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Im Strudel der Gefuehle

Titel: Im Strudel der Gefuehle
Autoren: Elizabeth Lowell
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jemanden zu Worte kommen läßt. Er kann leider nur zu gut mit dem Gewehr umgehen.«
    »Könnte es nicht sein, daß ein Mann, der so auf seine Frau aufpaßt, sie vielleicht auch ein bißchen liebt?«
    »Sex ist nicht dasselbe wie Liebe«, sagte Jessica mit einem gequälten Lächeln.
    »Jessi...«, hob Caleb an, aber er wurde sofort wieder unterbrochen.
    »Ich habe den Einsamen Baum mit einer List zur Ehe gezwungen. Jetzt werde ich ihn von seiner Pflicht befreien.«
    »Jessi...«
    »Sind die Pferde soweit?« fragte sie und hörte nicht auf das, was er noch sagen wollte.
    Es herrschte gespanntes Schweigen.
    »Ich würde Wolfe am liebsten hinterherreiten«, sagte Caleb schließlich.
    »Ich kann dich nicht aufhalten.«
    »Genausowenig wie ich dich aufhalten kann. Willst du das damit sagen? Bei der erstbesten Gelegenheit würdest du dich aus dem Staub machen?«
    »Selbstverständlich. Nur deshalb hast du dich doch überreden lassen, mich zur Postkutsche zu bringen.«
    »Erpressung.«
    »Das könnte man so sagen.«
    Caleb verzog mißbilligend den Mund, während er den Ausdruck grimmiger Entschlossenheit in Jessicas Augen beobachtete. Er mußte an Willow denken und daran, wie sie sich mitten in der Nacht mit Ishmael aus dem Staub gemacht hatte, um Caleb nicht zu einer Ehe zu zwingen, von der sie sicher war, daß er sie nicht gewollt hatte. Willow hatte ihren Entschluß, Caleb seine Freiheit zu lassen, beinahe mit dem Leben bezahlen müssen. Der Gedanke daran, daß er sie um ein Haar verloren hätte, machte ihm immer noch zu schaffen. Wenn er sich versichern mußte, daß Willow auch wirklich bei ihm und in Sicherheit war, nahm er sie fest in seine Arme.
    Genau wie Willow, war auch Jessica fest entschlossen, genau das zu tun, was sie für richtig hielt. Alles, was Caleb jetzt noch unternehmen konnte, war aufzupassen, daß Jessica nichts zustieß, bis Wolfe die Sache auf seine Weise regeln konnte.
    Mit grimmiger Miene zog Caleb seinen Revolver, drehte die Trommel, um zu überprüfen, ob er geladen war, und steckte die Waffe dann wieder mit tödlicher Schnelligkeit zurück in das Holster.
    »Die Pferde warten, Mrs. Lonetree.«
    Unerwartet stiegen ihr Tränen in die Augen. »Mein Name ist Lady Jessica Charteris.«
    »Na los«, sagte Reno.
    »Kopf«, sagte Rafe.
    »Adler.«
    Rafe warf die Münze.
    Renos Hand fing die Münze im Flug und schlug sie auf seinen Handrücken. Er steckte sie weg, ohne einen Blick auf sie zu werfen.
    »Adler«, sagte Reno und drehte sich um.
    Als er nach den Zügeln seines Pferdes griff, zuckte plötzlich Rafes Peitsche vor, als besäße sie einen eigenen Willen. Ein Knall wie ein Pistolenschuß erklang.
    Reno drehte sich nach Rafe um, der mit schnellen Bewegungen seine Peitsche wieder aufwickelte.
    »Das war nur eine Kostprobe, Matt«, sagte Reno mit ausdrucksloser Stimme. »Versuch das nicht noch einmal. Welches Pferd möchtest du?«
    »Nur einer von uns kann gehen. Und das bin ich. Du mußt hier bei Willow bleiben.«
    Rafe lächelte gequält. »Soviel habe ich auch begriffen. Was du anscheinend noch nicht ganz verstanden hast, ist Wolfes seltsames Verhalten. Wieso kann er es auf einmal kaum erwarten, von der Mustangjagd nach Hause zu kommen, wo eine Frau auf ihn wartet, von der er vorher gar nicht schnell genug wegkommen konnte?«
    Zögernd hörte Reno zu.
    »Wenn du ihn eingeholt hast und mit ihm zusammen zur Ranch zurückkommst«, fuhr Rafe fort, »wird Caleb einen ganz schönen Vorsprung haben. Also, welche Pferde aus Calebs Herde sind am besten für einen Ritt durch unebenes Gelände geeignet?«
    »Willow hat gesagt, wir sollen dafür sorgen, daß Ishmael eines der Pferde ist, die für Wolfe bereitstehen.«
    »Na gut. Welche sonst noch?«
    Renos strahlendes Lächeln ließ keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit. »Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Die Pferde, die Caleb zurückgelassen hat, sind tausendmal besser als die Gäule, die er sich ausgesucht hat. Der Bursche hat es nicht besonders eilig gehabt, Jessica vor Wolfe in Sicherheit zu bringen.«
    Rafe blinzelte verwirrt und lachte dann leise. »Ganz schön gerissen.«
    »Und klug außerdem. Wolfe wird aus den Bergen auf ihn heruntergestoßen kommen wie ein hungriger Raubvogel.«
    »Kann sein. Es kann aber auch sein, daß er Jessi einfach gehen läßt. Nach allem, was ich gesehen habe, war er nicht gerade sehr erfreut darüber, mit ihr verheiratet zu sein.«
    Reno musterte Rafe mit seinen blaßgrünen Augen, bevor er seine Zähne mit
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