Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zauber dieser Nacht

Im Zauber dieser Nacht

Titel: Im Zauber dieser Nacht
Autoren: Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
ihre Füße.
    „Wegen einer einzigen Notlüge hätte ich niemals die abertausend Gründe vergessen dürfen, warum ich dir vertraue. Der wichtigste von allen …“ Er hob ihr Kinn mit einem Finger. „Ich liebe dich, Lilley.“
    In diesem Moment brach die Sonne mit letzter Kraft durch die grauen Winterwolken. Ein Lichtstrahl fiel auf seine Rüstung und ließ sie wie Gold schimmern.
    „Ich musste dich erst verlieren, um zu begreifen, wie recht du hattest. Ich hatte Angst! Aber jetzt habe ich nur noch Angst, dich zu verlieren. Ich tue alles, damit du zu mir zurückkommst“, flüsterte er. „Wirklich alles.“
    Er liebte sie! Und ihr gemeinsames Leben hatte gerade erst begonnen.
    „Ich liebe dich, Alessandro“, sagte sie leise und schlang die Arme um seine kalte, harte Rüstung.
    Für einen langen Moment hielten sie einander fest umschlungen, dann trat Lilley einen Schritt zurück und musterte den riesigen Schwertransporter. „Aber wozu hast du den mitgebracht?“
    „Oh.“ Alessandro grinste. „Ich hatte Angst, uns beide umzubringen, wenn ich versucht hätte, auf einem Pferd zu sitzen. Deshalb habe ich etwas anderes vorbereitet.“ Er gab dem Lastwagenfahrer ein Handzeichen. Der Fahrer sprang aus dem Wagen und ging zum Heck. Lilley hörte dumpfes Motorgrollen, dann rollte ein alter Cadillac – in leuchtendem Pink – die Rampe herunter und hielt neben ihnen.
    Der Fahrer stieg aus und folgte Abbott ins Pförtnerhaus. Lilley ging staunend um den Wagen herum. Sie erkannte ein Cabriolet aus dem Jahr 1960, genau in demselben Farbton wie ihr Ballkleid auf dem Hochzeitsempfang.
    „Was ist das?“
    „Unser Fluchtwagen, cara . Um in den Sonnenuntergang zu fahren.“
    „Was hättest du gemacht, wenn ich nicht hier gewesen wäre?“
    „Dann hätte ich mein Geschäft verkauft und dich im ganzen Land gesucht“, erwiderte er ernst. „Überall. Bis ich dich in meinen Armen gehalten hätte.“
    Lilley kicherte. „In deiner Ritterrüstung, am Steuer von einem pinkfarbenen Cadillac? Die Paparazzi hätten ihren großen Tag gehabt! Sie hätten gesagt, dass du den Verstand verloren hast.“
    „Das habe ich auch“, sagte er weich. „Zusammen mit meinem Herzen.“
    Tränen perlten von Lilleys Wimpern. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, hielt sein Visier hoch und küsste ihn. Leidenschaftlich erwiderte ihr Ehemann den Kuss.
    Lilley konnte nicht sagen, ob sie Stunden oder nur Minuten auf der verschneiten Straße gestanden hatten, als sie schließlich zurücktrat, um Luft zu holen. Sie wusste nicht, ob die Tränen auf ihren Wangen ihre oder seine waren. Aber was spielte es für eine Rolle? Sie waren eins.
    „Ich danke dir, dass du all meine Mädchenträume erfüllt hast.“ Ihr Herz floss über vor Glück.
    Liebevoll sah er sie an. „Ich danke dir“, flüsterte er und streichelte ihre Wange, „dass du mir die Lust zum Tanzen zurückgegeben hast.“
    Sie tanzten auf ihrem ersten Hochzeitstag. Als Alessandro Lilley auf die Tanzfläche in ihrer Villa führte, drehte er sie so schnell im Kreis, dass ihr leuchtend bunter Rock aufwirbelte. „Oh“, raunten die Gäste.
    Lilley lachte übermütig und sah sich um. Nur Freunde und Familie waren eingeladen. Ihr Vater saß am Rand der Tanzfläche und hielt ihren kleinen Sohn Teo auf dem Arm.
    Alessandro presste sie eng an sich und führte sie im Rhythmus über das Parkett.
    „Mein Güte, du kannst wirklich tanzen“, murmelte sie atemlos. „Hast du Unterricht genommen?“
    „Das weißt du genau. Schließlich warst du meine Tanzpartnerin.“ Er wirbelte sie noch einmal herum und grinste. „Keine gebrochenen Zehen in Sicht.“
    „Weil du mich führst.“
    „Nein“, flüsterte er und zog sie näher. „Wir führen einander.“
    Lilley schloss die Augen und gab sich der Musik hin. Noch immer konnte sie ihr Glück kaum fassen.
    Mittlerweile teilten sie ihr Leben zwischen Rom und San Francisco auf, wo Lilley ihr eigenes Unternehmen aufgebaut hatte: Lilley Caetani Limited. Schon ihre erste Kollektion war ein großer Erfolg geworden, und sie erhielten Bestellungen aus der ganzen Welt.
    Lilley reiste oft mit Alessandro und Baby Teo nach Singapur oder Norwegen oder Namibia und sammelte dort Inspirationen für ihre Entwürfe. Sie begleitete Alessandro glücklich an jeden Ort, an dem er neue Filialen eröffnete.
    Nur einen Wunsch erfüllte sie ihm nicht: Ihre Firma würde er nicht übernehmen! Er hatte schon viele Angebote gemacht, ihr Geschäft aufzukaufen und mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher