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Im Sog der Angst

Im Sog der Angst

Titel: Im Sog der Angst
Autoren: Jonathan Kellerman
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von Ruanda in S.F., ist zwar charmant, aber nicht sehr hilfreich.«
    Ich bedeckte zunächst meine Augen mit den Händen, dann meine Ohren und meinen Mund.
    »Die Jungs von der Spurensicherung haben diesen Garten am Spalding durchgekämmt. Die Eigentümer waren seit einem Monat verreist, das Tor war verschlossen, aber es war kein Problem drüberzuspringen. Perfekte Sicht auf die Parkbank und ein gutes Versteck hinter mehreren Bananenstauden. Der Boden war so feucht, dass man mit Fußabdrücken rechnen sollte, aber nada . Kein einziger Abdruck, keine Patronenhülsen, keine Zigarettenstummel.«
    »Jerry ist ein Profi«, sagte ich. »Er arbeitet freiberuflich für andere Regierungen. Der perfekte Übergang ins Zivilleben für einen ruhelosen alten Typ von den Special Forces.«
    »Ich habe Spurensicherer aus B.H. durch sein Haus gehen lassen. Sie haben Schießpulverrückstände und Eisenspäne in einem Spind in der Garage gefunden, aber keine Waffen. Ein großer Spind allerdings, Platz genug für eine größere Menge. Gewehre, Zielfernrohre, all das gute Zeug.«
    »Bumaya hat Quick angeheuert, um die ermordeten Jungs zu rächen«, sagte ich, »und vielleicht auch noch ein paar andere Leute. Quick hat Larsen im Auge behalten, von dem Betrug erfahren, den rechten Augenblick abgewartet. Vielleicht hat er versucht, sich eine Möglichkeit auszudenken, wie er an das Geld rankommen könnte, das Larsen ergattert hatte. Eine Entführung etwa, bei der er Larsen zwingen könnte, PIN-Nummern oder den Zugang zu Auslandskonten preiszugeben. Er brachte Larsen mit Mary Lou in Verbindung und Mary Lou mit Koppel. Wurde Sonnys Mieter, um näher an sie ranzukommen. Dann hatte Gavin seinen Unfall und lieferte ihm eine weitere Gelegenheit: Er wusste, dass Mary Lou an dem Betrug beteiligt war, hatte aber mit ihr nichts zu schaffen. Er sprach Sonny darauf an und brachte ihn dazu, ihn an Mary zu verweisen. Dass er seinen Sohn zur Therapie brachte, ließ seine Anwesenheit in dem Haus plausibler erscheinen. Mary Lou gab den Jungen an Gull weiter, aber das machte Jerry nicht viel aus. Erinnerst du dich, wie Gull uns erzählte, dass es Jerry war, der Gavin zu seinem ersten Termin begleitete, und nicht Sheila?«
    »Der besorgte Vater«, sagte er. »Ein bei den Special Forces ausgebildeter Profi, der seine Miete nicht rechtzeitig bezahlt.«
    »Jeder hat seine Schwachpunkte«, erwiderte ich. »Geld war seiner. Einen Beverly-Hills-Lebensstil mit unregelmäßig reinkommenden freiberuflichen Auftragsmorden aufrechtzuerhalten, könnte eine ganz schöne Belastung gewesen sein. Seriosität vorzutäuschen und sich nebenher eine Geliebte zu halten ebenfalls. Im Zusammenhang mit einem seiner Jobs auf großes Geld zu stoßen hätte ihm einigen Spielraum verschafft. Deshalb ließ er diese Betrugskiste nicht aus den Augen. Dann brachte Gavin alles durcheinander, indem er seine eigenen Spionagespielchen spielte. Schrieb sich Autokennzeichen auf, das seines Vaters eingeschlossen. An jenem Abend war Jerry vielleicht Gavin gefolgt. Oder er betrieb seine eigene Observierung und hatte keine Ahnung, dass Gavin ihn bemerkt hatte. Vielleicht hat Gavin ihm sogar davon erzählt, und Jerry hatte eine Erklärung dafür parat und warnte ihn davor, damit weiterzumachen. Aber Gavin ließ nicht locker und wurde umgebracht, und Jerry wusste, warum, und hatte jetzt noch einen Grund, Larsen abzuservieren. Und ein zweites Ziel: Degussa. Er räumte Gavins Zimmer aus, um festzustellen, was genau der Junge in Erfahrung gebracht hatte, und um jeden Hinweis zu vernichten, der ihn damit in Verbindung gebracht hätte. Und dann tauchte er unter.«
    »Larsen und Degussa. Und ich habe ihn mit der Nase darauf gestoßen.«
    »Macht dir das etwas aus?«
    »Kein bisschen. Glaubst du wirklich, dass Gavin seinen Vater zur Rede gestellt hat?«
    »Es ist schwer zu sagen, wie viel sie miteinander besprochen haben, abgesehen von Jerrys Bemühungen, Gavin eine Frau für gewisse Stunden zu besorgen. Beim ersten Mal, als wir Jerry trafen, hat er uns erzählt, dass er und Gavin sich nahe stünden, aber ich weiß noch, wie ich gedacht habe, dass mir das komisch vorkam. Er schien mir keine richtige Verbindung zu seinem Sohn zu haben. Der Umstand, dass Kelly nicht sofort nach Hause geflogen ist, war ebenfalls merkwürdig. Die Familie ist schließlich auseinander gebrochen, aber es hatte sich seit langem abgezeichnet. Gavins Unfall konnte für keinen von ihnen, Jerry eingeschlossen, leicht gewesen sein.«
    »Du
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