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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes
Autoren: Brown Sandra
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auf die Wange, griff nach dem Highballglas, das sie ihm hinhielt, und nahm einen kleinen Schluck von dem teuren Scotch. »Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht – du hast dich ja gewaltig zurückgehalten. Du hast es nicht erwähnt, obwohl ich weiß, daß du’s gesehen hast.«
    Â»Ich fand, du sollst entscheiden, wann du’s mir geben willst«, sagte sie zurückhaltend. »Woher hätte ich außerdem wissen sollen, daß es für mich ist?«
    Er lachte halblaut, als er ihr die als Geschenk verpackte flache Schachtel gab.
    Â»Aus welchem Anlaß?«
    Â»Ich brauche keinen Anlaß, um meiner schönen Frau ein Geschenk zu machen.«
    Sie knüpfte das schwarze Satinband auf und zog das Goldpapier vorsichtig ab. Pinkie lachte wieder halblaut.
    Â»Warum lachst du?« fragte sie.
    Â»Die meisten Frauen reißen Geschenkpapier mit unverhohlener Gier auf.«
    Â»Ich genieße ein Geschenk lieber.«
    Er streichelte ihre Wange. »Weil du als kleines Mädchen nicht viele bekommen hast.«
    Â»Bis ich dich kennengelernt habe.«
    Unter dem Goldpapier kam ein mit schwarzem Samt bezogenes
Etui zum Vorschein, in dem auf weißem Satin eine Platinkette lag, an der ein mit länglichen Diamanten eingefaßter Aquamarin im Smaragdschnitt hing.
    Â»Ein wundervolles Stück«, flüsterte Remy.
    Â»Es ist mir aufgefallen, weil dieser Stein genau die Farbe deiner Augen hat.« Pinkie stellte sein Glas auf den Nachttisch, nahm das Kollier aus dem Etui und drehte sich um. »Auf die kannst du einen Abend lang verzichten, glaube ich«, sagte er, indem er ihr die Goldkette mit dem Kreuz abnahm, die sie sonst immer trug. Er ersetzte sie durch das neue Kollier und schob Remy dann auf einen Standspiegel aus dem achtzehnten Jahrhundert zu, der einst das Prunkstück im Pariser Boudoir einer dem Untergang geweihten französischen Adeligen gewesen war.
    Ãœber ihre Schulter hinweg musterte er kritisch ihr Spiegelbild. »Hübsch, aber nicht perfekt. Das Kleid paßt irgendwie nicht dazu. Schwarz wäre viel besser. Tief ausgeschnitten, damit der Stein direkt auf deiner Haut liegt.«
    Er zog den Reißverschluß des Kleides auf und streifte es von ihren Schultern. Dann hakte er ihren trägerlosen Büstenhalter auf und zog ihn weg. Als sie den Stein am Ansatz ihrer Brüste ruhen sah, wandte Remy den Blick vom Spiegel ab und verschränkte die Arme.
    Pinkie drehte sie zu sich um und drückte ihre Arme herunter. Sein Blick wurde dunkel, während er sie prüfend musterte. Sein Atem streifte ihre Haut. »Ich hab’s gewußt«, sagte er heiser. »Nur dort wirkt dieser Stein richtig.«
    Er zog sie zum Bett, ohne ihren leisen Protest zu beachten. »Pinkie, ich bin schon zurechtgemacht.«
    Â»Dafür gibt’s Bidets.« Er drückte sie nach hinten in die Kissen und folgte ihr aufs Bett.
    Pinkies von Haus aus starker Geschlechtstrieb war nach einer siegreichen Verhandlung noch stärker. An diesem Abend war er besonders ausgeprägt. Nach wenigen Minuten war alles
vorbei. Remy trug noch Strümpfe und Pumps, aber Frisur und Make-up hatten unter seinem aggressiven Liebesspiel gelitten. Er wälzte sich zur Seite und griff nach seinem Glas, das er beim Aufstehen leerte. Danach durchquerte er leise pfeifend das Schlafzimmer und verschwand in seinem eigenen Ankleideraum.
    Remy drehte sich auf die Seite und legte beide Hände flach unter ihre Wange. Ihr graute davor, sich noch einmal anziehen zu müssen. Hätte sie die Wahl gehabt, wäre sie im Bett geblieben und hätte ganz auf die Party verzichtet. Sie hatte sich schon morgens müde gefühlt, und die Lethargie lag ihr wie Blei in den Gliedern. Aber sie wollte unter allen Umständen verhindern, daß Pinkie diesen Mangel an Energie bemerkte, den sie ihm schon seit Wochen verheimlichte.
    Sie zwang sich dazu, endlich aufzustehen. Gerade ließ sie sich ein weiteres Bad ein, als er frisch geduscht und rasiert in einem untadelig geschnittenen schwarzen Anzug aus seinem Ankleideraum trat. Er starrte sie überrascht an. »Ich dachte, du wärst fertig!«
    Sie hob hilflos die Hände. »Es ist einfacher, von vorn anzufangen, als zu versuchen, etwas zu reparieren. Außerdem benütze ich nicht gern ein Bidet.«
    Er zog sie an sich und küßte sie neckend. »Vielleicht habe ich dich ein Jahr zu lange in dieser Klosterschule gelassen. Du hast dir ein
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