Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition)
Autoren: Alexandra Enz
Vom Netzwerk:
sein.
    „Seit dem warte ich jeden Tag auf Vergeltung. Und gerade kam mir eine Idee.“
    Ihr Gesicht verzog sich zu einem kranken Lächeln.
    „Was hast du vor?“, fragte ich entsetzt.
    Sie antwortete mir natürlich nicht. Stattdessen holte sie aus und zielte genau auf meine Fesseln. Sie fielen geräuschlos zu Boden.
    „Komm mit!“
    Sie zog mich hinter sich her die Treppen hinauf, den Flur entlang. Er war durch mehrere Fackeln notdürftig beleuchtet. Leider hatte ich keine Vampiraugen und so stolperte ich hinter ihr her. Ich konnte mich durch den Blutverlust sowieso kaum auf den Beinen halten.
    Hinter der dritten Tür auf der rechten Seite schimmerte Licht.
    „Eric ist da drin. Ich werde gleich die Tür aufmachen und hinein gehen. Eric wird dich sehen, die Anderen nicht. Ihr habt nicht viel Zeit. Ich kann die Illusion nur kurz halten. Rennt weg so schnell ihr könnt, ich halte sie auf.“
    Ungläubig sah ich sie an.
    „Denk ja nicht, ich tu das für euch. Das ist meine Rache an Evan, für Darryl.“
    Und schon war die Türe offen. Ich war doch noch gar nicht bereit.
    Als Erstes sah ich Evans Gefolgschaft. Sie schauten Sheila an, dann mich und dann wieder Sheila, als sei nichts gewesen. War das ihre Gedankenkontrolle?
    Eric sah mich, seine Augen weiteten sich. Er sah Sheila kurz an, rannte dann auf mich zu.
    „Sam! Gott, geht’s dir gut? Bist du okay?“
    Glücklich fiel ich ihm in die Arme.
    „Ja, lass uns schnell von hier abhauen, bevor Evan was mitkriegt.“
    „Gib mir deine Hand, damit du mich nicht verlierst.“
    Erst jetzt merkte ich, dass ich etwas in der Hand hielt. Ich musste es in Sheilas Gegenwart unbewusst aus der Tasche genommen haben. Was hatte das zu bedeuten? Wusste sie etwa davon?
    „Was ist das?“, fragte er mich.
    Überrascht sah ich das kleine Fläschchen in meiner Hand an. Das hatte ich ja total vergessen. Bevor ich verschleppt wurde, hatte ich das Ritual beendet und die Flüssigkeit in ein kleines Fläschchen abgefüllt und in meine Hosentasche gesteckt. Ich wollte Eric damit überraschen, wenn er von seinem Treffen mit seinen Leuten zurückkam.
    „Das wird dich wieder zum Menschen machen, hoff ich. Wenn du es nicht willst dann versteh ich das.“
    Doch zu spät, er hielt das Fläschchen bereits in der Hand und trank.
    Ich war mir sicher, dass Sheila die ganze Situation beeinflusste. Wie kam es sonst, dass wir auf der Flucht inne hielten, nur dass Eric meinen Trank hinunterkippte? Doch wieso? Was ging in ihrem Kopf vor? Welche Vorteile hatte sie davon?
    Es passierte rein gar nichts.
    „Ich kann es weiter versuchen“, sagte ich voller Enttäuschung in meiner Stimme.
    Erics Gesicht war wie so oft völlig regungslos und undurchschaubar.
    „Heute Nacht sind meine Kräfte nur von Vorteil für uns. Lass uns verschwinden.“
    Da hörte ich ein lautes Knurren hinter uns. Sie hatten unsere Flucht bemerkt und rasten auf uns zu. Eric zog mich hinter sich her. Wir liefen so schnell ich konnte. Doch es war bei Weitem nicht schnell genug. Ich fühlte den Luftzug ihrer Bewegungen hinter mir und lief noch schneller.
    Endlich erreichten wir die Tür ins Freie.
    Natürlich waren sie weiterhin hinter uns her. Eric zog mich so eng an seine Brust, dass ich seine Vampirgeschwindigkeit annahm. Als ich mich umdrehte, sah ich Evan, wie er aus der Menge heraus stach und immer mehr aufholte.
    Plötzlich blieb Eric stehen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er mich an.
    „Was hast du?“, fragte ich panisch.
    Er antwortete nicht, sondern ließ einen tiefen Schrei los und sackte auf die Knie.
    Evan und die Anderen hatten uns eingeholt. Sie bildeten einen Halbkreis um uns. Ich kniete neben Eric, wollte ihm irgendwie helfen, doch was sollte ich bloß tun?
    „Ist das wirklich möglich?“, murmelte Evan.
    Was war hier los?
    „Das kann doch nicht wahr sein. Hast du das getan?“, fragte er mich ungläubig.
    „Ich, was? Ich hab gar nichts getan.“
    Ich hatte keine Ahnung was ich sagen oder tun sollte.
    Eric bewegte sich neben mir. Er schaute mich an. Sofort erstarrte ich. Seine Augen waren grün, hellgrün, menschlich. Er stellte sich auf und zog mich an sich.
    „Wie konntest du das nur tun Eric?“, fragte ihn Evan.
    Doch er stand wie benebelt da und blinzelte mit den Augen, als würde er die Welt um sich zum ersten Mal wahrnehmen.
    „Wie auch immer, tötet sie!“, befahl Evan.
    Eric richtete sich auf, sodass er meinen Körper vor Evan abschirmte, hielt mich aber weiterhin in den Armen und flüsterte mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher