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Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Titel: Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
Autoren: Alexandra Ivy
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grauenhafter Tag soeben noch schlimmer geworden war.
    Er ging auf die Mauer aus Schutt zu, die den Tunnel abriegelte, und tastete mit seinen Sinnen nach seinen Wolfstölen.
    »Fess?«, brüllte er.
    Levet hustete wegen der Staubwolke, die in der Luft lag. »Sind sie … ?«
    »Sie sind verletzt, aber am Leben«, antwortete Salvatore. Er konnte die Herzschläge seines Rudels wahrnehmen, das im Augenblick bewusstlos war. »Können wir uns zu ihnen durchgraben? «
    »Das würde Stunden dauern, und wir riskieren, dass noch ein Teil einstürzt.«
    Natürlich.Weshalb zum Teufel sollte es auch einfach sein?
    »Verdammt.«
    Der Gargyle schüttelte die Erde von seinen Flügeln ab. »Der Tunnel hinter ihnen ist frei. Sobald sie sich erholen, sollten sie in der Lage sein, einen Weg nach draußen zu finden.«
    Er hatte recht. Fess mochte zwar ein Gehirn in Walnussgröße besitzen, doch er war so hartnäckig wie ein Pitbull. Sobald er bemerkte, dass er Salvatore nicht erreichen konnte, würde er die anderen zurück zur Blockhütte führen und auf dem Landweg zurückkehren, um sie auszugraben.
    Unglücklicherweise würde das Stunden dauern.
    Salvatore wandte sich um und warf einen Blick auf die Steinmauer, die das Ende des Tunnels kennzeichnete.
    Welchen Ausgang die Wolfstöle auch genommen hatte, um aus dem Tunnel zu gelangen — er war nun unter den Trümmern begraben.
    »Leider kann ich das nicht von uns behaupten«, murmelte er.

    »Bah.« Unverhohlen den kleinen Teil der Decke missachtend, der ihnen noch nicht auf den Kopf gefallen war, erklomm Levet vorsichtig die Seitenwand des Tunnels. »Ich bin ein Gargyle.«
    Salvatore sog scharf die Luft ein. Es würde ihn nicht töten, wenn ihm eine Tonne Stein und Erde auf den Kopf fiele. Aber gemeinsam mit Levet lebendig begraben zu sein … Das wäre das Ende. Und wenn er sich sein eigenes Herz herausreißen müsste.
    »Ich bin mir schmerzhaft dessen bewusst, wer und was du bist.«
    »Ich kann die Nacht riechen.« Levet hielt inne und blickte über seine Schulter. »Kommst du nun oder nicht?«
    Da er keine andere Wahl hatte, kletterte Salvatore ungeschickt hinter dem Gargylen her. Sein Stolz war ebenso ramponiert wie seine italienischen Lederschuhe.
    »Du verdammter Steinbrocken«, keuchte er. »Jagr soll in der Hölle brennen, weil er dich mir aufgehalst hat.«
    Levet hätte Salvatores Nase beinahe einen Schlag mit seinem Schwanz versetzt. Er setzte seinen Weg nach oben fort und witterte. Er hielt einen Moment an, als er den Rand der Decke erreichte, und prüfte mit den Händen den scheinbar glatten Stein. Dann drückte er unvermittelt dagegen und öffnete so die zuvor geschickt verborgene Tür.
    Levet verschwand durch die schmale Öffnung, und Salvatore folgte ihm schnell, indem er nach dem Rand des Loches griff und sich aus dem Tunnel zog. Er kroch durch das vom Tau durchfeuchtete Gras von der Öffnung fort, bevor er schließlich aufstand und die frische Luft einsog.
    Werwölfe waren anders als die meisten Dämonen, die es genossen, sich jahrhundertelang in feuchtkalten, schimmeligen Höhlen zu verstecken. Ein Werwolf benötigte Platz, um herumzulaufen und zu jagen.

    Erzitternd durchsuchte Salvatore mit dem Blick die dichten Bäume, die ihn umgaben, und tastete mit den Sinnen umher, um sich zu vergewissern, dass keine unmittelbare Gefahr bestand.
    »Voilà!« Mit flatternden Flügeln landete Levet direkt vor Salvatore. Sein Gesicht trug einen selbstgefälligen Ausdruck. »Schieb es dir ins Ohr, o Ungläubiger. He … Wohin gehst du?«
    Salvatore eilte an der lästigen Nervensäge vorbei und bahnte sich seinen Weg durch die Bäume.
    »Eine Wolfstöle töten.«
    »Warte, wir können nicht allein gehen!«, protestierte Levet, und seine winzigen Beinchen mussten sich sehr beeilen, um Schritt mit Salvatore zu halten. »Außerdem ist es beinahe Morgen. «
    »Ich will nur sein Versteck finden, bevor es ihm gelingt, seine Spur zu verwischen. Ich werde sie nicht noch einmal verlieren.«
    »Und das ist alles? Du versprichst mir, nichts Dummes zu tun, bis wir Überstützung haben?«
    »Unterstützung, du Dummkopf.« Der süße Vanilleduft drang in Salvatores Sinne ein, trübte seinen Verstand und nahm ihm allmählich seine Kraft. »Nun sei still.«
     
    Auf den ersten Blick wirkte Harley wie eine Barbiepuppe.
    Sie war kaum größer als einen Meter fünfzig, ihr Körper war schlank, ihr herzförmiges Gesicht war fein geschnitten, sie besaß große haselnussbraune Augen mit dichten Wimpern,
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