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Im geheimen Garten des Scheichs

Im geheimen Garten des Scheichs

Titel: Im geheimen Garten des Scheichs
Autoren: Rebecca Winters
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machen, da du dein Versprechen schon gebrochen hast.“
    Tränen traten ihr in die Augen. „Weil du mich hereingelegt hast.“
    „Ich habe dich nicht hereingelegt. Ich habe lediglich damit gewartet, dir den Anhänger zu zeigen, bis klar war, dass nichts anderes funktionieren würde. Es ist mein Job, die königliche Familie zu beschützen. Ich musste sicher sein, dass du nicht von einer feindlich gesinnten Person hergeschickt worden warst, um den König oder seinen Stellvertreter zu bespitzeln.“
    „Du redest von Prinz Rashad.“
    „Ja, das ist richtig. Du und ich, wir sind auf derselben Seite, Lauren.“
    So betrachtet, hat er recht, dachte sie. Doch konnte sie ihm nicht verzeihen, was er sie hatte durchmachen lassen. „Er … er hat ihn meiner Großmutter geschenkt.“ Ihre Stimme bebte.
    „Wann?“, fragte er, nachdem er erst einmal geschwiegen hatte.
    „Würdest du tief genug in den offiziellen Unterlagen deines Landes graben, würdest du sicher lesen, dass sie als ledige Zwanzigjährige allein hierhergekommen ist. Jemand hat ihr von der Oase Al-Shafeeq vorgeschwärmt. Und da sie ein abenteuerlustiger Mensch gewesen ist, hat sie beschlossen, hinzureisen.“
    „Sie hat König Malik kennengelernt?“ Rashad stand immer noch reglos da.
    Lauren nickte. „Er war damals sechsundzwanzig und hat sie beim Spaziergang durch die prächtige Gartenanlage erblickt. Sie hatte so blonde Haare wie ich, die ihr bis zur Taille reichten. Er war so fasziniert von ihr, dass er sie zu sich bringen ließ. Eines führte dann zum anderen. Irgendwann hat er ihr den Garten des Mondes gezeigt“, erzählte sie und hörte Rafi seltsam aufstöhnen.
    „Dort hat er ihr erklärt, dass er sie bis zu seinem Tod lieben würde, sie aber nicht heiraten könne, da er einer anderen Frau versprochen sei. Er … er hat ihr gesagt, dass sie die Oase verlassen müsse und sie sich nie mehr wiedersehen würden. Das Einzige, was er ihr geben könne, sei der Anhänger.“ Laurens Stimme bebte. „Als er ihn ihr umgelegt hat, meinte er, dass er es jedes Mal spüren würde, wenn sie den Schmuck betrachtete. Dann würde er wissen, dass sie sich an ihre gemeinsame Zeit im Mondschein erinnerte, als sie ihm das Gefühl geschenkt hatte, unsterblich zu sein.“
    Lauren beobachtete, wie Rafi sich den Nacken rieb. Auch bemerkte sie, dass er ganz weiß um den Mund war. „Als meiner Großmutter klar war, dass sie sterben würde, hat sie den Anhänger abgenommen und ihn mir anvertraut. Sie hat mir erzählt, dass er neben mir das Kostbarste sei, das sie habe. Nach ihrem Tod hatte ich dann das Verlangen, die Oase kennenzulernen, wo sich das alles zugetragen hat.“
    Sie öffnete den Verschluss der Kette. „Vielen Dank, dass du mir den Schmuck zurückgegeben hast. Doch sollte ich ihn nicht behalten. Er gehört der königlichen Familie. Ich schätze, König Umar würde gern etwas haben, das sein Vater einst besessen hat. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr möchte ich, dass er ihn bekommt. Als Dank für seine Großzügigkeit und Freundlichkeit, die er mir gegenüber gezeigt hat, während ich mich im Palast von den Auswirkungen des Sandsturms erholt habe.“
    Lauren ging zum Schreibtisch und legte den Anhänger dorthin. „Darf ich jetzt abreisen?“
    Rashad sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Nein.“
    Ihr stockte der Atem. „Möchtest du, dass ich bleibe, Rafi? Wenn du es willst, sag es mir …“ Sein schrecklich gequälter Blick ließ sie verstummen.
    Wortlos trat er hinter den Schreibtisch und zog eine Schublade auf. Lauren beobachtete, wie er einen Ring herausnahm und ihn sich an den Finger steckte. Dann kam er zu ihr und streckte ihr die Hand hin, sodass sie den Ring betrachten konnte. Große Güte, er war genauso gestaltet wie der Anhänger.
    Und während ihr klar wurde, was das bedeutete, erinnerte sie sich an jeden gemeinsamen Moment und an jedes seiner Worte. Forschend schaute sie ihn an und las die Wahrheit in seinen Augen. Unwillkürlich musste sie daran denken, was er ihr hinsichtlich seiner Heirat erzählt hatte. Nämlich dass es keine Ehe sein würde, wie Lauren sie sich vorstellte, da es anders in den Sternen geschrieben stand.
    „ Du bist Prinz Rashad“, flüsterte sie und senkte den Kopf. O nein. O nein.
    Im nächsten Moment umschloss Rashad ihr Gesicht und zwang sie, ihn wieder anzusehen. Er blickte sie so voller Leidenschaft an, dass sie in Panik geriet und sich aus seinem Griff befreien wollte. Aber er ließ es nicht
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