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Im Schatten des Galgens Kommiss

Im Schatten des Galgens Kommiss

Titel: Im Schatten des Galgens Kommiss
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ich mir schon am ersten Tage meiner Flucht eine Kugel in den Kopf geschossen. Doch nun war ich einmal da. Umgeben von den Schwarzen vergingen Tage, Monate, Jahre. Während dieser Zeit lernte ich vieles kennen, was ich später hier gut verwerten konnte .. .“
    „Unter anderem auch jenes Gift, mit dem Sie meinen Vater und meinen Onkel getötet haben?" unterbrach Bud Whitmen zornig die Worte des Mörders.
    „Auch das", gab der Gangster, ohne irgendwelche menschliche Regungen zu zeigen, unumwunden zu.
    Monoton ergriff er auch weiterhin das Wort: „Denn mein Plan war es gewesen, mich auf diese Weise an den Menschen zu rächen, die meine Lage seinerzeit verschuldet hatten. Aber weiter . . .
    Noch war ich mit den Studien jener Pflanzensäfte beschäftigt, als jener Zeitpunkt kam, an dem Sie mir wie eine reife Frucht in den Schoß fielen. Sie erinnern sich an den Absturz der Maschine, in der auch Sie sich befanden. Ich zog Sie damals unter den Trümmern hervor, schaffte Sie, da Sie mir so ähnlich waren, in meinen Bau.
    Well — was von nun an mein Bestreben war, können Sie sich denken.“
    Langsam erhob sich Percy Sanders und begann vor Bud Whitmen auf und ab zu wandern.
    Nur jeweils drei Schritte entfernte er sich vorerst von seinem Bewacher. Er hatte ja noch Zeit mit der Ausführung seines Planes. Nur erst einmal sich etwas Bewegungsfreiheit verschaffen, war sein erstes Ziel. Und Bud Whitmen gewährte dem Mörder Zeit.
    „Sie fuhren dann, als eine Expedition unsere Absturzstelle fand, an meiner Stelle mit nach England?" setzte Bud Whitmen das Gespräch nun seinerseits fort.
    Obwohl ihm die ganze Geschichte so einfältig und absurd vorkam, wollte er dennoch wissen, wie sich sein Vater damals nur hatte täuschen lassen: „Den alten Mann zu täuschen war nicht schwer für mich. Er war ja froh, daß er seinen Sohn wieder in die Arme schließen konnte. Zumal sein Sohn einer der wenigen Überlebenden war, die dieser Katastrophe entronnen waren. Hier . . .“
    Dicht trat der Gangster an Bud Whitmen heran und deutete mit der Hand auf die Narben, die sich unter seinem Kinn befanden.
    „Diese Narben machten mir die Täuschung noch leichter. Ich hatte sie mir selbst beigebracht, um mit einem dicken Verband um den Kopf vor meinen späteren Gönner zu treten. Noch etwas tat ich. Ich brachte mir ebenfalls jenes besondere Merkmal bei, das in Ihrem Paß verzeichnet ist. Sie wissen, was ich meine. Die zackige Narbe, die sich auch an Ihrem linken Oberarm befindet.“
    Wieder nahm Percy Sanders seine Wanderung auf. Bud Whitmen dagegen konnte nur ob der Dreistigkeit des Gangsters seinen Kopf schütteln. Vieles war ihm inzwischen klargeworden. Den Mord an seinem Vater hatte Sanders zugegeben. Ebenfalls stand es außer Frage, daß er auch der Mörder seines Onkels war.
    Aber eines wollte er noch wissen: „Noch etwas Sanders", stoppte er die Wanderung des Mannes.
    „Woher wußten Sie, daß ich mich neuerdings Jean Embroke nannte?"
    „Sie Einfaltspinsel!" lachte der Gangster belustigt auf. „Erinnern Sie sich nicht, daß Sie vor mehreren Jahren einen Brief an Ihren Vater geschrieben haben, in dem Sie ihm mitteilten, daß Sie noch am Leben seien, und daß man Ihre Identität. dort unten im schwarzen Erdteil anzweifele. Den Brief habe ich abgefangen und im Namen Ihres Vaters den Behörden dort unten mitteilen lassen, daß der wirkliche Bud Whitmen sich hier in London befände — und daß Sie ein Schwindler sein müßten. Gleichzeitig aber habe ich einen Mann hier in der Stadt gefunden, der Ihnen dort unten einen lieben Besuch abstatten sollte. Leider haben Sie diesen Mann verpaßt. Er und seine Leute waren es nämlich, die Sie auch hier in der Stadt in Empfang nehmen sollten..."
    Nun war für Bud Whitmen alles klar. Dieser Percy Sanders war an allem schuld, was seinem Vater, seinem Onkel, Antony Sutter, dem Chink — und nicht zuletzt ihm selbst zugestoßen war.
    Er lebte noch — aber vier Menschen hatten sterben müssen, nur weil diese Bestie seine Hände nach dem Vermögen von ,Whitmen- Castle' ausgestreckt hatte. Dem sollte nun ein Ende gemacht werden. Was er, Bud Whitmen, jetzt noch nicht wußte, würde Scotland Yard schon herausfinden. Es war Zeit, die Polizei zu verständigen. Zuvor aber mußte er diesem Satan sämtliche Fluchtwege verlegen. Schon sann Bud Whitmen nach, wie er es am besten anstellen konnte, um den brutalen Mörder zu überwältigen, als sein eigenes Leben plötzlich. nur noch an einem seidenen Faden hing.
    Er
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