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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater
Autoren: David Moody
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hier müssen Hunderte getötet worden sein. Wie viele andere Sammelstellen wie diese gibt es, und wie viele wären heute Nacht noch hier gestorben? Wie viele von uns wurden von diesen Dreckskerlen ermordet, und wer sind jetzt die Hasser?
    Die Kuppe des flachen Hügels ragt vor mir auf. Ich laufe weiter und bemühe mich um Halt, obwohl meine Füße immer wieder im glitschigen Schlamm abrutschen. voraus höre ich erneut Kampflärm und laufe darauf zu, weil ich es jetzt kaum mehr erwarten kann, mich in die Schlacht zu stürzen und Rache für Tod und Zerstörung zu nehmen, deren Zeuge ich geworden bin. Nach einigen atemlosen Sekunden habe ich den Gipfel der Anhöhe erreicht. Eine neuerliche gewaltige Explosion erhellt die Welt; ich sehe eine Linie feindlicher Soldaten, die gegen uns vorrücken. Ungeschützt und ohne Angst vor den Folgen laufe ich ihnen entgegen. Ich blicke von einer Seite zur anderen und sehe, dass Hunderte wie ich zuschlagen. Wir müssen sie vernichten, bevor sie noch mehr von uns vernichten können.
    Die erste Gegnerin, die ich erreiche, feuert in die Menge. Sie hat mir den Rücken zugedreht. ohne einen Moment nachzudenken springe ich ihr auf den Rücken und lege ihr die Arme um den Hals. Ich packe ihr Kinn und den Hinterkopf, drehe so fest ich kann und verspüre eine immense Befriedigung, als ihr Genick bricht und sie zu Boden fällt. Ich springe auf und suche nach dem nächsten opfer. Einer hat die Waffe direkt auf mich gerichtet. Bevor er abdrücken kann, laufe ich zu ihm und trample ihn nieder. Ich bewege mich mit einer Schnelligkeit und
Kraft, wie ich sie noch nie erlebt habe, und fühle mich so lebendig. Im Angesicht des Todes fühle ich mich lebendiger denn je! Ich winde das Gewehr aus dem jämmerlich schwachen Griff des Soldaten und ramme ihm den Lauf so fest ich kann in den Mund. Ich drücke ab und sehe, wie sein Kopf explodiert. Überall um mich herum übernehmen diese animalischen Instinkte das Kommando; wir töten, um zu überleben. Dafür wurde ich geboren.
    Der Nächste: Ich reiße dem Soldaten den Helm vom Kopf und wirble die jämmerliche Gestalt herum. Diese Augen. Diese verdammten Augen sehen mich direkt an und sind von einem unversöhnlichen Hass erfüllt. Ich drücke ihm die Daumen in die Augenhöhlen, quetsche die Augen heraus und lasse den Soldaten schreiend und zappelnd am Boden liegen.
    verwirrung und Unsicherheit sind wie weggeblasen. Ich spüre keine Schmerzen mehr. Furchtlos kämpfen wir mit beispielloser Stärke und Wildheit. Ich breche Knochen, zerfetze Fleisch und beende Leben, immer und immer wieder.
    In den Blitzen von Licht und Feuer, die nach wie vor am Himmel brennen, kann ich das gesamte Ausmaß dieser Schlacht erkennen. Sie erstreckt sich inzwischen über eine ungeheuer große Fläche. Sie ist brutal und gnadenlos, aufs Wesentliche reduziert und fast mittelalterlich. Waffen wurden weggeworfen. Diese Schlacht ist ein Kampf Mann gegen Mann, und der Feind hat unserer Stärke und Entschlossenheit nichts entgegenzusetzen. Sie mögen uns zahlenmäßig überlegen sein, aber wir kämpfen verbissener. Wir sind vom Wunsch beseelt, sie zu vernichten und unseresgleichen zu beschützen. Jeder von uns wird bis zum letzten Atemzug Widerstand leisten.

    vor mir steigt ein weiterer Helikopter in den Himmel empor. Als ich aufblicke, sehe ich vier Feuerspuren unter einem ohrenbetäubenden Heulen und einem plötzlichen heißen Windstoß über meinen Kopf hinwegrasen. Ich blicke kurz zurück und sehe Raketen in die Ruine des inzwischen so gut wie menschenleeren Gebäudes einschlagen, aus dem wir entkommen sind. Es folgt eine winzige Stille – die kürzestmögliche Pause zwischen Blitz und Donner -, dann ertönt die lauteste Explosion, die ich je gehört habe, als das vernichtungslager in eine Million brennende Trümmer gesprengt wird. Selbst in dieser Entfernung spüre ich die Hitze des Feuers auf der Haut.
    Ein Messer blitzt unvermittelt vor mir auf und wird in meinen Arm gebohrt. Das Adrenalin maskiert den Schmerz, sodass ich mich augenblicklich auf meinen Angreifer stürzen kann. Der schlägt erneut mit der Klinge nach mir. Irgendwie kann ich seine Hand mitten in der bogenförmigen Bewegung ergreifen. Ich drehe ihm den Arm um und ramme ihm das Messer dann in die Eingeweide. Neben dem brennenden Wrack eines umgekippten Fahrzeugs bricht er zusammen. Wo habe ich das alles gelernt? Woher kommen diese Kraft und Schnelligkeit? Ich handle instinktiv und unaufhaltsam.
    »Weg hier«, höre
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