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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro
Autoren: Johnston McCulley
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und lederner Vorhang an Ort und Stelle
     waren. Er trat an den Tisch, dann wirbelte er herum und sah der Senorita
     in die Augen.
    »Das ist womöglich
     das Ende«, sagte er.
    »Senor! Sicher werden
     die Heiligen uns beistehen.«
    »Wir sind von Feinden
     umzingelt, Senorita. Das macht mir nichts, und ich werde im Kampf fallen,
     wie es sich für einen caballero gehört. Aber Ihr, Senorita
     …«
    »Niemals gehe ich zurück
     in den elenden cárcel, Senor! Das schwöre ich! Lieber sterbe
     ich mit Euch!«
    Sie zog das Schermesser aus
     dem Busen.
    »Nicht das, Senorita!«,
     rief er aus.
    »Ich habe Euch mein
     Herz geschenkt, Senor! Entweder wir leben zusammen, oder wir sterben
     zusammen.«

 
    37
    DER FUCHS IN DER FALLE
    Zorro sprang ans Fenster und
     blickte hinaus.
    Soldaten umstellten das Gebäude.
     Er sah, wie der Gouverneur über die Plaza stolzierte und Befehle brüllte.
     Über den Pfad nach San Gabriel ritt der stolze Don Alejandro Vega
     hinab, um dem Gouverneur seine Aufwartung zu machen. Er hielt am Rand der
     Plaza an und fragte die Menschen nach dem Grund für den Aufruhr.
    »Alle haben sie sich
     zum großen Halali der Fuchsjagd versammelt«, lachte Senor
     Zorro. »Ich frage mich bloß, wo all die tollkühnen
     caballeros, die mit mir ritten, abgeblieben sind.«
    »Erwartet Ihr, dass sie
     Euch beistehen?«, fragte sie.
    »Das nicht, Senorita.
     Das würde bedeuten, dass sie zusammenhalten und dem Gouverneur gegenübertreten,
     ihm ihre Absichten ins Gesicht sagen. Für sie war es nur ein Spaß,
     und ich bezweifle, dass sie das Ganze ernst genug nehmen, um jetzt zu mir
     zu stehen. Das ist kaum zu erwarten. Ich werde es alleine ausfechten.«
    »Allein nicht, Senor,
     solange ich an Eurer Seite stehe.«
    Er schloss sie in die Arme,
     presste sie an sich.
    »Ich wünschte, wir
     hätten unsere Chance bekommen«, sagte er. »Aber es wäre
     töricht, wolltet Ihr mein Verderben Euer Leben beeinflussen lassen.
     Ihr kennt nicht einmal mein Gesicht, Senorita. Ihr würdet mich
     vergessen. Ihr könnt diesen Ort verlassen und Euch ergeben, lasst Don
     Diego Vega wissen, dass Ihr seine Braut
     werden wollt, und der Gouverneur wäre gezwungen, Euch freizulassen
     und Eure Eltern von jeder Schuld freizusprechen.«
    »Ach, Senor …«
    »Überlegt doch,
     Senorita. Überlegt, was das bedeuten würde. Seine Exzellenz würde
     es nicht einen Augenblick lang wagen, sich gegen einen Vega zu stellen.
     Euren Eltern würden ihre Ländereien zurückerstattet. Ihr wärt
     die Braut des reichsten Jünglings im ganzen Land. Nichts würde
     Euch zu Eurem Glück fehlen —«
    »Nichts als die Liebe,
     Senor, und ohne die Liebe ist auch alles Übrige ohne Wert.«
    »Denkt nach, Senorita,
     und dann entscheidet ein für alle Mal. Euch bleibt jetzt nur noch ein
     kurzer Moment!«
    »Ich habe mich bereits
     vor langer Zeit entschieden, Senor. Eine Pulido liebt nur einmal, und sie
     heiratet nicht, wo sie nicht lieben kann.«
    »Cara!«, rief er,
     »meine Teuerste«, und drückte sie noch einmal fest an
     sich. Jemand hämmerte an die Tür.
    »Senor Zorro!«,
     schrie Sargento Gonzales.
    »Senor?«,
     erwiderte Senor Zorro.
    »Ich überbringe
     Euch ein Angebot von Seiner Exzellenz dem Gouverneur.«
    »Ich höre,
     Schreihals.«
    »Seine Exzellenz hat
     nicht die Absicht, Euren Tod oder eine Verletzung der Senorita, die sich
     bei Euch befindet, herbeizuführen. Er bittet Euch, die Tür zu
     öffnen und mit der Dame herauszukommen.«
    »Zu welchem Zweck?«,
     wollte Senor Zorro wissen.
    »Man wird Euch einen
     gerechten Prozess machen, der Senorita ebenso. Ihr könnt dem Tod
     entgehen und eine Gefängnisstrafe erhalten.«
    »Ha! Ich kenne die
     gerechten Prozesse Seiner Exzellenz«, antwortete Senor Zorro.
     »Haltet Ihr mich für schwachsinnig?«
    »Seine Exzellenz lässt
     sagen, dass dies Eure letzte Chance ist. Das Angebot wird kein zweites Mal
     erfolgen.«
    »Es ist eine weise
     Entscheidung Seiner Exzellenz, seinen Atem nicht auf eine Wiederholung zu
     verschwenden. Er wird fett, fett und kurzatmig.«
    »Was glaubt Ihr mit
     Eurem Widerstand zu erreichen, außer dem Tod?«, fragte
     Gonzales. »Wie wollt Ihr Euch gegen dreißig von uns behaupten?«
    »Es wäre ja nicht
     das erste Mal, Schreihals.«
    »Wir können die Tür
     einschlagen und Euch ergreifen.«
    »Nachdem ein paar von
     euch ihr Leben auf dem Boden ausgehaucht haben«, bemerkte Senor
     Zorro. »Wer wird als Erster durch die Tür treten,
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