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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes
Autoren: Chris Ryan
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Obstscheiben darauf aus und eine A rt Dressing war darübergeträufelt.
    » Das sieht köstlich aus«, stellte er fest.
    » Ich gebe Ihnen drei Tage«, meinte der Journalist, » dann betteln Sie um einen Cheeseburger.« Dennoch langte er kräftig zu, wie A l belustigt feststellte.
    Al selbst hatte seine V orspeise zur Hälfte gegessen, als er plötzlich bemerkte, dass ihm die Nase lief. V erlegen griff er nach seiner Serviette. A ls er sie sich vors Gesicht hielt, spürte er, wie seine A ugen zu tränen begannen, und sein Blick trübte sich. Er drehte sich zu Janet. A uch ihre A ugen waren feucht und ihre Pupillen so klein wie Stecknadelköpfe.
    » Was ist …?«, begann A l, doch ein Hustenanfall schnürte ihm so den Brustkorb zu, dass er nach Luft ringen musste.
    » Al …« Janet sah ihn ängstlich an.
    Als Nächstes kam der Schmerz – ein schrecklicher, scharf stechender Schmerz hinter den A ugen und in der Kehle. A l wurde schwindelig. Er sah sich im Saal um. Etwa die Hälfte der Gäste war aufgesprungen, und so, wie sie sich die Köpfe und Kehlen hielten, war es offensichtlich, dass sie an den gleichen Symptomen litten wie er. A m anderen Ende des Raums war jemand zusammengebrochen. A l sah die Kellner herumschwirren wie ein aufgeregter Bienenschwarm. Sie hatten genauso wenig eine A hnung, was passierte, wie die Gäste.
    Al sank auf seinem Stuhl zusammen. Er konnte nichts dagegen tun. Es war, als hätten seine Muskeln sich in W ackelpudding verwandelt, und er verlor jegliche Kontrolle über sie, selbst um zu atmen. Sein Blick fiel auf die halb gegessenen Früchte. Die leuchtenden Farben der Mangos und Papayas wirkten zehnmal kräftiger als zuvor und brannten sich in seine Netzhaut. Er wandte sich an seine Frau.
    » Das Essen …«, sagte er.
    Janet Darke hörte ihn nicht. Der Saal drehte sich um sie, und die Menschen darin schrien, aber sie konnte sich nur auf diese schreckliche Übelkeit konzentrieren. Sie wollte sich übergeben, aber selbst dazu fehlte ihr die Kraft.
    Al und Janet waren nicht die Ersten, die starben. Der Professor aus Helsinki war bereits über dem Tisch zusammengebrochen, das Gesicht in dem halb leeren Obstteller, und der amerikanische Journalist wand sich am Boden. Doch sie wussten, dass es unvermeidlich war. Mit letzter Kraft streckten sie die A rme aus und verschränkten ihre Hände.
    Als die nigerianische Polizei eine halbe Stunde später eintraf, mussten sie die Finger von A l und Janet Darke mit Gewalt voneinander lösen, bevor sie die Leichen wegbringen konnten.

Teil eins

Der Schatten
    Sechs Monate später
    » Darke!«
    Kichern wurde im Klassenzimmer laut.
    » DARKE !«
    Zak sah auf. Er hatte aus dem Fenster gestarrt, wo die späte Nachmittagssonne den Sportplatz der Schule beleuchtete. Er hielt einen Stift in der Hand und drehte ihn gedankenverloren zwischen den Fingern. A uf seinem Tisch lag eine Leiterplatte mit Transistoren und Dioden, die an einen kleinen Lautsprecher angeschlossen war.
    » Zachary Darke«, näselte sein Physiklehrer Mr Peters. Peters hatte unreine Haut, eine Brille mit eckigen Gläsern und einen grauenvollen Geschmack, was Kleidung anging. Er war erst seit knapp sechs W ochen Lehrer an der Camden Highschool im Norden von London, aber er hatte es in dieser Zeit geschafft, sich bei fast jedermann unbeliebt zu machen. » Du hast noch zehn Minuten, um mit deiner A ufgabe fertig zu werden. Ich denke nicht, dass es dir dabei viel helfen wird, aus dem Fenster zu starren …«
    Lärm unterbrach ihn. Zak hatte einen Schalter betätigt und Lady Gagas » Just Dance« erfüllte den Raum. Schließlich hatte der Physiklehrer ihnen aufgetragen, ein Transistorradio zu bauen.
    Peters war ein absoluter A lbtraum. Er liebte es, seiner Klasse quasi unlösbare A ufgaben zu stellen und dann zuzusehen, wie sie sich damit abmühten und es doch nicht schafften. A lle bis auf Zak. Er war ziemlich gut in solchen Dingen, doch selbst das schien Peters nicht zu beeindrucken. A uch die W itzbolde in der letzten Reihe, die das Lied mitsangen, beeindruckten ihn nicht. Sein pockennarbiger Hals wurde ganz rot.
    » Mach das aus, Junge.«
    » Ja, Sir«, antwortete Zak. Dann starrte er wieder aus dem Fenster.
    Mr Peters trat an Zaks Tisch. Der Junge war im letzten Jahr gewachsen. Er war mittlerweile sogar größer als einige der Lehrer. Das hieß, dass manche von ihnen – so wie Peters – meinten, sich aufplustern zu müssen, wenn sie mit ihm sprachen.
    » Angeberei ist kein schöner W
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