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Im Tal des Schneeleoparden

Im Tal des Schneeleoparden

Titel: Im Tal des Schneeleoparden
Autoren: Steffanie Burow
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verfassunggebende Versammlung gewählt hatte – eine Wahl, bei der die KPN (M) (Kommunistische Partei Nepals, Maoisten) mehr als zwei Drittel der Sitze gewann.
    Nepal ist bis heute nicht zur Ruhe gekommen. Bereits im Januar 2007 erschütterten erste Unruhen das Terai, das Tiefland Nepals, in dem etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt. Die Bewohner des Terais sahen ihre Chance, sich gegen fortwährende Diskriminierung im Vielvölkerstaat Nepal zur Wehr zu setzen, und forderten eine stärkere Einbindung in die Politik. Schon ein Jahr später bereiteten Untergrundgruppierungen den bewaffneten Widerstand vor und verlangten einen unabhängigen Madesh-Staat. Die Lösung dieses Konflikts wird Nepal noch viele Jahre in Atem halten.
    Aber auch die Ausarbeitung einer Verfassung erweist sich als schwierig. Das Land taumelt von einer Regierungskrise in die nächste, und es bleibt mehr als fraglich, ob es der verfassunggebenden Versammlung gelingen wird, ihrem Volk in naher Zukunft einen Verfassungsentwurf vorzulegen. Die Unzufriedenheit auf Seiten der Bevölkerung ist groß, zumal das Land von der Weltwirtschaftskrise stark betroffen ist.
    Aber es gibt Zeichen, die Mut machen. Die Maoisten, die im Dezember 2009 erneut zu Massendemonstrationen, Streiks und Blockaden ausriefen und monatelang das Parlament boykottierten, sind wieder zu Gesprächen bereit. Die Touristen kehren nach Nepal zurück. Der Zauber des Landes wirkt noch immer. Ich habe Nepal in den Jahren 2000, 2003 und 2009 jeweils für mehrere Wochen oder Monate besucht und zähle diese Zeiten, trotz aller Einschränkungen, zu den schönsten meines Lebens.
     
    Da die von mir verwendeten nepalesischen Begriffe im Text erklärt werden, verzichte ich auf ein Glossar, jedoch möchte ich auf die Anredeformen in Nepal hinweisen. Zwar sprechen die Nepalesen oft ihr Gegenüber mit Namen an, doch ist es ebenso Sitte, statt des Namens die Begriffe der Verwandtschaftsbeziehungen zu verwenden – wobei die oder der Angesprochene kein Familienmitglied sein muss. Da einige der Personen in meiner Geschichte diese Bezeichnungen benutzen, zähle ich sie an dieser Stelle noch einmal auf:
    Hajurba  – Großvater, sehr alter Mann
    Hajuama  – Großmutter, sehr alte Frau
    Buba, Ba  – Vater oder ein Mann, der im Alter des eigenen Vaters ist
    Ama, Muma  – Mutter oder eine Frau, die im Alter der eigenen Mutter ist
    Dai  – großer Bruder oder ein Mann, der wenig älter ist als man selbst
    Didi  – große Schwester oder eine Frau, die wenig älter ist als man selbst
    Bhai  – kleiner Bruder oder eine männliche Person, die jünger ist man selbst
    Bahani  – kleine Schwester oder eine weibliche Person, die jünger ist man selbst
    Kanchhi  – junges Mädchen, aber auch Liebling, Kleine
    Steffanie Burow
    Hamburg, Februar 2010

DANKE !
    I ch bedanke mich bei allen Nepalesen, die zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben – und zu meiner glücklichen und unversehrten Rückkehr. Ihre unvergleichliche Gastfreundschaft, die geduldige Beantwortung all meiner Fragen und unschätzbare Hilfe bei Problemen, angefangen mit dem Besorgen von Bustickets bis hin zu meiner Pflege, als ich krank in den Bergen lag, werden mir für immer unvergessen bleiben.
    Mein besonderer Dank gilt hierbei meinem »kleinen Bruder« Umakant Dhital, dessen Begeisterung für das Projekt meine eigene Begeisterung noch um Längen übertraf. Auch bei seiner Frau Kopila, seiner Tochter Kushum und seinem Sohn Siddhartha möchte ich mich für viele fröhliche Stunden bedanken – und mich entschuldigen, dass ich ihnen den Papa und Ehemann so häufig aus Recherchegründen entführen musste.
    Ein ganz großes Kompliment möchte ich Subash Dhital aussprechen. Ich hätte mir keinen klügeren und kompetenteren Begleiter für meine lange Wanderung durch das touristisch weitgehend unerschlossene Gebiet am Südhang des Manaslu wünschen können.
    Ein liebes Dankeschön geht an Umakants und Subashs Mutter sowie ihre Nichten Indira und Inu, die mich so herzlich auf ihrem Hof aufnahmen und mich am Leben der einfachen Bergbauern teilnehmen ließen.
    Professor Karan B. Shah von der Tribhuvan University, Kathmandu, danke ich für erhellende Gespräche über das Leben der Schneeleoparden im hohen Himalaya und die sich um die prächtigen Tiere rankenden Mythen.
    Ram Prasad Manandhar, dem Besitzer des Snow Man Café, sowie Chandan Shrestha danke ich für ihre Bereitschaft und Geduld, mir in stundenlangen Interviews Rede und
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