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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten
Autoren: Jim Butcher
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und lächelte. »Schick ihm ein paar Äpfel. Aber keine faulen.«
    »Mein Wort darauf.« Er bot Doroga die Hand. Doroga ergriff sie ohne Zögern.
    »Und du, Windreiterin«, sagte er zu Amara. »Du wirst kein gutes aleranisches Weib werden, glaube ich.«
    Sie lächelte. »Nein?«
    Ernst schüttelte er den Kopf. »Ich wette, du wirst nicht oft saubermachen. Oder kochen. Oder die Decken zusammenfalten und so. Ich nehme an, da wirst du ständig Schwierigkeiten haben.«
    »Mag schon sein«, stimmte sie grinsend zu.
    »Aber gut im Bett, wie es sich anhört.«
    Amaras Gesicht wurde so heiß, dass sie meinte, es müsse anfangen zu dampfen. »Doroga!«
    »Eine Frau mit einem Haufen Schwierigkeiten«, sagte Doroga. »Aber gut im Arm zu halten. Meine Frau war auch so. Wir waren glücklich.« Er schlug die Faust leicht vor das Herz, wie es bei den Aleranern üblich war, und verneigte sich vor den beiden. »Ihr werdet es hoffentlich auch. Und mögen eure Gefallenen in Frieden ruhen.«

    »Danke«, stotterte Amara.
    Bernard neigte ebenfalls den Kopf. Ohne ein weiteres Wort gingen Doroga und Wanderer davon. Gemächlich schlenderten sie dahin, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Amara stand dicht neben Bernard und schaute ihnen hinterher. Sie erinnerte sich nicht, wann sich ihre Finger zwischen seine geschoben hatten, doch es fühlte sich ganz richtig an. Bernard seufzte. Sie fühlte den Schmerz bei ihm, ohne ihn anzusehen und ohne mit ihm zu sprechen.
    »Du hast getan, was in deiner Macht stand«, sagte sie leise.
    »Ich weiß«, antwortete er.
    »Du solltest dir nicht die Schuld daran geben, dass so viele ihr Leben lassen mussten.«
    »Das weiß ich auch«, sagte er.
    »Jeder anständige Kommandant würde jetzt das Gleiche fühlen wie du«, setzte sie hinzu. »Trotzdem ist es nicht recht. Na ja, alle guten Leute fühlen eben so.«
    »Ich habe die Bevölkerung eines ganzen Wehrhofes verloren, der unter meinem Schutz stand«, erwiderte Bernard leise, »und fast drei Viertel meiner Legionares . Da kann ich wohl kaum zu den guten Leuten gehören.«
    »Gib dir ein bisschen Zeit«, schlug sie vor. »Dann lässt der Schmerz nach.«
    Er drückte ihre Hand sehr sanft, antwortete jedoch nicht, sondern schaute hinüber zu dem Hang, an dem sich der Höhleneingang befunden hatte. Dann drehte er sich um und ging los. Amara ging neben ihm. Sie hatten schon den halben Weg nach Aric-Hof hinter sich gebracht, ehe sie sagte: »Wir müssen noch eine Sache besprechen.«
    Er atmete durch die Nase aus und nickte. »Immer nur raus damit.«
    »Bernard«, sagte sie und suchte nach den richtigen Worten. Keines wollte auch nur ansatzweise das ausdrücken, was sie fühlte. »Ich liebe dich«, sagte sie schließlich.

    »Ich dich auch«, antwortete er.
    »Aber … Der Eid, den ich der Krone geschworen habe, und deiner … Das hat den Vorrang. Unser Ehegelübde …«
    »Wir sollten deiner Meinung nach lieber so tun, als wäre nichts passiert?«, fragte er ruhig.
    »Nein«, entgegnete sie sofort. »Nein, keinesfalls. Bloß … Haben wir nicht einander selbst abgeschworen?«
    »Vielleicht«, sagte er. »Vielleicht auch nicht. Wenn du Kinder bekommen könntest …«
    »Kann ich aber nicht«, erwiderte sie und staunte selbst, wie verbittert sie klang.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Bernard.
    Sie errötete. »Weil.. Du und ich haben … Verfluchte Krähen, Bernard. Wenn ich könnte, hätte ich längst eins von dir.«
    »Vielleicht«, sagte er. »Vielleicht auch nicht. Wir beide sehen uns ungefähr ein- oder zweimal pro Mond. Höchstens. Da muss nicht unbedingt gleich ein Kind dabei herauskommen.«
    »Aber ich habe die Geißel gehabt«, sagte sie. »Auch, wenn man die Narben kaum sehen kann.«
    »Ja«, meinte Bernard. »Aber es gibt Frauen, die an der Geißel erkranken und trotzdem Kinder zur Welt bringen. Es geschieht vielleicht nicht häufig, dennoch kommt es vor.«
    Sie schnaufte aufgebracht. »Leider gehöre ich nicht zu denen.«
    »Woher weißt du das so genau?«, wollte Bernard wissen. »Woher?«
    Sie sah ihn einen Moment lang an und schüttelte den Kopf. »Worauf willst du eigentlich hinaus?«
    »Darauf, dass es immerhin möglich sein könnte, dass du Kinder bekommen kannst. Und solange wir das nicht mit Sicherheit ausschließen können, gibt es keinen Grund, nicht zusammen zu sein.«
    Verunsichert blickte sie ihn an. »Du weißt, was das Gesetz verlangt. Du hast eine Verpflichtung dem Reich gegenüber, Bernard,
Erben hervorzubringen, an die du deine
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