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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro
Autoren: Johnston McCulley
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Rand der Maske zu schaffen.
    Aber plötzlich gab es
     draußen auf der Plaza einen Aufruhr, das Schlagen gegen die Tür
     erstarb, und sie hörten laute Stimmen, die bislang nicht zu hören
     gewesen waren.
    Senor Zorro ließ von
     seiner Maske ab und stürmte ans Fenster.

 
    38
    DEMASKIERT
    Dreiundzwanzig Reiter
     galoppierten auf die Plaza. Ihre Tiere waren prachtvoll, Sättel und
     Zaumzeug waren schwer mit Silber beschlagen, ihre Mäntel waren aus
     den edelsten Stoffen, und sie trugen Federn an den Hüten, als ginge
     es hier um eine Frage der Mode und als wollten sie alle Welt das wissen
     lassen. Jeder Einzelne saß aufrecht und stolz im Sattel, den Degen
     an der Seite, und jeden Degen schmückte ein juwelenbesetzter Knauf,
     der so nützlich wie ansehnlich war.
    Sie galoppierten entlang der
     Seite der Taverne zwischen die Tür und die Soldaten, die auf sie
     eingeschlagen hatten, zwischen das Gebäude und den Gouverneur nebst
     den versammelten Bürgern, und dort wendeten sie und ließen die
     Pferde Seite an Seite Aufstellung nehmen. So traten sie Seiner Exzellenz
     gegenüber.
    »Haltet ein! Es gibt
     einen besseren Weg!«, rief der Anführer.
    »Ha!«, schrie der
     Gouverneur. »Ich verstehe. Hier sind alle adligen Söhne des Südens.
     Sie sind erschienen, um uns mit der Ergreifung des Fluchs von Capistrano
     ihre Loyalität unter Beweis zu stellen. Ich danke Euch, caballeros.
     Doch ich wünsche nicht, dass auch nur einer von Euch von diesem Kerl
     ermordet wird. Er ist Eurer Klingen nicht wert, Senores. Reitet Ihr nur
     beiseite und gebt uns die Kraft Eurer Anwesenheit. Meine Soldaten werden
     mit dem Schurken schon fertig. Lasst mich Euch noch einmal für diese
     Demonstration der Loyalität danken, für diesen Beweis Eures unbedingten
     Einstehens für Recht und Ordnung und alles, was damit verbunden ist,
     für die von der Verfassung legitimierten Organe —«
    »Still!«, rief
     der Anführer. »Exzellenz, wir repräsentieren die Macht in
     dieser Region, stimmt Ihr dem zu?«
    »Allerdings, caballeros«,
     bestätigte der Gouverneur.
    »Unsere Familien
     bestimmen, wer herrschen soll und welche Gesetze als gerecht zu gelten
     haben, stimmt Ihr dem zu?«
    »Sie haben großen
     Einfluss«, erklärte der Gouverneur.
    »Ihr sehnt Euch nicht
     danach, Euch ganz allein gegen uns zu stellen?«
    »Mit der größten
     Gewissheit nicht!«, rief Seine Exzellenz. »Aber ich bitte
     Euch, lasst die Soldaten diesen Kerl ergreifen. Es schickt sich nicht,
     dass ein caballero von seiner Klinge verwundet wird oder gar den Tod
     findet.«
    »Es ist bedauerlich,
     dass Ihr nicht verstehen wollt.«
    »Verstehen?«,
     erkundigte sich der Gouverneur erstaunt, während er die Front der
     Berittenen hinauf und hinunter blickte.
    »Wir haben uns
     untereinander beraten, Exzellenz. Wir kennen unsere Macht und Stärke,
     und wir haben gewisse Entscheidungen getroffen. Es kam zu Vorfällen,
     die wir nicht länger gutheißen können. Die frailes in den
     Missionen wurden im Auftrag der Regierung ausgeplündert. Indianer
     behandelt man schlimmer als Hunde. Selbst Männer von Geblüt
     wurden beraubt, nur weil sie nicht einer Meinung mit den Machthabern
     waren.«
    »Caballero —«
    »Still, Exzellenz,
     lasst mich ausreden. All dies erreichte seinen Höhepunkt, als auf
     Euren Befehl hin ein hidalgo mit seiner Frau und seiner Tochter in den cárcel
     geworfen wurde. Etwas Derartiges dürfen wir nicht gutheißen,
     Exzellenz, daher haben wir uns zusammengeschlossen, um die Sache in die
     Hand zu nehmen. Wir geben hiermit bekannt,
     dass wir selbst es waren, die mit Senor Zorro ritten, als er den cárcel
     überfiel und die Gefangenen befreite, dass wir Don Carlos und Dona
     Catalina in Sicherheit brachten und dass wir unsere Ehre, unsere Schwerter
     und unser Wort verpfändeten, dass sie hinfort keiner Verfolgung mehr
     ausgesetzt sein würden.«
    »Ich würde sagen
     —«
    »Still, bis ich
     ausgeredet habe. Wir halten zusammen, und die Macht unserer geeinten
     Familien steht hinter uns. Gebt Euren Soldaten den Befehl, uns
     anzugreifen, wenn Ihr es wagt! Jeder Mann von Geblüt entlang des
     gesamten Camino Real würde uns zu Hilfe eilen, würde dafür
     sorgen, dass Ihr in Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt werdet. Wir
     warten auf Eure Antwort, Exzellenz.«
    »Was — was ist
     Euer Begehr?«, keuchte Seine Exzellenz.
    »Als erstes die
     Achtung, die Don Carlos und seiner Familie gebührt. Kein cárcel
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