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Im Tal der Sehnsucht

Im Tal der Sehnsucht

Titel: Im Tal der Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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du sprichst, muss Frances Blanchard sein. Sie ist klatschsüchtig und verspritzt gern ihr Gift. Ich habe Tonya oft mit ihr zusammen gesehen. Ja, es muss Frances sein. Frauen, die keine Liebe finden, werden bösartig.“
    Oben begrüßte Boyd Dr. Morse, den langjährigen Arzt seines Vaters, und ließ sich von ihm berichten.
    „Sie wissen zu gut Bescheid, als dass ich Ihnen etwas vormachen könnte“, sagte Drew, ohne auf den Patienten Rücksicht zu nehmen. „Rupert ist gegen Ihre Heirat mit Leona und hat sich in einen Erregungszustand hineingesteigert, den man bei einem Kind als Trotzreaktion bezeichnen würde. Der Blutdruck war zu hoch, der Puls ein wenig beschleunigt … dagegen habe ihm etwas gegeben. Trotzdem rate ich dringend, dass er sein Leben ändert. Keine Zigarren, keinen Alkohol und nicht so viel üppiges Essen. Ein bisschen mehr Bewegung, etwas Sport … eben das Übliche. Ihr Vater ist im Grunde gesund, aber er missachtet meine Anweisungen seit Jahren. Wenn er so weitermacht, kann ich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht mehr ausschließen.“
    Boyd trat an das Bett seines Vaters. „Hast du das gehört, Dad?“
    Rupert deutete mit dem Zeigefinger auf den Arzt. Es sah aus, als ziele er mit einem Gewehr auf ihn. „Vielen Dank, Drew“, polterte er los. „Für alles. Sie können jetzt gehen … endgültig. Ich entlasse Sie. Kommen Sie ja nicht wieder.“
    „Wie Sie wünschen, Rupert.“ Drew nahm seine Tasche und ging zur Tür. Er hatte dem Herrn von Brooklands viele Jahre treu gedient und immer gewusst, dass es einmal so kommen würde.
    „Warten Sie bitte unten auf mich“, bat Boyd entrüstet. „Ich möchte gern noch etwas mit Ihnen besprechen. Ich weiß, dass Sie in all den Jahren nur das Wohl meines Vaters im Sinn hatten.“
    Drew lächelte schwach. „Wenn Sie es wünschen, warte ich natürlich.“
    „Wirklich rührend!“, höhnte Rupert, als der Arzt gegangen war. „Natürlich hat er an mein Wohl gedacht, aber er wurde auch sehr gut dafür bezahlt. Wie hätte er sich sonst sein Luxusauto leisten können?“ Er sah Boyd durchdringend an. „Du bist doch hoffentlich allein gekommen?“
    Boyd setzte sich nicht hin. „Meine Verlobte wartet unten“, antwortete er mit fester Stimme. Einen Moment sah es so aus, als würde sein Vater vor Wut aus dem Bett springen, darum warnte er ihn: „Tu das nicht, Dad. Denk an deine Gesundheit, wenn schon an nichts anderes. Ich will nicht, dass du einen Herzschlag bekommst.“
    Rupert warf ihm einen bitterbösen Blick zu. „Wirklich nicht?“
    „Nein.“ Er tat Boyd leid, doch seine Bosheit und Hartnäckigkeit stießen ihn ab.
    „Könnte ich Leona kurz sprechen?“, fragte Rupert und wechselte überraschend das Thema. Seine Stimme, die eben noch laut und dröhnend geklungen hatte, war nur noch ein Flüstern.
    „Selbstverständlich.“ Boyd entspannte sich etwas. „Allerdings musst du mir versprechen, nichts zu sagen, was sie aufregen könnte. Sie will dich auch nicht aufregen. Wir kennen beide ihr weiches Herz.“
    „Schon gut, schick sie einfach zu mir.“ Rupert hob müde eine Hand. „Du hast mein Wort, und nun geh. Ich muss allein mit ihr reden.“
    „Schließ bitte die Tür.“ Rupert lag blass und erschöpft in den Kissen, was Leonas ganzes Mitleid erregte.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte sie und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.
    „Ziemlich schlecht“, antwortete er. Sein Blick war trübe. „Ich glaube, seit dem Tod deiner Mutter ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an sie und den schrecklichen Unfall hier auf Brooklands gedacht habe. Ich bin oft zu der Stelle gegangen, wo sie verunglückt ist. Im Gegensatz zu Alexa, die ich am Anfang sehr geliebt habe, erkannte deine Mutter nicht, wer ich wirklich bin. Sie war ein so liebes, unschuldiges Wesen … genau wie du. Als ich Anfang vierzig war, verliebte ich mich unsterblich in sie. Zwischen Alexa und mir waren alle Gefühle erloschen, darum konnte ich mich gegen diese Leidenschaft nicht wehren. Ich litt wie ein liebeskranker Teenager. Gott allein weiß, was passiert wäre, wenn der Tod mir Serena nicht genommen hätte.“
    „Gar nichts wäre passiert“, versicherte Leona. „Meine Mutter ahnte nichts von deinen Gefühlen. Sie liebte meinen Vater und mich, und sie war Alexas beste Freundin. Du hast nichts Böses getan, Rupert. Hör endlich auf, dich mit etwas zu quälen, das nie geschehen ist und auch nie geschehen wäre. Es kommt jeden Tag vor, dass ein Mensch
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