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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne
Autoren: Cynthia Breeding
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gar nichts dagegen hätten, wenn du ihnen ein bisschen den Hof machen würdest. Vielleicht findest du sogar noch eine unverbrauchte, wenn du danach suchst.«
    Der Gedanke an eine Frau, die bereits die Säfte eines anderen Manns in sich trug, war nicht gerade verlockend. Das hübsche Mädchen dagegen, das er zum Hof geführt hatte und der Anblick ihres wohlgeformten schlanken Knöchels … Aber er schob diesen Gedanken beiseite. Er glaubte ihre Geschichte nicht. Sie war gekleidet wie eine Dame von edler Geburt, und sie musste beschützt werden, genau wie seine arme Mutter, die vorgab, nicht zu wissen, was vor sich ging. Trotzdem hatte er der einen kurzen Berührung nicht widerstehen können, als er ihre Röcke geglättet hatte. Auch jetzt noch erinnerte er sich daran, wie ihm die Hitze dieser Berührung wie ein Schauer über die Hand gelaufen war.
Besser nicht daran denken.
    »Heute nicht, Drus.«
    Sein Freund schüttelte den Kopf, als er seine willige Maid hinter ein paar Ginsterbüsche zog. »Beltane. Sogar dir ist es erlaubt, die Mauern zu durchbrechen, die du so hoch um dich errichtet hast.«
    Gilead machte kehrt in Richtung des Hügels. Diese Mauern hatten ihren Grund. Verhältnisse mit Frauen bedeuteten nur Ärger. Wenn sie zu sehr liebten, wie seine Mutter, wurden sie verletzt, und er hatte keinerlei Wunsch, einer Frau Kummer zu bereiten. Was aber noch schlimmer war: Frauen setzten ihre List ein, um den Geist eines Mannes zu berauschen, so dass die Männer alle Vorsicht fahrenließen. Wie sein Vater.
    Einen Krieg mit dem mächtigen König Britanniens konnten sie nicht gebrauchen. Nicht, wenn die Sachsen an den nordöstlichen Ufern einfielen – viel zu nah. Turius war es gelungen, sie in den Sümpfen im Osten Britanniens zu halten und war nun hier, um mit Angus eine Strategie für den Norden zu entwickeln. Formorian konnte sehr wohl etwas sehr viel Explosiveres verschulden, als ein Gerangel mit Eindringlingen aus Sachsen. Pah. Dann hielt man sich doch besser an Frauen, die gerne bereit waren, ihre Dienste gegen einen Silbertaler einzutauschen. Sicherlich würde er sich nie von einer Frau den Verstand verwirren lassen.
    Unvermittelt kam ihm aber Deidre wieder in den Sinn.
Dee.
Das Mädchen mit dem seltsamen Akzent war äußerst anmutig, mit ihrer kecken Nase, aquamarinblauen Augen und dem langen Haar in der Farbe des Mondlichts. Er musste zugeben, dass ihm gefiel, wie sie trotzig ihr Kinn gehoben hatte, als er sie gedrängt hatte, mit ihm Schritt zu halten. Und von dem Blick auf ihre wohlgeformten Beine ganz zu schweigen … So zierlich wie sie war, wäre es ihm ein Leichtes, sie hochzuheben und ihre Beine um sich zu schlingen, während er sie gegen eine Wand drückte … Leicht überrascht, fühlte er, wie sein Glied dicker und härter wurde und sich an den Stoff seiner Hose presste. Er hatte kein Recht, mit solch lüsternen Gedanken an das arme Mädchen zu denken. Sie war verwaist und allein und – wenn ihre Geschichte stimmte – von Wegelagerern überfallen worden. Und heute Nacht noch beinahe vergewaltigt worden. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, war noch ein Mann, der ihr unwillkommene Avancen machte, wohl das Letzte, was sie sich wünschte. Nein. Er würde nicht wie sein Vater enden. Seine Pflicht als Sohn des Lairds war es, dafür zu sorgen, dass sie vor solchen Dingen sicher war.
    Er seufzte, als er sich auf den Nachhauseweg machte. Der Gedanke an ihre vollen Lippen, die sich sanft auf seine pressten, trug nicht gerade dazu bei, dass der Druck zwischen seinen Lenden geringer wurde.
     
    »Ich glaub, du wirst alles finden, was du brauchst«, sagte die junge Magd, als sie die Treppen nach oben gestiegen waren und sie die Tür zu einem kleinen Eckzimmer, das von dem Hauptgang abging, öffnete. »Im Kohlenbecken ist Torf, und hier ist Feuerstein.« Sie zeigte auf ein Pulverfass. »Der Nachttopf steht hinterm Wandschirm«. Sie hielt inne und sah Deidre neugierig an, als wäre sie sich nicht sicher, ob die junge Frau tatsächlich ein Gast war oder nicht.
    Deidre lächelte freundlich und nickte. Das Mädchen seufzte, und wollte offenbar nicht riskieren, jemanden zu brüskieren, der wichtig sein könnte. Sie nahm den Tonkrug auf. »Dann hol ich mal warmes Wasser, damit du dich waschen kannst.«
    Als sie gegangen war, sah sich Deidre im Zimmer um. Schwere Wandteppiche hingen an den Wänden und schützten vor der Feuchtigkeit, die durch die dicken grauen Steinwände drang. Die Läden eines kleinen
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