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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes
Autoren: Brown Sandra
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Kleinbus, in dem eine Seniorengruppe zu einem Ausflug unterwegs war. Weitere Crack-Babys wurden geboren. Ein Teenager starb aufgrund von Drogenmißbrauch an Herzversagen. Ein anderer spritzte sich eine Überdosis und starb einen jämmerlichen Tod.
    Aber da die einzige Alternative eine bedingungslose Kapitulation gewesen wäre, arbeiteten Burke und seine Kollegen weiter. Sie trugen in mühsamer Arbeit Beweise zusammen. Aber jedesmal, wenn sie dachten, es endlich geschafft zu haben, wenn sie glaubten, ihre nächste Razzia wäre die Mutter aller Razzien, wenn sie dachten, diesmal würden sie die Schweinehunde auf frischer Tat ertappen und für Jahre aus dem Verkehr ziehen, ging irgend etwas schief.
    Es gab einen Verräter im Drogendezernat des New Orleans Police Departments.
    Es mußte einen geben. Anders ließ sich die Tatsache, daß die Dealer ihnen immer einen Schritt voraus waren, nicht erklären. Das war zu oft passiert, als daß man dafür den Zufall oder Karma oder Künstlerpech oder menschliches Versagen oder Schicksalsmächte hätte verantwortlich machen können. Irgend jemand im Dezernat arbeitete für die andere Seite.
    Gott helfe dem Dreckskerl, wenn Burke Basile herausbekam, wer es war, denn durch den Verrat dieses Cops war Nanci Stuart zur Witwe, waren ihre beiden jungen Söhne vaterlos geworden.
    Burke hatte Kevin dringend ermahnt, in Deckung zu bleiben, bis das Fahrzeug mit dem Rest ihrer Gruppe kam, die Rammböcke, Gasmasken und Schnellfeuergewehre mitbringen würde. Sie waren einige Minuten vor den anderen eingetroffen, und
Burke hatte die Haftbefehle in der Tasche. Aber in seiner Frustration wegen der vielen in letzter Zeit fehlgeschlagenen Razzien war Kevins irisches Temperament mit ihm durchgegangen. Er war durch das offene Rolltor ins Lagerhaus gestürmt. Burke hatte den Schußwechsel gehört, das Mündungsfeuer aufblitzen sehen und den Pulverdampf gerochen.
    Dann waren Schreie zu hören gewesen.
    Verdammt, irgend jemand war getroffen worden.
    Burke hatte verzweifelt Kevins Namen gerufen.
    Schweigen.
    Je länger Kevins Antwort ausblieb, desto besorgter wurde er. »Gott im Himmel, nein, bitte nicht«, betete er. »Kevin, sag endlich was, du verdammter Ire!«
    Dann wankte ein Mann aus dem schwarzen Rachen des offenen Lagerhaustors. In der Dunkelheit konnte Burke nicht erkennen, warum er sich so unbeholfen bewegte – aber er sah, daß der Mann eine Pistole in der Hand hielt und auf ihn zielte. Burke forderte ihn auf, er solle die Waffe fallen lassen, aber der Mann kam unbeirrbar weiter auf ihn zu. »Weg mit der Waffe!« rief Burke nochmals. »Hände hoch!«
    Der Mann drückte zweimal ab.
    Burke schoß nur einmal.
    Aber dieser eine Schuß genügte. Kevin war tot, bevor Bardo seinen Leichnam zu Boden fallen ließ.
    Als Burke auf seinen Freund zulief, den er versehentlich erschossen hatte, hörte er Bardos Lachen von den Metallwänden des Lagerhauses widerhallen. Wer dieser Unbekannte war, hatte er erst erfahren, nachdem seine Kollegen, die gerade noch rechtzeitig eingetroffen waren, um Bardo abzufangen, ihn hinter dem Lagerhaus festgenommen hatten. Der Vorbestrafte hatte Spuren von Kevins Blut und Fleisch und Knochen und Gehirnmasse im Gesicht, aber sein dreiteiliger Armani-Anzug hatte keinen einzigen Spritzer abbekommen. Wayne Bardo hatte sich nicht einmal die Hände schmutzig gemacht.

    Die Pistole, mit der er geschossen hatte, wurde nie gefunden. In den wenigen Minuten bis zu seiner Festnahme hatte Bardo sie erfolgreich beseitigt, so daß es keinen Beweis für Burkes Behauptung gab, Bardo habe zwei Schüsse auf ihn abgegeben.
    Vor Gericht wurde auch nie geklärt, weshalb Bardo in Toot Jenkins’ Drogenlabor gewesen war. Pinkie Duvall hatte argumentiert, Bardos Anwesenheit in einem Drogenlabor stehe in keinem Zusammenhang mit den Ereignissen, um die es in diesem Verfahren gehe, und könne nur dazu dienen, die Geschworenen gegen seinen Mandanten einzunehmen.
    Mach Sachen, Einstein, hatte Burke sich dabei gedacht. Das sollte die Geschworenen gegen Bardo einnehmen.
    In diesem Punkt hatte der Richter zugunsten des Angeklagten entschieden. Dafür gab es eine einfache Erklärung. Duvall spendete für die Wahlkampagnen vieler Richter. Die Kandidaten, die das meiste Geld ausgeben konnten, gewannen im allgemeinen  – und behandelten dann die Anwälte, die ihnen zu ihrem Amt
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