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Im Zauber dieser Nacht

Im Zauber dieser Nacht

Titel: Im Zauber dieser Nacht
Autoren: Jennie Lucas
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Kloß in ihrer Kehle. „So schlecht warst du gar nicht.“
    „Nein?“
    „Na ja.“ Sie grinste ihn schief an. „Du hast mir das Fahrradfahren beigebracht.“
    Er erwiderte ihr Lächeln. Sie wollte gerade die Hand nach ihm ausstrecken, als plötzlich die Straße unter ihren Füßen bebte. Hinter sich hörte sie ein lautes Hupen.
    Überrascht drehte sie sich um und sah einen Lieferwagen, gefolgt von einem riesigen Schwertransporter. Hupend fuhr der Lieferwagen an ihnen vorbei.
    „Was zum Teufel …“ Ihr Vater wurde von einem Hustenanfall unterbrochen.
    „Abbott!“, brachte Lilley heraus.
    Was tat Alessandros Chauffeur in einem Lieferwagen auf einer kleinen Landstraße in Minnesota?
    Der Schwertransporter parkte hinter ihrem Wagen und blockierte sie auf der einen Seite, der Lieferwagen auf der anderen. Verwirrt ging Lilley einige Schritte auf Abbott zu. Der Chauffeur sprang aus dem Wagen und eilte zu den Hecktüren.
    „Abbott, was tun Sie hier?“ Sie brach ab, als er die Türen öffnete. Langsam ging sie näher, dann sah sie in den Wagen. Sie schnappte nach Luft und schlug die Hand vor den Mund.
    Im Lieferwagen stand ein Ritter. Ein mittelalterlicher Ritter in voller Rüstung.
    Der Ritter schob sein Visier hoch, und sie sah in Alessandros Gesicht. In seinen warmen schwarzen Augen leuchtete so viel Verehrung, dass ihr Herz bis in den Hals klopfte.
    Sie war auf dem Eis ausgerutscht und in eine Art Koma gefallen. Sie träumte. Das war die einzige Erklärung für Alessandro in einer Ritterrüstung in Minnesota auf der Ladefläche eines Lieferwagens vor einem zugeschneiten weißen See.
    „Was tust du hier?“, fragte sie atemlos.
    „Ich bin deinetwegen gekommen.“ Seine Augen hielten ihren Blick fest. „Ich war ein Feigling und ein Dummkopf. Komm zu mir zurück, Lilley“, flüsterte er. „Lass mich dir beweisen, dass ich der Ehemann sein kann, den du dir immer erträumt hast.“
    Mit Tränen in den Augen trat sie näher zu ihm. Metall knirschte, als er von der Ladefläche sprang. Aber offenbar hatte er das Gewicht der Rüstung vergessen. Sein Visier schloss sich mit einem lauten Scheppern, als er hart in den Schnee fiel.
    Sofort war Lilley bei ihm. Sie kniete sich neben ihn. „Ist dir etwas passiert?“, fragte sie ängstlich. „Bist du verletzt?“
    Alessandro lag ausgestreckt auf der Straße und sagte nichts. Oh Gott, war er in seinem Blechdosenanzug bewusstlos geworden? Mit zitternder Hand schob sie sein Visier hoch.
    Alessandro konnte vor Lachen nicht antworten.
    „Oh mein Gott! Du hast einen völligen Narren aus dir gemacht“, stieß sie bewundernd aus. Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Als Ritter verkleidet? Was hast du dir dabei gedacht?“
    „Selbst ein Engel kann nicht halb so schön sein wie du.“ Mit etwas Mühe hob er seinen Arm und berührte ihre Wange. „Ich würde noch mit viel mehr als einer Rüstung kämpfen, um in deinen Armen zu liegen. In den Armen der Frau, die ich liebe. Für dich würde ich Drachen töten.“
    Was hatte er gesagt? Was hatte er gerade gesagt? Dass er sie liebte? Ihr war, als würde ihr Herz immer größer und größer werden, so groß, dass es die ganze Welt in sich aufnehmen konnte.
    Sie blickte scheu zu Boden. „Komm“, murmelte sie. „Ich helfe dir hoch.“
    Aber die Rüstung war viel schwerer, als sie gedacht hatte. Erst musste Abbott zu Hilfe kommen, dann ihr Vater, bis sie Alessandro gemeinsam auf die Füße stellen konnten.
    „Hallo, Sir.“ Alessandro lächelte ihren Vater an. „Ich denke nicht, dass wir uns schon einmal persönlich begegnet sind. Ich bin Alessandro Caetani.“
    Walton blinzelte. Seine Augen weiteten sich. „Das ist dein Ehemann?“, fragte er schwach.
    Sie konnte nicht sprechen und nickte nur.
    Ihr Vater ließ einen leisen Pfiff ertönen. „Was für eine Fusion!“, murmelte er.
    Aber als Lilley sich umdrehte, nahm er rasch Abbott zur Seite. „Haben Sie Lust auf einen Drink im Pförtnerhaus? Etwas zum Aufwärmen?“
    „Und ob!“
    Lilley und Alessandro blieben auf der leeren Straße im Schnee zurück. Vom See her wehte ein scharfer Wind und fuhr durch ihre Haare, aber sie spürte die Kälte nicht mehr.
    „Was hat dich nur dazu gebracht, so etwas Verrücktes zu tun?“, flüsterte sie und legte die Hand an seinen glänzenden Helm.
    Er bedeckte ihre Hand mit seinen warmen Fingern. „Ich wollte dir zeigen, wie leid es mir tut. Ich hätte dich niemals fragen dürfen, ob das Baby von mir ist.“
    Sie schluckte und sah auf
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