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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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Kammer wirkte genauso, wie diejenige, die mir damals Jack gezeigt hatte. Nur war hier das Bett auf der anderen Seite aufgestellt worden und es waren keine Bücher und Ordner auf einem Schreibtisch zu sehen.
    Was tat ich überhaupt hier? Warum war ich noch am Leben?
    Meine Hand wanderte zu meinem Herzen, zu der Verletzung, die mir Aiden zugefügt hatte, aber da war gar nichts. Rein gar nichts. Kein Herzklopfen. Kein Schmerz. Keine Wunde.
    Ich zitterte, betrachtete meine bleichen Hände, die mit einem Mal so anders wirkten als früher. So robust. Und leblos.
    Als die Tür erneut aufgeschwungen wurde, begann ich ängstlich zu wimmern, obwohl ich mich beruhigen wollte. Aber ich hatte keine Kontrolle mehr über meine Emotionen. Ich ahnte, was jetzt kommen würde.
    Und ich fürchtete mich davor, dass Aiden wieder eintreten und mir wehtun könnte.
    Doch stattdessen trat Jack ein, bei dessen Anblick ich verzweifelt aufkeuchte und meine Arme nach ihm ausstreckte. Wie ein verwundetes Kind, das seine Sprache verlernt hatte, wartete ich, bis er zu mir gekommen war und mich in seine starken Arme geschlossen hatte.
    Er streichelte meinen Rücken, doch ich fühlte rein gar nichts. Nur seine Hand, die noch immer nicht richtig für mich zu sein schien. Als würde mein Körper sie noch immer nicht akzeptieren können.
    Und doch war mein Körper ein anderer.
    Jack murmelte beruhigend auf mich ein, aber ich wurde immer aufgebrachter, und versuchte zu weinen. Keine Tränen. Nichts.
    „Es wird alles gut“, flüsterte er. „Er ist weg. Lucien ist weg.“
    „Was ist geschehen?“, fragte ich und erschrak vor meiner glockenhellen Stimme. „Geht es meiner Familie gut?“
    Er wich meinem Blick aus, doch er nickte. „Aiden hat dafür gesorgt, dass der Teufel dich nicht mehr mitnehmen konnte. Danach ist Lucien ausgerastet und hat deiner Familie wieder ihre Kräfte genommen, um anschließend mit seiner Mutter in die Hölle zurückzukehren.“
    „Meine Mutter? Savannah?“ Ich fühlte mich schwach, aber ich klang völlig gesund und wach. Seltsam. Auch meine Augen schienen die Farben im Raum plötzlich genauer wahrzunehmen, schärfer zu sehen, selbst in der finstersten Ecke noch jedes Staubkorn zu entdecken.
    „Sie sind heimgekehrt. Es geht ihnen allen gut, soweit ich weiß. Auch deinem Bruder Samuel und deiner Schwester Phoebe. Sie hatten sie heim gelassen, obwohl sie sie längst geheilt hatten. Aber sie wollten ihnen eine Pause gönnen, obwohl beide darauf beharrten, zu deiner Rettung zu eilen.“
    „Gut, dass sie nicht gekommen sind“, entgegnete ich müde und lächelte schwach.
    Jack betrachtete mich zärtlich. „Isaiah ist dir so dankbar, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Er ist jeden Abend hier vorbeigekommen und hat Stunden neben deinem Bett verbracht, um über dich zu wachen. Nur, weil du Alyssandra geholfen hast, als wäre es selbstverständlich.“
    Es war selbstverständlich gewesen. Sie hatten mir nie etwas getan. Ich konnte nicht zulassen, dass noch mehr Menschen oder Vampire verletzt wurden.
    „Und nun?“, flüsterte ich. „Was passiert jetzt?“
    „Spürst du die Veränderungen?“
    „Ja, natürlich.“ Mit jeder einzelnen Faser meines Körpers spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Und dass ich eigentlich nicht auf diese Welt gehörte.
    „Bin ich...?“
    Jack nickte und wisperte: „Ja. Aiden hat dafür gesorgt, dass du dich verwandelst, nachdem du stirbst. Damit wollte er verhindern, dass du mit Lucien einfach so verschwindest.“
    Ich begann zu schluchzen. Und wieder waren meine Augen nur trocken. Keine Tränen würden je wieder meine Augen verlassen. Wie seltsam. Niemals hätte ich mir gedacht, dass ich das Weinen vermissen würde, den salzigen Geschmack der Tränen auf meinen Lippen, aber da war nun nichts mehr.
    „Er hätte das nicht tun dürfen. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann.“
    „Er wollte dich doch nur beschützen...“, raunte Jack.
    „Aber du, du hättest das niemals getan.“
    Ich blickte ihn voller Vertrauen an und Jack seufzte.
    „Ja, aber Aiden ist nicht so wie ich. Er wollte auf die schnellste Art und Weise dein Herz für sich gewinnen, dich sicher wissen.“
    „Indem er mir eine Glasscherbe ins Herz gerammt hat?“
    „Das war nicht gerade ein kluger Augenblick von ihm, das muss ich zugeben. Aber ihm fiel in der Schnelle nichts weiteres ein. Und er wollte dich einfach nur nicht verlieren. Verstehst du das?“
    „Nein“, wisperte ich, weil sein Gesicht,
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