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Im Innern des Wals

Im Innern des Wals

Titel: Im Innern des Wals
Autoren: George Orwell
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ignorant we dared to own The joys we now dissemble;
    -8-

    The greenfinch on the apple bough Could make my enemies
    tremble.

    But girls' bellies and apricots Roach in a shaded stream,
    Horses, ducks in flight at dawn, All these are a dream.

    It is forbidden to dream again; We maim our joys or hide
    them; Horses are made of chromium steel And little fat men shall ride them.

    I am the worm who never turned, The eunuch without a
    harem; Between the priest and the commissar I walk like
    Eugene Aram;

    And the commissar is telling my fortune While the radio
    plays, But the priest has promised an Austin Seven For Duggie always pays.

    I dreamed I dwelt in marble halls, And woke to find it true; I wasn't born for an age like this; Was Smith? Was Jones? Were you?

    [Vor zweihundert Jahren wäre ich vielleicht ein glücklicher Pfarrer gewesen, hätte über die ewige Verdammnis gepredigt und meine Walnüsse wachsen sehen./ Aber leider in schlechten Zeiten geboren, verfehlte ich diesen schönen Hafen, denn auf meiner Oberlippe sprießen die Haare, während die Geistlichen alle rasiert sind./ Auch später noch waren die Zeiten gut, wir waren so schnell zufrieden, wir wiegten unsre wirren Gedanken an der Brust der Bäume in Schlaf./ Ganz unwissend wagten wir das Glück zu besitzen, das wir uns heute verhehlen; ein
    Grünspecht auf dem Apfelast konnte meine Feinde zittern
    -9-

    machen./ Aber Mädchenbäuche, Aprikosen, Plötzen im
    schattigen Fluß, Pferde, Enten im Flug in der Dämmerung: alle sind sie ein Traum./ Es ist verboten, noch einmal zu träumen; wir verstümmeln oder verstecken unsere Freuden; unsere Pferde sind jetzt aus Chromstahl, und kleine Fettwänste werden sie reiten./ Ich bin der Wurm, der sich niemals gekrümmt hat, der Eunuch ohne Harem; zwischen Priester und Kommissar gehe
    ich wie Eugene Aram;/ und der Kommissar weissagt mein
    Geschick, während das Radio spielt, aber der Priester hat einen Austin Sieben versprochen, denn Duggie zahlt immer./ Mir
    träumte, ich wohne in Marmorhallen, und so war's auch, als ich erwachte; ich bin nicht geschaffen für ein Zeitalter wie dieses; ist es Smith? Ist es Jones? Oder du?]

    Der Spanische Bürgerkrieg und andere Ereignisse in den
    Jahren 1936-37 bewirkten den Umschwung. Ich wußte nun, wo
    ich stand. Jede Zeile der wesentlichen Arbeiten, die ich seit 1936 geschrieben habe, ist direkt oder indirekt gegen den Totalitarismus und für den demokratischen Sozialismus, wie ich ihn auffasse. Ich halte es in einer Epoche wie der unsrigen für sinnlos, sich einzubilden, daß man als Schriftsteller politische Probleme umgehen kann. Jeder behandelt sie in der einen oder anderen Form. Die Frage ist nur, auf welcher Seite man steht und wie man sie anpackt. Und je klarer man sich der eigene n politischen Voreingenommenheit bewußt ist, desto größer ist die Chance, politisch zu wirken, ohne seine ästhetische und geistige Integrität zu opfern.
    Während der letzten zehn Jahre habe ich mich immer am
    meisten darauf konzentriert, in künstlerischer Form politisch zu schreiben. Mein Ausgangspunkt ist ein Gefühl von
    Parteilichkeit, ein Gespür für Ungerechtigkeit. Wenn ich
    anfange, ein Buch zu schreiben, sage ich mir nicht: »Jetzt werde ich ein Kunstwerk schaffen.« Ich schreibe es, weil ich eine Lüge entdeckt habe, die ich aufzeigen will, irgend etwas, worauf ich
    -10-

    die Aufmerksamkeit lenken möchte. Meine erste Sorge ist,
    gehört zu werden. Aber ich könnte weder ein Buch noch einen längeren Artikel für eine Zeitschrift schreiben, wenn es nicht auch ein künstle risches Erlebnis wäre. Wer sich die Mühe
    macht, sich mit meinen Arbeiten zu beschäftigen, wird finden, daß sie, selbst wo es sich um reine Propaganda handelt, viel enthalten, was ein Berufspolitiker für überflüssig erklären würde. Ich wäre nicht imstande, und ich habe auch nicht die Absicht, die Weltanschauung aufzugeben, die ich seit meiner Kindheit habe. Solange ich lebe und gesund bin, wird mir gute Prosa immer wichtig sein, werde ich immer das Antlitz der Erde lieben und meine Freude an handfesten Theme n und Schnipseln von unnützer Information haben. Es hätte keinen Zweck zu
    versuchen, diese Seite meines Ichs zu unterdrücken. Es handelt sich darum, meine ureigensten persönlichen Neigungen und
    Abneigungen mit einer im wesentlichen öffentlichen, auf
    allgemeine, nicht individuelle Fragen gerichteten Arbeit zu verschmelzen, wie sie unsere Epoche jedem von uns aufzwingt.
    Das ist nicht
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