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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft
Autoren: Alison Kent
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sie Damon nie gesagt hatte, was sie für ihn empfand.
    „Zum Glück konnte man mir im El San Juan diese Adresse geben.“ Castine machte eine weit ausholende Bewegung mit der freien Hand. „Nett hast du es hier.“
    Lacey ging rückwärts bis zum Küchentresen. Wenn doch die Schublade mit den Messern näher wäre, dachte sie dabei. Womit sollte sie gegen diesen Mann kämpfen? Und wohin sollte sie flüchten? Ihr Haus war das einzige auf dieser kleinen, vom Festland weit entfernten Insel.
    „Es ist nicht so ruhig und abgeschieden, wie man meinen könnte. Ständig ist die Küstenwache unterwegs, und viele der anderen Inseln werden bebaut.“ Inzwischen war sie am Küchentresen angelangt und ging seitlich daran entlang. Dabei tastete sie hinter ihrem Rücken nach irgendetwas, das sich als Waffe eignete.
    „Für meine Zwecke ist es abgeschieden genug, aber wir werden ja nicht lange hier sein.“ Er kam näher, bis er schließlich direkt vor ihr stand. Er hielt die Pistole immer noch auf sie gerichtet.
    Lacey wurde übel von seinem Geruch nach Schweiß und teurem Eau de Cologne.
    „Wir?“ Was hatte er mit ihr vor?
    „Meine Geschäftspartner und ich.“ Er beugte sich zu ihr.
    Lacey hielt die Luft an, doch er griff nur an ihr vorbei nach dem Glas Wasser, das ihr kurz zuvor aufgefallen war.
    „Möchtest du etwas trinken?“ Er hielt ihr das Glas unter die Nase.
    Er lächelte noch immer.
    „Ich vertrage Drogen nicht sehr gut.“ Sie zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln. „Besser nicht, sonst ist mir die ganze Nacht übel.“
    Genau das Gleiche hatte sie zu ihrem dritten Stiefvater gesagt, als der versuchte, sie an ihrem siebzehnten Geburtstag betrunken zu machen. Komisch, sie fühlte sich jetzt weniger hilflos als damals, obwohl jemand mit einer Pistole auf ihren Bauchnabel zielte. Jetzt war sie smarter. Stärker.
    „Aber vielleicht hat ja einer deiner Geschäftspartner Lust darauf?“ Lacey fragte sich, wie viele Personen sich wohl in ihrem Haus oder auf ihrer Insel aufhielten. „Ich könnte ein paar Sandwiches machen. Du hast bestimmt Hunger nach dem langen Flug.“
    Sie wollte zum Kühlschrank gehen, doch Castine stellte das Glas ab und packte ihren Arm mit stählernem Griff.
    „Ich glaube nicht, Lacey.“ Er riss sie an sich und legte die Pistole auf dem Küchentresen ab, um sie mit beiden Händen festzuhalten. „Wir zwei haben noch etwas zu erledigen.“
    Er presste sie an sich. Sein Geruch drehte ihr den Magen um.
    „Das werden wir hinter uns bringen, damit ich dieses Anwesen zu meiner neuen Lieferadresse machen kann. Habe ich dir schon gesagt, dass du einen exzellenten Geschmack hast? Dieser Ort ist ideal.“
    Ohne irgendeine Warnung griff er nach ihrer Bluse und riss sie mit einem Ruck entzwei. Lacey schrie entsetzt auf.
    Die Nachtluft, die durch die offene Terrassentür drang, strich eiskalt über ihre nackte Haut. Dieser Mann würde ihr wehtun, ihrem Körper und ihrer Seele. Und dann würde er sie töten, daran gab es keinen Zweifel.
    Lacey nutzte ihre Chance, solange die Pistole noch auf dem Tresen lag. Sie rammte Castine ihr Knie zwischen die Beine und die Finger ihrer rechten Hand in die Augenhöhlen.
    Dann rannte sie los.
    Castines Schreie klangen in ihren Ohren genauso laut wie ihre eigenen Hilferufe, als sie über die Terrasse lief. Schon hörte sie die Stimmen anderer Männer. Castines Geschäftspartner.
    Lieber Gott, hilf mir, dachte sie, während sie auf den Strand zulief. Sie war schon fast im Wasser, da hörte sie den Schuss.
    Damon saß hinter dem Piloten in einem H65-A Dolphin und beugte sich über die Navigationskarte. „Wo zum Teufel ist ihr Haus?“
    Während er mit Lacey im Hotel war, hatte einer seiner Kollegen einen von Castines Decknamen auf der Passagierliste eines Flugs nach Miami entdeckt.
    Damit war klar gewesen, dass die Aktivitäten rund um Rincon nur ein Ablenkungsmanöver waren. Damon hatte gar nicht erst auf die Erlaubnis seines Vorgesetzten gewartet, sondern einen Freund kontaktiert, der eine eigene Flugfirma hatte. In dessen Flugzeug musste er allerdings mit dem Platz hinter dem Piloten vorlieb nehmen.
    Letzterer schien jedoch durchaus zu wissen, was er tat. Damon konnte nur hoffen, dass auch die Karte etwas taugte, auf der er nach Laceys Insel suchte.
    „Ich kenne die Gegend“, rief der Pilot ihm zu. „Diese Inseln sind jetzt total in Mode. Eine nach der anderen wird erschlossen und verkauft.“
    Damon legte die Taucherausrüstung an, genau wie der
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