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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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genau das hat mich bisher daran gehindert, erwachsen zu werden. Es hat mich zu einem oberflächlichen, selbstsüchtigen, überheblichen Menschen gemacht. Ich brauche einen Sinn im Leben, und dieser Sinn besteht darin, Jonathan und den Leuten hier zu helfen. Nichts anderes will ich tun. Nichts anderes muss ich tun.«
    Edward tauschte einen Blick mit Clarice. In diesem Augenblick erkannten beide, dass sie Arabella gehen lassen mussten. Sie war erwachsen geworden, und sie war glücklich. Und war es nicht das, was sie immer für ihre Tochter wollten?
    »Dann hast du unseren Segen«, sagte Edward.
    »Oh, Dad!« Arabella fiel ihrem Vater um den Hals.
    »Willkommen in der Familie, Jonathan«, sagte Clarice und schloss ihn unter dem Jubel der anderen in die Arme.

31
     
     

     
     
     
     
     
    Später, nachdem sich die Aufregung ein wenig gelegt hatte, tranken sie eine Tasse Tee zusammen, und Edward nahm Tony beiseite.
    »Ich hätte da ein persönliche Frage, Mr McMahon …«
    »Tony, bitte.«
    »Ich sollte diese Frage vielleicht nicht stellen, Tony, aber wie viel Geld hätten Sie gebraucht, um das Hotel zu retten?«
    »Ich war mit den Raten ungefähr fünfhundert Pfund im Rückstand«, sagte Tony und senkte den Kopf. Es tat seinem Stolz weh, Arabellas Vater dieses Geständnis zu machen. »Wir hatten eine Zeit lang Geldprobleme, und das habe ich törichterweise vor Maggie verheimlicht. Ich dachte, die Dürre würde bald zu Ende sein und dass es wieder aufwärtsgeht, sodass ich den Kreditrückstand aufholen kann. Ich hätte nie damit gerechnet, dass wir durch ein Feuer alles verlieren würden. Wir werden aus Marree fortziehen müssen. Ich weiß nur nicht, wohin wir gehen oder was wir tun werden.«
    »Ich könnte Ihnen helfen. Das ist das Mindeste nach allem, was Sie für Arabella getan haben.«
    Tony blickte ihn fassungslos an, doch bevor er etwas erwidern konnte, fragte eine Männerstimme:
    »Was habt ihr mit dem Hotel gemacht? Wo soll ich denn jetzt mein Bier trinken?«
    Alle wandten sich um – und glaubten, ein Gespenst zu sehen. Da stand Stuart. Er hielt die Zügel eines der Kamele Paddys in der Hand.
    Maggie griff sich an die Brust. Sie wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. »Stuart! Wo kommst du denn her?«
    »Aus der Wüste«, sagte Stuart knapp. »Was zum Teufel ist hier passiert?«
    »Das ist doch jetzt egal«, sagte Maggie, während ihr Schock allmählich Zorn wich. »Wir alle hielten dich für tot! Wir haben um dich getrauert!«
    »Um mich getrauert? Wieso denn? Ich bin doch nur zurück zu meiner Mine geritten«, sagte Stuart.
    »Warum hast du es keinem gesagt?«, fragte Arabella, der ebenfalls ein Stein vom Herzen fiel. »Wir dachten, du wärst in dem Feuer umgekommen.«
    »Oh«, sagte Stuart. »Tja, ich wollte euch überraschen.«
    »Das ist dir allerdings gelungen«, sagte Maggie. »Du hättest uns sagen können, dass du fortreitest! Dann hätten wir nicht die ganze Zeit gedacht, du wärst einen schrecklichen Tod gestorben. Ich hätte Lust, dir eine Tracht Prügel zu verpassen!«
    »Es tut mir leid, Maggie«, sagte Stuart und ließ den Kopf sinken. »Nachdem ich mit dir darüber geredet hatte, was es für euch bedeutet, das Hotel zu verlieren, hatte ich eine Idee. Ich bin noch mal zu meiner alten Mine geritten. Eigentlich wollte ich schon früher zurück sein, aber das Unwetter hat mich aufgehalten.«
    »Ich dachte, du hättest das Goldschürfen aufgegeben«, sagte Arabella.
    »Das hatte ich auch. Aber dann sagte ich mir, das Gold könnte gut dazu dienen, das Hotel zu retten. Also habe ich mich auf den Weg gemacht. Dabei fand ich noch viel mehr, als ich vermutet hatte. Es gehört alles dir, Maggie. Dir und Tony.« Stuart reichte Maggie einen Beutel, der so schwer war, dass er ihr beinahe aus der Hand gerutscht wäre. Maggie warf einen Blick hinein. Mehrere große Goldklumpen lagen in dem Beutel.
    »Du meine Güte! Tony, sieh dir das an!«
    Tony riss die Augen auf. »Das ist ja ein Vermögen!«
    »Es sieht auch ganz so aus, als würdet ihr ein Vermögen brauchen«, sagte Stuart mit einem Blick auf die ausgebrannte Ruine des Hotels. Er sah Wally an. »Komm bloß nicht auf dumme Gedanken. Ich habe mein Werkzeug und den Eingang zur Mine so vergraben, dass in tausend Jahren niemand dorthin finden wird.«
    »Ich werd mich nicht mal in die Nähe wagen«, sagte Wally. »Ich hab jetzt Verantwortung zu tragen.« Er hielt seinen Sohn auf dem Arm. Missy stand neben ihm. Wally hatte fast die ganze Zeit seit dem Unfall mit
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