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Im Silberschein des Mondes

Im Silberschein des Mondes

Titel: Im Silberschein des Mondes
Autoren: Christa Zimmermann
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begonnen, aber zu Ende geführt hatte sie es nicht. Aus Enttäuschung über Nina, ihrer einstigen besten Freundin, konnte sie sich nicht genügend auf die angesagten Fächer konzentrieren und die Krankheit ihrer Großeltern beanspruchte sie doch mehr, als sie gedacht hatte. Trotz der mahnenden Worte ihrer Eltern, ihr Studium wieder aufzunehmen, konnte sie sich nicht dazu durchringen. Aber warum sollte sie auch. Sie hatte Zeit, soviel Zeit und die wollte sie genießen und wer weiß, vielleicht lernte sie ja auch bald einen tollen Typen kennen und lieben. Ausgeschlossen war es nicht! Malen konnte sie auch hier, in der Einsamkeit, die ihr guttat und wo keiner sie störte, vielleicht sogar besser, als in der Stadt. Ihren Lebensunterhalt verdienen brauchte sie auch nicht, denn die Großeltern hatten ihr nicht nur das Häuschen vererbt, sondern dazu noch einen unglaublich hohen Geldbetrag und Aktienanteile hinterlassen, dass sie ihr Leben lang nicht mehr arbeiten brauchte und sorglos leben könnte, wie der Anwalt ihr versicherte.- Ein leises Klopfen an der Tür unterbrach ihr Grübeln und mit einem ,,Hallo“ steckte Mucky seinen Kopf durch die Tür. Mucky, der sie schon seit ihrer Kindheit begleitete und ein lieber treuer Freund war, auf dem sie sich verlassen konnte, in jeder Lebenslage. Wegen einer leichten Behinderung verrichtete er die Arbeiten, die auf dem Hof anfielen, langsam und bedächtig, aber das störte sie nicht. Irgendwie schaffte er es immer, seine Arbeiten zu Ende zu bringen und meistens gar nicht mal so schlecht. Nirgendwo anders hatte er damals nach der Schule eine Arbeitsstelle bekommen und da hatte sie ihn kurzentschlossen als Hilfe für ihre Großeltern eingestellt, als Mädchen für alles, sozusagen und ihn dann später auch übernommen. Zu ihrer vollsten Zufriedenheit, wie sie oft denken musste. Mucky war ihr deswegen so dankbar und hing noch mehr an ihr. Jeden Tag kümmerte er sich liebevoll um die beiden Ponys, die sie immer noch besaß, half ihr im Garten, wenn sie allein es nicht schaffte und half überall, wo Not am Mann war. Er war für sie vom Hof nicht mehr weg zu denken. Er schlief in einem Anbau der Scheune, wo sie ihm eine kleine Wohnung ausbauen ließ und wo er total glücklich lebte. Er war ihr Beschützer, ihr Body Gart, wie sie manchmal lachend zu ihm sagte und dann strahlte er sie stolz aus seinen blauen Augen an. Monatlich ließ sie ihm einen kleinen Geldbetrag für seinen Arbeitseifer auf sein Konto überweisen, den er zuerst nicht annehmen wollte. Aber alsAnna ihm erklärte, dass er auch einmal alt würde und dann das Geld brauchte, verstand er es. , So alt, wie deine Oma und Opa waren?“, fragte er zweifelnd. , Ja, genau so, “ antwortete sie und knuffte ihn in die Seite, dass er lachend von ihr weg sprang.- Nun stand Mucky schüchtern vor ihr und wollte wissen, ob noch etwas zu erledigen wäre. Nein, für heute hast du frei. Aber vergiss nicht, nachher die Ponys in ihren Stall zu bringen, ja? Ich fahre gleich in die Stadt und treff mich mit Isi. Und lass das Tor auf, Mucky, nicht vergessen.“ Mucky nickte zustimmend und wünschte ihr: ,, Viel Spaß“, bevor er ging. Da ihre Träume nun unterbrochen waren, konnte sie sich auch ebenso gut schon fertig machen für ihren Ausflug in die Stadt. Sie schubste Blue von ihren Schoss, stand auf und ging zu ihrem Schlafzimmer, um sich dort etwas auf zu hübschen. Dort stand sie vor ihrem geöffneten Kleiderschrank und überlegte: ,, Was zieh ich nur an, hm, Jeans oder doch lieber den Flatterrock?“ Sie schob die Bügel mit den Kleidungsstücken hin und her und wieder zurück und entschied sich endlich für eine dreiviertel lange weiße Jeans, die knall eng an ihrem Körper saß und ihre Figur noch mehr betonte. Dazu ein rosa Top und darüber eine zarte rosa gemusterte weite Bluse, die sie offenließ. Die blonden Haare noch einmal gebürstet, etwas Lipgloss aufgetragen, einen Spritzer von ihrem Lieblingsparfüm hinter die Ohren gesprüht und sie fühlte sich genau so toll wie ein Modell aus irgendeinem Katalog. Ihre beiden Hunde sahen bewundernd zu ihr auf und himmelten sie an und wenn sie sprechen könnten, würden sie sagen: ,, Du bist die Schönste von allen.“, Ja, für euch bin ich das vielleicht, “ murmelte sie, mit einem letzten Blick in den Spiegel, ,, aber ob ich das je für einem Mann einmal bin?“ Niemand antworteten ihr, kein Spiegel und keine Hunde. Sie war wirklich hübsch, oder vielleicht sogar schön: lange blonde
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