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Im Kaufhaus ist der Teufel los

Im Kaufhaus ist der Teufel los

Titel: Im Kaufhaus ist der Teufel los
Autoren: Stefan Wolf
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Abstand,
bewaffnet mit Tränengas und einem Paar fast neuer Handschellen. „Schaurig!“ Tim
schüttelte sich.
    „Was meinst du?“
    „In 70 Jahren sind wir wirklich
so alt wie wir jetzt aussehen. Hoffentlich kriegen wir dann ein Taxi.“
    „Bring mich nicht zum Lachen!“,
gluckste Gaby. „Sicherlich lauert Dumpfbacke schon irgendwo und hat uns als
Opfer ausgeguckt.“
    Sie erreichten die Rolltreppe,
die hinunterführt zur U-Bahn-Station. Am Fuß der aufwärts baggernden Treppe
trat soeben ein Typ auf die unterste Metallstufe.
    Tim erkannte ihn sofort.
Dumpfbacke war’s. Er nahm seine tarnende Sonnenbrille ab und spähte herüber.
Dann schien er zu versteinern. Denn Tim, der gebrechliche Oldie, flankte übers
Handlauf-Geländer und stürzte sich mit Hechtsprung auf den heranschwebenden
Ganoven.
    Fußfeger, Armhebel! Dumpfbacke
brüllte auf und lag auch schon auf den unbequemen Stufen.
     
    „Ich rufe meinen Papi!“,
jubelte Gaby und holte das Handy aus dem Abendtäschchen.
     
    *
     
    Dumpfbacke, der in Wahrheit
Marcus Renner hieß, war nicht nur Handtaschenräuber, sondern auch Dealer. Ein
Kilo Haschisch hatte er bei sich und 100 Ecstasy-Pillen. Allerdings: Der Kerl
bestritt jeden Handtaschenraub. Vorigen Samstag wäre er nur deshalb auf der
Flucht gewesen, weil er die Ankunft der Polizei gefürchtet hätte und die zu
erwartende Überprüfung seiner Person.
    „Wird sich alles
herausstellen“, meinte Kommissar Glockner, Gabys Vater.
     
    *
     
    Mitternacht. Endlich waren TKKG
auf dem Heimweg. Die vier boten einen Anblick, als wären die Großeltern mit
ihren Enkelkindern unterwegs, denn Tim und Gaby waren noch immer in Maske.
Gerade als sie in die fast leere U-Bahn steigen wollten, ertönte der Hilferuf.
Wieder bei der Rolltreppe, des Handtaschenräubers bevorzugtem Ort.
    Und tatsächlich: Dort wehrte
sich ein alter Herr in Abendkleidung gegen einen bulligen Typ. Der hatte ihn zu
Boden gestoßen und kniete jetzt auf seinem Rücken.

    Rangelei um die Brieftasche.
Der Opa hielt sie eisern fest. Bully riss und zerrte. Dann gingen in seinem
kahlrasierten Schädel die Lichter aus, denn Tims Karatefaust wirkte wieder mal
wie eine Keule.
    „Jetzt haben wir den
Richtigen“, freute sich Karl. „Marcus Renner scheint tatsächlich nur Dealer zu
sein.“
    Der überfallene Opa richtete
sich auf, klopfte Staub von der Hose und staunte Tim an.
    „Donnerwetter, mein Herr! Vor
60 Jahren war ich deutscher Meister im Leichtgewicht-Boxen. Aber jetzt ist
nichts mehr mit mir los. Wie machen Sie das — in Ihrem Alter noch so einen Hammer
in der Rechten?“
    Die Jungs grinsten. Und Gaby
erwiderte lachend: „Er ist jünger als er aussieht. Eigentlich müsste er um
diese Zeit schon im Bett sein.“



Leisetreter leben länger
     
    Das Geheimnis des verlorenen
Flugkoffers: nur alte Klamotten. Doch biberschlau entdecken TKKG einen
Millionen-Betrug.

„Wahnsinn!“
    Klößchen nahte im Laufschritt,
obwohl er schwer buckelte, sein Bike nämlich beladen hatte mit einem verbeulten
Hartschalenkoffer. Das schwankende Zweirad wurde geschoben und Klößchen grinste
von einem Segelohr bis zum andern.
    Tim, Karl und Gaby standen in
der Einfahrt zum Glocknerschen Hof. Dort hüpften Spatzen auf den Bio-Tonnen
herum und Gabys Hund Oskar lag faul in der Sonne, die auch jetzt im September
den Mittag erwärmte.
    „Willst du verreisen?“, fragte
Tim. „Oder weshalb das Gepäck?“
    „Verreisen? Hah! Diese
Wundertüte habe ich ersteigert auf der VVVF. Lumpige 50 Piepen Taschengeld war
mir das wert.“
    „Mach uns mal kundig!“,
forderte Gaby. „Was ist VVVF?“
    „Das ist die jährlich 14mal
stattfindende Versteigerung-von-verlorenem-Fluggepäck. Fluggäste der Lufthansa
haben diesen Kram irgendwo in der Welt verloren. An und in den Gepäckstücken
ist kein Hinweis auf die Besitzer. Deshalb kommt’s dann irgendwann unter den
Hammer. Wird versteigert als Wundertüte. Das heißt, ich weiß noch nicht, was
drin ist.“
    „Dann sind 50 Mäuse allerdings
der helle Wahnsinn“, meinte Karl. „Vielleicht muffelt im Koffer nur schmutzige
Wäsche.“
    Klößchen schüttelte den Kopf.
„Ich spüre, ich habe das große Los erwischt.“
    Oskar und die Spatzen sahen zu,
als Tim die Kofferschlösser knackte. Deckel hoch! und... Enttäuschung auf allen
Gesichtern. Besonders Klößchen kam sich plötzlich sehr dumm vor.
    „Schäbige Klamotten!“ Tim
wühlte. „Alles Größe XXL. Ein Paar Schuhe für Riesenhufe. Und — naja, sechs
Seidenhemden.
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