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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)
Autoren: J. J. Bidell
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nicht?«
    »Ich glaube sogar, ihr seid euch sehr ähnlich.« Leandra strich sich durchs Haar. »Überhaupt merkt man, dass es sich um eine Familie handelt. Du bist genauso stur und eigenwillig, wie Dorothea es wohl in jungen Jahren gewesen war, und optisch bist du das Ebenbild von Romina.« Sie griff sich eine Wasserflasche und trank einen kräftigen Schluck. »Und weißt du was? Dieses ungute Gefühl bricht schon wieder über mich herein. Das Gefühl, das irgendetwas geschehen wird. Es kriecht mir eiskalt den Rücken hoch und setzt sich wie eine schwere Last in meinem Genick fest.«
    Naomi griff nach einer der Pizzaschnitten und biss hinein. »Sieht aus wie Pizza. Ist es aber nicht.«
    »Hörst du mir überhaupt zu?«
    Naomi grunzte. »Ja. Und soll ich dir was sagen? Du bist mit diesem Gefühl nicht alleine. Darum muss ich Roman finden.« Naomi hatte mit einem Mal die Bilder aus ihren Albträumen wieder vor Augen. Roman auf dieser Lichtung, bevor ihn plötzlich die Dunkelheit verschluckte. Sie ließ die Schnitte sinken. »Oma. Ich habe echt Schiss, dass etwas schiefgehen wird.«
     
    *
     
    Roman setzte sich auf eine Holzbank und blickte aufs Meer hinaus. Pilars Angebot, ihm bei seiner Suche nach Naomi behilflich zu sein, hatte ihn überrascht.
    Seit ihrem Gespräch waren nur wenige Stunden vergangen. Als Pilar am späten Nachmittag zurück ins Apartment gekommen war, hatte sie freudestrahlend verkündet, sie wisse, wo Naomi sich aufhielte, und heute Abend würden sie sich treffen können. Pilar würde ihn zu ihr bringen.
    Wie hatte sie das so schnell herausgefunden? Ihre Begründung, Naomi sei an der Uni eingeschrieben, und über ihren Vater hätte sie die Telefonnummer ergattert, konnte stimmen. Naomis Mutter hatte ihm nicht den Grund für ihre Reise nach Barcelona erzählt. Trotzdem fand er es sehr merkwürdig.
    Überhaupt reagierte Pilar außergewöhnlich. Warum sollte sie ihm helfen, eine andere Frau zu finden? Bei Pilars Temperament hätte er damit gerechnet, dass sie ihn zum Teufel jagte, ihn beschimpfte oder ihm etwas an den Kopf warf, um ihrem Ärger Luft zu machen. Hatte er sich in Pilar getäuscht? War sie gar nicht so besitzergreifend, wie er es zuerst empfunden hatte? Er fand keine Erklärung dafür.
    Nachdem er noch eine Stunde hin und herüberlegt hatte, entschied er sich selbst zur Uni zu gehen und nachzufragen. Das Gelände kannte er. Immerhin sollte er dort in einigen Tagen als Gastdozent seinen Job antreten. Mit einem Satz sprang er auf die Beine, wandte sich vom Meer ab und spazierte gedankenverloren die La Rambla hoch. An der Plaza Catalunya bog er links ab, bis er vor dem Universitätseingang stehen blieb. Ob er tatsächlich im Sekretariat Auskunft erhielte, würde er gleich herausfinden.
    »Mensch, Roman!«, rief es hinter ihm. »Das glaub ich jetzt echt nicht.«
    Roman drehte sich herum und sah in ein bekanntes Gesicht. Nur der Name wollte ihm nicht einfallen.
    »Karsten. Du erinnerst dich?«
    Er suchte in allen Winkeln seines Gedächtnisses, wann und wo er Karsten kennengelernt hatte. Doch es wollte ihm beim besten Willen nicht einfallen. »Sorry. Aber hilf mir bitte auf die Sprünge.« Roman ging einige Schritte auf Karsten zu, der kurz zögerte.
    »Wie? So lange ist es doch nun auch wieder nicht her. Wir haben uns getroffen, als ich Naomi in Stillwater besucht habe. Klingelt´s jetzt?«
    Roman nickte, auch wenn er nicht die geringste Ahnung hatte, wovon Karsten sprach. Er konnte sich einfach nicht erinnern. Sein Gesicht kam ihm bekannt vor, auch wenn er nicht wusste, woher. Aber dieser Karsten kannte Naomi.
    »Lass uns was trinken gehen. Wir suchen dich schon seit Tagen!« Karsten kramte in seiner Tasche. »Ich muss kurz Naomi anrufen, damit sie Bescheid weiß.«
    Romans Gedanken überschlugen sich. Warum sollte Naomi nach ihm suchen? Gegen einundzwanzig Uhr wollte Pilar mit ihm losfahren, um Naomi zu treffen. Was hatte Pilar geplant?
    »Kann ich ...«, dann brach er ab. Was sollte er zu Naomi sagen? Besser er wartete ab, bis sie sich gegenüberstanden. Roman winkte ab, als Karsten ihm das Handy entgegenstreckte. »Nein. Besser nicht.«
    Karsten zuckte die Schultern und meldete sich nicht mit Namen. »Ich hab ihn gefunden. Kannst du kommen?«
    Roman beobachtete, wie Karsten die Stirn in Falten legte.
    »Ja, und? Was macht das schon?« Karstens Gesicht verkrampfte sich. »Also gut. Dir ist aber schon klar, dass du nicht ganz normal bist, oder?«
    Roman konnte sich anhand der Sätze nicht
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