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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition)
Autoren: Paige Toon
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Tasche, wir sehen uns an, und ich weiß, dass er versteht.
    Ich hebe die Hand, um sein Gesicht zu berühren. Das habe ich schon immer gewollt, konnte es aber nie. Die Stoppeln unter meinen Fingern sind rau. Ben schaut mich mit seinen wunderbar blauen Augen an, während mein Daumen über seine Lippen streicht. Draußen prasselt der Regen, und das Boot schaukelt auf den Wellen. Ich mache einen Schritt nach vorn, und schon bin ich in seinen Armen, lege den Kopf in den Nacken, und er küsst mich sanft, als habe er Angst, ich könnte zerbrechen, mich auflösen oder zu Staub zerfallen.
    Schauder jagen mir über den Rücken, immer aufs Neue, während seine Zunge mit meiner spielt und unser Kuss immer inniger wird. Ich gleite mit den Händen über seinen Rücken, ziehe ihn an mich, um ihm noch näherzukommen. Ich will ihn nie mehr loslassen. Bis in alle Ewigkeit nicht.
    Wir stolpern eng umschlungen zum Bett, das schon so lange auf uns wartet, und ich ziehe ihm das nasse T-Shirt über den Kopf. Dann spüre ich seine nackte, warme Brust. Er löst den Blick nicht von meinem Gesicht, während ich mein feuchtes Oberteil aufknöpfe. Ben küsst meine Wangen, meinen Hals, und ich ziehe ihn auf mich, denn ich will nicht länger warten.
    Hier gehöre ich hin. Hier will ich sein. Wir haben zehn Jahre unseres Zusammenseins verloren, und ich werde ihn auf keinen Fall – auf gar keinen Fall – noch einmal loslassen.

Epilog
    »Willst du mich heiraten?«
    In dem Moment denke ich an Richard. Wie ich es noch manchmal tue. Aber nicht traurig oder reuevoll. Er ist jetzt glücklich mit einer Frau, die ihn von ganzem Herzen liebt. Er ist nicht mehr mein Richard. Er gehört Ally. Lucy hat mir gesagt, dass die beiden sich wiedergefunden haben, und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sie füreinander bestimmt sind.
    Ben und ich sind gemeinsam nach Adelaide zurückgesegelt. Es hat zwei Wochen gedauert, und das Wetter war riskant, aber ich wurde kein einziges Mal seekrank. Er hat den Job im Naturschutzpark angenommen, und ich habe mich bei einem Fotokurs in der Stadt eingeschrieben. Jonathan war enttäuscht, weil ich mich nicht um die Stelle einer Verlagsassistentin bei Marbles beworben habe, aber er hat mich gebeten, in Kontakt zu bleiben. Ich hoffe, dass ich meine Fotos eines Tages in seiner Zeitschrift sehe. Davon träume ich.
    Vor zwei Monaten wurde im Naturschutzpark eine weitere Stelle frei, und die Mitarbeiter, die vor zehn Jahren dort waren, nahmen mich mit offenen Armen in Empfang. Die Stelle ist nicht gut bezahlt, aber ich könnte nicht glücklicher sein, außerdem darf ich meine Schichten so einteilen, wie es mir passt. Es ist herrlich, wieder mit Michael zusammenzuarbeiten; ich habe ihn immer gemocht. Er war ein bisschen schockiert, als er das mit Ben und mir herausbekam, aber das war nichts im Vergleich zu der scherzhaften Abreibung, die Josh mir verpasste. Inzwischen haben sich beide damit abgefunden. Und warum auch nicht, so glücklich, wie wir sind?
    Wir wohnen im Haus von Bens Oma, das wir nach unserem Geschmack eingerichtet haben. Eines Tages kam ich von der Arbeit nach Hause und fand das Foto, das Ben von mir am Lilienteich aufgenommen hat, in einem Silberrahmen an der Wand. Er hat jetzt die nervige Angewohnheit, Aufnahmen von mir zu machen, wenn ich am wenigsten damit rechne, und oft komme ich nach Hause und finde wieder ein neues Bild an der Wand. Zunächst habe ich protestiert, aber er scherzte, es sei sein Haus, dort könne er tun und lassen, was er wolle. Ich ließ das auf dem Boot von ihm gemachte Foto neu entwickeln und vergrößern und hängte es auf, als er nicht zu Hause war. Jetzt muss ich mir jedes Mal sein Stöhnen anhören, wenn er daran vorbeigeht. Wir sind uns einig, dass wir ab sofort nur noch gemeinsame Fotos machen.
    Als wir mitten im Winter herzogen, erforderte der Garten einiges an Arbeit, und ich habe mich mit Begeisterung hineingestürzt. Ich habe verwachsene Weinstöcke, einen Mandelbaum und einen Aprikosenbaum entdeckt. Bei Letzterem musste ich schmunzeln, weil mir einfiel, wie Mum kurz nach unserer Ankunft in Australien Aprikosenmarmelade einkochte – einer ihrer frühen Versuche, Michael zu beeindrucken. Ich werde mir das Rezept von ihr geben lassen, wenn das Obst reif ist. Das wird nicht mehr lange dauern.
    Tammy, Vickie und Jo sind begeistert, mich wieder in ihrer Nähe zu haben, aber Mel und Nicola fehlen mir. Mel trifft sich noch immer mit Mr Spitz, aber Nicola ist Single. Sie kommen
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