt blieb er stehen und sprach schneller, als die Idee vor seinem geistigen Auge Gestalt annahm. »Was, wenn ich erkläre, die Diktatur des Pompeius sei illegal? Dann könnte ich nach Rom zurückkehren und die Republik wieder einsetzen. Das ist es! Genau so sollen sie mich sehen! Adàn! Wo steckst du?«, rief er quer über das Weizenfeld, und prompt kam sein spanischer Schreiber angelaufen. »Hier hast du deine Antwort, Brutus«, sagte Julius mit leuchtenden Augen. »Adàn? Ich möchte einen Brief an jeden römischen Kommandeur entsenden. Es ist jetzt zehn Jahre her, seit ich Konsul war, also spricht nichts dagegen, erneut zu kandidieren. Sag ihnen … ich lehne die Diktatur, die zu beenden Pompeius sich weigert, auf das Entschiedenste ab.«
    Ungeduldig sah Julius zu, wie Adàn mit seinen Schreibtafeln herumhantierte.
    »Lass sie wissen, dass ich die Gerichtshöfe und das Senatsgebäude respektieren werde und allein Pompeius als meinen Feind betrachte. Schreib ihnen, ich heiße jeden Mann willkommen, der sich mir anschließt, wenn wir die Republik des Marius und die Rechtssicherheit der Vergangenheit wiederherstellen. Ich bringe das Gold Galliens mit, und zusammen mit allem anderen, was wir für die Stadt erobert haben, wird Rom in neuem Glanz auferstehen.
    Schreib ihnen das alles, Adàn, und lass sie wissen, dass ich kein einziges römisches Leben gewaltsam beenden werde, solange ich nicht dazu gezwungen bin, und dass ich im Gegensatz zu Pompeius unsere Traditionen in Ehren halte. Unter seiner Obhut ist das Senatsgebäude niedergebrannt worden. Die Götter haben ihre Abneigung gegen ihn bereits gezeigt.«
    Die Männer um ihn herum sahen verdutzt zu, als Julius laut auflachte und angesichts ihrer Mienen den Kopf schüttelte.
    »Sie werden an mich glauben wollen, meine Herren. Sie werden zögern und sich fragen, ob ich ein Verfechter der alten Freiheiten bin.«
    »Und … bist du es denn?«, fragte Adàn leise.
    Julius sah ihn scharf an. »Wenn ich es so beschließe, ja! Und in Corfinium werde ich damit den Anfang machen. Ich verschone alle, die sich mir ergeben. Selbst wenn es nur dazu dienen sollte, dass sie diese Nachricht verbreiten.«
    Seine plötzliche gute Laune war ansteckend, und Adàn lächelte, während er auf seinen Wachstafeln weiterkritzelte. Er ignorierte seine innere Stimme, die darüber spottete, wie leicht er doch dem Zauber dieses Mannes erlag.
    »Sie werden sich nicht ergeben«, warf Domitius ein. »Pompeius würde sie alle als Verräter hinrichten lassen. Du hast doch gesehen, was er mit der Zehnten gemacht hat, nachdem sie im Kampf vor dem Feind geflohen ist.«
    Julius runzelte die Stirn. »Das ist durchaus möglich. Aber wenn er das wirklich tut, spielt er mir damit nur in die Hände. Wem würdest du folgen, Domitius? Einem Mann, der für Gesetz und Konsuln einsteht und der rechtschaffene Römer befreit, oder einem, der sie umbringt? Wer ist für Rom wohl der bessere Anführer?«
    Domitius nickte langsam, und Julius lächelte.
    »Siehst du? Es wird ihnen schwer fallen, mich zu verdammen, wenn ich Gnade zeige. Es wird sie verwirren, und Pompeius wird nicht wissen, wie er darauf reagieren soll.«
    Julius drehte sich zu Brutus um. In seinem Gesicht leuchtete wieder der alte Tatendrang.
    »Aber zuerst müssen wir die Straßenwachen einnehmen, und zwar ohne Blutvergießen. Wir müssen sie so sehr in Panik versetzen, dass sie keine Chance haben, gegen uns zu kämpfen. Wer führt sie an?«
    Brutus runzelte die Stirn. Er konnte dem schnellen Umschwung in Julius’ Laune nicht ganz folgen. Der Marsch nach Süden war die ganze
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