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Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht

Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht
Autoren: Kresley Cole
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du entscheidest dich endlich mal, verdammt!«
    Seine Augen hatten sich zu bedrohlichen Schlitzen zusammengezogen – sein roter Blick ein Kontrast zu seinem bleichen Gesicht und dem rasierten Schädel – , aber schlussendlich hatte er ihr Blut gemieden, im Glauben, ihr Wahnsinn könnte ansteckend sein. Ihr war’s nur recht. In der Tat war sie noch nie im Leben gebissen worden.
    Sie fragte sich, wie es sich wohl angefühlt hätte, wenn Wroth sich letzte Nacht über ihren Hals hergemacht hätte, als seine Pupillen vor Verlangen schwarz geflackert hatten. Sie war eine schreckliche Person, das wusste sie; schwach und pervers, dass sie an so was auch nur einen Gedanken verschwendete. Vermutlich war sie die einzige Walküre auf der Erde, die je davon geträumt hatte, einem Vampir näherzukommen. Sie runzelte die Stirn. Nein. Eine andere hatte es gegeben …
    Myst tippte sich gegen das Kinn, während sie überlegte, ob sie den Devianten wohl mitteilen sollte, dass sie eigentlich gar keinen Grund hatten, abstinent zu bleiben.
    Ach nö.
    Wenn dieser niedliche General weiterhin so nett zu ihr war, würde sie möglicherweise eine kleine Andeutung fallen lassen. Sie hatte tatsächlich in früheren Jahren von ihm gehört. Selbstverständlich hatten sie eine Korrespondentin vor Ort gehabt, die den Krieg verfolgte und berichtet hatte, dass Wroth groß und mutig und seinen Feinden gegenüber entzückend erbarmungslos sei. Auch wenn sich der Oberherr am Ende einer zahlenmäßig überlegenen Macht geschlagen geben musste, hatte er seinem Volk zumindest ein Jahrzehnt der Sicherheit gewährt.
    Myst und ihre Schwestern hatten am Feuer gesessen und waren angesichts der Erzählung seiner Taten in allgemeines Seufzen ausgebrochen, als ob sie sich gerade über das neueste Teeniemagazin voller Bilder von ihrem Schwarm hermachen würden. Myst erinnerte sich noch gut an das Gefühl des Verlusts, das sie bei der Nachricht seiner Niederlage verspürt hatte, weil sie wusste, dass dies den Tod eines großen Mannes bedeutete. Aber er hatte ein Comeback hingelegt, und ihm höchstpersönlich zu begegnen, war alles andere als eine Enttäuschung. Bis auf die Tatsache, dass er jetzt ein Todfeind war. Oder besser gesagt, ein untoter Todfeind. Ach ja, und ein Blutsauger.
    Sie versuchte es an der Tür zu seinem Zimmer, nur für den Fall, dass er beschlossen hatte, ihr zu trauen, aber sie war verschlossen – wenn auch nicht auf magische Weise gesichert so wie ihre Zelle. Sie hätte sie mit Leichtigkeit aufbrechen können, aber sie musste nicht vor Tagesanbruch zurück im Kerker sein. Also nahm sie sich Zeit, sich anzukleiden und ihr Haar auf eine Art hochzustecken, von der sie glaubte, sie werde ihm gefallen. Es blieb sogar noch Zeit übrig, um all seine Sachen zu durchwühlen, wobei sie die Augen aber beständig von dem mit Edelsteinen besetzten Kreuz abwandte, damit sie es sich nicht doch noch heimlich unter den Nagel riss.
    Als sie seine Kleidung durchsuchte, wurde ihr bewusst, wie sehr ihr seine Art, sich zu kleiden, gefiel. Sein Stil war modern, aber zugleich auch irgendwie aristokratisch. Und sie liebte seinen Geruch und sein Haar, das lässig und zugleich sexy war. Sie hatte sich sogar im Bett an einen seiner riesigen Zopfmusterpullis gekuschelt, ihr Gesicht darin vergraben, und es war ihr völlig egal gewesen, dass er jederzeit zurückkehren und sie so vorfinden konnte. Aber er tauchte nicht auf. Stattdessen erschienen zwei Wachen, um sie auf seinen Befehl hin wieder in die unteren Gefilde der Burg zurückzubegleiten.
    Keiner von beiden wagte es, ihr in die Augen zu sehen.
    Tja, dumm gelaufen … Sie wussten etwas, das sie nicht wusste. Wroth hatte sie nicht in seiner Nähe behalten, wie sie gehofft hatte. Sie steckte in Schwierigkeiten, und sie glaubte zu wissen, wieso. Wenn du tatsächlich über Informationen verfügst, bin ich in der Lage, sie dir zu entreißen , hatte er gesagt.
    Als sie die Zellentür hinter ihr geschlossen hatten, kam ihr zu Bewusstsein, dass sie der einzige Insasse im Kerker war, was ihre Befürchtungen noch verstärkte. Die niederen Wesen – die horrorfilmmäßigen Viecher, die die Schattenseite der Mythenwelt darstellten – waren alle fort. Zweifellos, um gefoltert und getötet zu werden.
    Jetzt war sie das einzige Mädchen, das noch auf der Tanzfläche übrig war, aber sie wusste, das würde nicht lange so bleiben, denn niemand der anderen würde reden. Selbstverständlich hatte sie ihnen gedroht, ihnen und sämtlichen
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