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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
Autoren: Dianne Duvall
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Karton, der auf einem Stuhl neben der Tür lag.
    Sie befanden sich in dem Ruhezimmer in Davids Haus. Seit dem Tag, an dem sie den Vampirkönig geschnappt hatten, war es ihr Schlafzimmer. Bei David einzuziehen, war Marcus’ Idee gewesen – da der Kommandeur, der auf Ami Jagd machte, immer noch frei herumlief, machte er sich Sorgen um ihre Sicherheit.
    Marcus’ Haus zu verlassen, war Ami schwergefallen. Die Ruhe. Die Abgeschiedenheit. Sie hatten sich nicht ständig mit Fremden herumschlagen müssen, die zu jeder Tages- und Nachtstunde hereinschneiten.
    Für Marcus war es ebenfalls schwer, da er nun wieder von Gespenstern und Geistern belästigt wurde, was in seinem Haus nicht der Fall gewesen war.
    Slim war ebenfalls nicht besonders begeistert von dem Umzug gewesen und hatte sich die meiste Zeit über im Keller versteckt.
    Dennoch hatte Ami Marcus nicht widersprochen. Ihnen blieb nicht viel Auswahl: Davids Haus oder England. Und Ami wollte nicht aus North Carolina weggehen. Sie wollte gern in der Nähe von Seth, David und Darnell, von Sarah und Roland, von Sebastien, Chris, Lisette und ihren Brüdern wohnen. Sie war so lange allein gewesen und hatte es vermisst, einen Freundeskreis zu haben, mit dem sie entspannt Zeit verbringen konnte, Leute, mit denen sie lachen und plaudern konnte. Sie hatte es vermisst, Teil eines größeren Ganzen zu sein, zu einer Gruppe zu gehören, die ein gemeinsames Ziel verfolgte.
    Wie durch ein Wunder hatte sie all das in North Carolina gefunden, bei diesen wundervollen Männern und Frauen, die alles – auch ihr Leben – füreinander geben würden. Und für sie.
    Und auch wenn nur ein paar von ihnen ihre wahre Identität kannten, wussten alle, dass der Kommandeur Jagd auf sie machte. Sie sorgten sich um ihre Sicherheit, als wäre sie eine von ihnen. Aber am meisten sorgte sich Marcus. Und wenn er sich an die Geister gewöhnen konnte, die aus den Schatten glitten und ihn erschreckten, dann war sie auch imstande, ihr Unbehagen über die vielen Unsterblichen und Sekundanten zu überwinden, die ständig unerwartet bei David vorbeischauten.
    »Ich habe etwas für dich«, sagte Marcus und legte eine weiße Schachtel, die mit einer großen roten Schleife verziert war, in ihren Schoß.
    In diesem Augenblick stellte Ami fest, dass er nicht seine übliche Vampirjäger-Kluft aus langärmeligem Shirt und Cargohosen trug, sondern schwarze Hosen und ein schwarzes Anzugshemd.
    »Du siehst toll aus«, sagte sie. »Aber das tust du ja immer. Warum hast du dich so schick gemacht?«
    »Ich habe eine Überraschung für dich.« Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss. »Mach die Schachtel auf, zieh dich an und komm nach oben. Ich warte im Arbeitszimmer auf dich.«
    Er machte einen aufgeregten Eindruck.
    »In Ordnung. Ich brauche nur ein paar Minuten.«
    Er küsste sie noch einmal, wobei er sich ein jungenhaftes Grinsen nicht verkneifen konnte, und verließ das Zimmer.
    Nachdem Ami die Schachtel geöffnet hatte, schlug sie das weiße Seidenpapier zurück und starrte mit großen Augen das Kleid an, das darin lag. Sie griff nach den schwarzen Spaghettiträgern, kletterte aus dem Bett und hielt es hoch.
    Wann hatte sie zum letzten Mal ein Kleid getragen?
    An dem Tag, an dem sie auf der Erde angekommen war. Und jenes Kleid war von viktorianischer Bescheidenheit gewesen und einer Funktionalität, die militärischen Standards Genüge getan hätte. Kein Vergleich zu dem Kleid, das sie jetzt in den Händen hielt. Es hatte keine Ärmel und war schulterfrei, und der elegante, ausgestellte Rock reichte bis zum Boden.
    Voller Vorfreude legte sie es zurück auf das Bett und beeilte sich, unter die Dusche zu kommen.
    Unruhig ging Marcus in dem geräumigen Arbeitszimmer auf und ab.
    David hatte es sich hinter seinem Schreibtisch gemütlich gemacht und las in dem neuesten Stephen-King-Roman. Seth und Darnell fläzten sich in zwei Stühlen, die sie so gerückt hatten, dass sie Marcus beim Herumstreichen beobachten konnten.
    Auch wenn sich die drei eine gelegentliche Stichelei nicht verkneifen konnten, blieb Marcus völlig ungerührt. Er blieb stehen, um eine große Vase mit weißen Lilien einen Zentimeter nach rechts zu rücken, sodass die Vase in der Mitte des Schreibtischs stand. Plötzlich ließ er die Arme sinken. »Oh, verflucht. Ich habe die Schuhe vergessen.« Er warf Seth einen bestürzten Blick zu. »Ich hab vergessen, ihr Schuhe zu kaufen!«
    »Ich kümmere mich darum.« Seth verschwand.
    Erleichtert sank Marcus
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