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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten
Autoren: Jim Butcher
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Augenblick nicht tun.«
    »Ja, mein Fürst.« Er blickte sich in der Meditationskammer um. »Hier ist es wieder schön sauber.«
    Der Erste Fürst seufzte. »Ich kann noch immer nicht fassen, dass Tavi meinen gesamten Vorrat an Branntwein als Waffe eingesetzt hat.«
    Miles runzelte die Stirn. »Mein Fürst, wenn du erlaubst …«
    »Sprich offen, ja, ja.« Er winkte gereizt ab. »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht zu fragen brauchst.«
    »Nur das eine will ich dir noch sagen, Sextus«, sagte Miles.
»Um den Schrank mit dem Branntwein trauere ich nicht. Du hast sowieso zu viel davon getrunken.«
    Der Erste Fürst blickte nachdenklich drein, widersprach dem Hauptmann jedoch nicht.
    »Das hast du absichtlich getan, nicht?«, fragte Miles.
    »Was?«
    »Faede hierhergeholt. Du hast es außerdem so eingerichtet, dass Tavi ein Zimmer mit Antillar Maximus teilt. Sie sollten Freunde werden.«
    Gaius lächelte schwach, erwiderte jedoch nichts.
    »Ist er derjenige, für den ich ihn halte?«, fragte Miles.
    »Er ist ein Kursor, Miles. Und früher war er ein Hirte.«
    »Bei den Krähen, Sextus«, sagte Miles ungehalten. Er blickte den Ersten Fürsten böse an. »Du weißt, was ich meine.«
    Der Erste Fürst sah Miles in die Augen. »Er verfügt über keinerlei Elementarkräfte, Miles. Solange das so bleibt, wird er nicht mehr sein als das, was er jetzt ist.«
    Miles legte die Stirn in Falten und wandte den Blick ab.
    »Miles«, hakte Gaius nach, »ist das, was er jetzt ist, denn so schlimm?«
    »Gewiss nicht«, meinte Miles und seufzte. »Es ist nur so, dass …«
    »Geduld, Miles. Geduld.« Gaius nahm den Brief, den er geschrieben hatte, und erhob sich. Miles gesellte sich zum Ersten Fürsten, als dieser zur Tür schritt. »Ach«, sagte Gaius, »eine Sache noch. Du brauchst den Schrank mit dem Branntwein nicht wieder auffüllen zu lassen. Am besten, du lässt ihn ganz entfernen.«
    Miles blieb stehen und blinzelte. »Du wirst nicht …« Er deutete vage auf das Mosaik.
    Gaius schüttelte den Kopf. »Ich brauche Ruhe.«
    Miles sah den Ersten Fürsten skeptisch an. »Ich verstehe nicht.«
    »Ich muss noch eine Weile auf meinem Posten ausharren, Miles. Und das schaffe ich nur, wenn ich gesund bleibe.« Er schaute sich zu dem Mosaik um, und plötzlich wirkte seine Miene kummervoll. »Ich war so überheblich und habe mich benommen,
als gäbe es keine Grenzen für mich. Wenn ich diese Grenzen jetzt nicht beherzige …« Er zuckte mit den Schultern. »Beim nächsten Mal wache ich vielleicht gar nicht mehr auf.«
    »Noch eine Weile ausharren?«, wiederholte Miles.
    Gaius nickte. »Ja. Damit Aquitanius und Kalarus uns nicht in einen Erbfolgekrieg treiben - und den gibt es gewiss, Miles, sobald ich nicht mehr bin. Aber ich kann uns einen Aufschub verschaffen.«
    »Wofür?«
    »Für die Wandlung in dem Jungen.«
    Miles runzelte die Stirn. »Und wenn es keine Wandlung geben wird?«
    Der Erste Fürst schüttelte den Kopf. »Dann gibt es eben keine. Solange sich nichts ändert, wird niemand etwas davon erfahren, Miles. Allein ein Gerücht oder ein Verdacht würde unerwünschte Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Wir müssen ihn so gut beschützen, wie wir können.«
    »Ja, mein Fürst«, antwortete Miles.
    Gaius nickte und begann mit dem Aufstieg die Treppe hinauf.
    Miles folgte seinem Herrn nach oben in den Palast und fürchtete sich im Stillen vor der Zukunft.

Danksagung
    Bei einem Projekt vom Umfang eines Romans gibt es immer eine Menge Leute, bei denen man sich bedanken könnte, aber an dieser Stelle soll mein Dank vor allem der einen Person gelten, die mir immer am meisten gibt und noch nie eine Gegenleistung dafür erwartet hat.
    Danke, Shannon. Für so viele Dinge; ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern, geschweige denn, dass ich es hier auflisten könnte.
    Ich weiß nicht, wie du es überhaupt mit mir aushältst, mein Engel, ich hoffe nur, du hörst nie auf damit.

 
     
    1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung März 2010
bei Blanvalet, einem Unternehmen
der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
    Copyright © der Originalausgabe 2005 by Jim Butcher Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010 by Verlagsgruppe Random House GmbH, München
    Published by Arrangement with Longshot LLC.
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur
Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.
Umschlagillustration: Max Meinzold
Redaktion: Waltraud Horbas
UH · Herstellung: RF
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