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Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Titel: Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
Autoren: Lynsay Sands
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nach dem Tod der ersten Lebensgefährtin ein zweites Mal Glück gehabt hatte. Sie war die erste potenzielle Lebensgefährtin, der er in den achthundert Jahren seiner Existenz begegnet war. Vielleicht würde er noch einmal Jahrhunderte warten müssen, bis er eine andere Frau kennenlernte, die ihren Platz einnehmen konnte. Vielleicht würde es ja auch nie wieder geschehen. Sam liebte Mortimer zu sehr, um ihn einem so ungewissen Schicksal zu überlassen. Auch wenn sie selbst keine Erinnerung an ihn haben würde, wollte sie ihm und sich selbst so etwas nicht antun. Womöglich würde sie sich ja auch kein zweites Mal verlieben. Die Vorstellung, ihn aufgeben zu müssen, war einfach unerträglich, aber das Gleiche galt auch für den Gedanken, sich von ihren Schwestern zu trennen.
    Sie fuhr sich frustriert durchs Haar und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie wollte weder auf Mortimer noch auf ihre Schwestern verzichten. Diese Zwickmühle machte ihr so sehr zu schaffen, dass sie den Gedanken hasste, nicht zu altern. Wenn sie einfach weiter alterte, dann konnte sie doch Mortimer haben, ohne auf ihre Schwestern verzichten zu müssen.
    Sam hielt inne, da diese Überlegung gar nicht so abwegig war. Mortimer hatte davon gesprochen, sie müsse zunächst entscheiden, ob sie seine Lebensgefährtin sein wollte, und danach, ob sie gewandelt werden wollte, um eine von ihnen zu werden. Das hieß doch, dass sie diese Wandlung nicht durchmachen musste, nur um bei ihm bleiben zu können. Und das bedeutete, sie musste ihre Schwestern nicht im Stich lassen.
    Natürlich brachte diese Variante ganz andere Probleme mit sich, weil sie altern würde, Mortimer dagegen nicht. Aber sie musste nicht nach zehn Jahren ihre Schwestern verlassen. Sie konnte bei ihnen bleiben und miterleben, wie die beiden ihre eigenen Familien gründeten. Und vielleicht konnte er sie ja später immer noch wandeln.
    Mortimer selbst musste dennoch in rund zehn Jahren aus dem Leben ihrer Schwestern verschwinden. Wenn er seine Schläfen grau färbte und sich etwas anders kleidete, ließen sich unter Umständen noch mal bis zu zehn Jahre gewinnen, bevor er den Kontakt zu ihnen abbrechen musste. Und mit etwas Glück trugen die Fortschritte auf dem Gebiet der Kosmetik dazu bei, sein jugendliches Aussehen über einen viel längeren Zeitraum zu erklären. So würde es vielleicht möglich werden, dass er sich erst in fünfundzwanzig oder dreißig Jahren von Alex und Jo zurückziehen musste. Sam dagegen konnte die beiden weiterhin besuchen und irgendwelche Ausreden vorbringen, wieso Mortimer verhindert war. Notfalls konnte sie auch behaupten, sie habe sich von ihm scheiden lassen. Ihr war klar, dass sie sich irgendwann von den beiden würde trennen müssen, aber sie hoffte, es würde für sie alle leichter sein, wenn die zwei ihre eigene Familie hatten.
    Ihr war jedoch auch klar, dass sie damit ein Risiko einging. Sie lief Gefahr, durch einen Herzinfarkt oder einen Unfall ums Leben zu kommen, aber ein Unfall konnte ja sogar einem Unsterblichen widerfahren, und wenn der bei einem Verkehrsunfall enthauptet wurde oder in seinem brennenden Wagen eingeklemmt war, gab es für ihn auch keine Rettung mehr. Das Leben steckte voller Risiken. Erleichtert atmete sie auf, da sie einen Ausweg aus ihrem Dilemma gefunden hatte, doch dann stutzte sie, da sie über das nächste Problem stolperte. Sie wusste zwar, dass sie Mortimer liebte, aber von ihm hatte sie das Wort Liebe bislang nicht zu hören bekommen. Stattdessen hatte er von einer Bis-in-alle-Ewigkeit-Art des Mögens gesprochen.
    Was genau soll das nun wieder sein?, überlegte sie betrübt. Und warum hatte er nicht von Liebe gesprochen. Sam war Anwältin, und sie folgerte daraus, dass er nicht „Ich liebe dich” gesagt hatte, weil er sie nicht liebte. Sie fürchtete, dass er sich einfach mit ihr zufriedengab, weil er sie nicht lesen und nicht kontrollieren konnte zwei Fakten, die dafür sprachen, dass sie seine Lebensgefährtin war.
    Mortimer mochte das ja für Liebe halten, aber für Sam waren das zwei grundverschiedene Dinge. Sie wollte nicht seine Notlösung sein, weil er sie als Einzige nicht lesen konnte. Andererseits war es natürlich möglich, dass er sie doch liebte oder dass er sich erst noch in sie verlieben würde, und wenn diese Chance bestand, wollte sie ihn nicht aufgeben und sich auch nicht ihre Erinnerung löschen lassen.
    Sie blieb am Fenster stehen, da lenkte ein Motorengeräusch ihre Aufmerksamkeit auf den See, und im
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