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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman
Autoren: Johanna Lindsey
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bemerken, die tiefe Melancholie, die ihn plötzlich umgab. Sie vermutete, dass er wieder an Georgina dachte. All die Zweifel, die Gabrielle anfangs gehegt hatte, nachdem sie in See gestochen waren, kehrten mit zehnfacher Stärke zurück.
    »Wie konnten wir uns nur dazu überreden lassen, ihn mit nach England zu nehmen?«
    Sie sagte das mehr zu sich selbst, doch Drew folgte ihrem Blick und schnaubte. »Weil er dein bester Freund ist.«
    Sie wandte sich nach ihm um. »Du bist jetzt mein bester Freund«, versicherte sie ihm.
    »Ich bin dein Mann, und er ist immer noch dein bester Freund. Außerdem hast du dich von deinem anderen besten Freund namens Ohr davon überzeugen lassen, dass Richard nicht wirklich in meine Schwester verliebt ist. Weißt du, Gabby«, fügte Drew abrupt hinzu und kniff dabei seine dunklen Augen zusammen, »für meinen Geschmack hast du zu viele männliche Freunde.«
    Der plötzliche Eifersuchtsanfall ihres Mannes brachte sie zum Lachen und lenkte sie für einen Moment von Richard und den mit ihm verbundenen Problemen ab. Während Drew stirnrunzelnd auf sie hinabblickte, erlag sie der Versuchung, ihn zu küssen – ungeachtet der Frage, ob seine grimmige Miene nur aufgesetzt war oder nicht. Sie liebte ihn so sehr, dass sie
nie lange die Finger von ihm lassen konnte, und ihm erging es mit ihr ebenso.
    »Hör auf«, warnte er sie mit heiserer Stimme, »oder ich muss doch noch auf Richards Angebot zurückgreifen, das Steuer zu übernehmen.«
    Sie grinste. Das war gar keine so schlechte Idee. Ein Schäferstündchen mit Drew war bei Weitem besser, als sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob Richard in England in eine tödliche Falle tappen würde.
    Doch der Gedanke an diese tödliche Falle ging ihr nicht aus dem Kopf, denn Drew fügte hinzu: »Außerdem sollte die Frage eher lauten, wie du es geschafft hast, mich dazu zu überreden, die beiden mit auf diese Reise zu nehmen.«
    Sie wandte sich wieder von ihm ab, damit er nicht mitbekam, wie sie wegen seiner Worte das Gesicht verzog. Obwohl sie Ohr und Richard wie Brüder liebte, bedauerte sie bereits, sie mitgenommen zu haben.
    Zu Drew aber sagte sie: »Darf ich dich daran erinnern, dass das eine ganz spontane Entscheidung war? Als wir vor Monaten anfingen, über diese Reise zu reden und Richard mir erklärte, er wolle mit, war meine Antwort ein klares Nein. Kurz bevor wir lossegelten, brach mein Vater sich dann jedoch das rechte Bein, sodass er und seine Mannschaft nun für ein, zwei Monate zu Hause bleiben müssen. Du weißt genau, welche Probleme auftreten können, wenn eine Mannschaft zu lange untätig an Land festsitzt.«
    »Ja, aber diese beiden hätten schon eine Beschäftigung gefunden – nun gib es schon zu: Dein Vater hat sie wieder als deine Wachhunde mitgeschickt! Er traut mir noch immer nicht zu, dass ich in der Lage bin, auf dich aufzupassen.«
    »Das meinst du nicht ernst, oder? Er ist doch so begeistert darüber, dich zum Schwiegersohn zu haben. Außerdem hat er mich nicht gebeten, sie mitzunehmen, obwohl er es vermutlich
getan hätte, wenn es ihm in den Sinn gekommen wäre. Sie liegen ihm ebenfalls am Herzen, musst du wissen. Die beiden betrachten ihn als eine Art Ersatzvater, und er empfindet genauso, sie gehören für ihn zur Familie.«
    »Ja, ich weiß – ihr seid alle eine große glückliche Familie«, lachte Drew, »in die ich eingeheiratet habe, stimmt’s?«
    »Du bist derjenige mit der großen Familie, die in eine noch größere eingeheiratet hat. Dein Schwager mag Richard bei ihrer letzten Begegnung ignoriert haben, aber James hatte damals andere Dinge im Kopf: Schließlich musste er meinen Vater aus diesem schrecklichen Verlies befreien. Was jedoch nicht bedeutet, dass James den Schwur vergessen hat, den er an jenem Tag leistete, als er sah, wie seine Frau Richard im Garten ohrfeigte, nachdem er ihr unschickliche Avancen gemacht hatte. James erklärte mir damals ganz unverblümt, dass er sich gezwungen sähe, Richard etwas anzutun, falls er sich jemals wieder in die Nähe seiner Frau wagte. Du kennst ihn besser als ich und hast mir bestätigt, dass er das höchstwahrscheinlich todernst gemeint hat.«
    »Natürlich hat er das ernst gemeint. Ich würde genauso reagieren, wenn ich mitbekäme, wie ein anderer Mann sich an meine Frau heranmacht. Trotzdem glaube ich, dass du dir unnötig den Kopf zerbrichst, mein Schatz«, fügte Drew hinzu, während sie sich wieder an seine Brust sinken ließ. »Richard ist schließlich nicht
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