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Im geheimen Garten des Scheichs

Im geheimen Garten des Scheichs

Titel: Im geheimen Garten des Scheichs
Autoren: Rebecca Winters
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habe, man müsse dafür einen Preis bezahlen.
    Ich habe Farah gefragt, was eure Mutter ihrer Ansicht nach damit gemeint hätte. Ihre Antwort lautete, dass die Götter neidisch auf dich seien und sie, wenn du eines Tages etwas mehr als alles andere auf der Welt willst, es dir verweigern würden.“
    Lauren verstand zwar nicht, was Rafi hervorstieß, doch hörte es sich nicht gerade freundlich an. Sie musste kein Arabisch können, um zu wissen, dass er kurz geflucht hatte.
    „Ich liebe Farah. Aber sie neigt manchmal sehr zur Dramatik und stellt das eine oder andere übertrieben dar, ohne es zu merken.“
    „In diesem speziellen Punkt hat sie wohl dennoch recht, oder? Du und ich wollen etwas, das nicht sein kann. Ich werde das machen müssen, was meine Großmutter gemacht hat. Irgendwie hat sie die Kraft aufgebracht, König Malik zu verlassen und nie mehr zurückzukehren. Jetzt bin ich an der Reihe, das Richtige zu tun.“
    „Nein, das ist für keinen von uns beiden das Richtige. Wir leben hier nicht mehr im finsteren Mittelalter, Lauren. Ich habe mich bestmöglich dafür eingesetzt, dass die Neuzeit und insbesondere der technische Fortschritt hier Einzug halten.
    Veränderungen sind unvermeidbar. Es wird sie weiter geben. Allerdings komme ich aus keiner anderen Epoche, sondern bin in diese hineingeboren worden. Einige unserer Traditionen sind gut und wichtig. Aber ich möchte das Leben der Menschen hier weiter verbessern, weshalb ich viele Dinge anders sehe.
    Ich bin noch nie ein Verfechter unserer veralteten Heiratstradition gewesen. Doch bis ich dich kennengelernt habe, war ich bereit, den Erwartungen meines Vaters zu entsprechen. Jetzt ist alles anders. Ich weigere mich, wie mein Großvater zu sein. Er war so von seinen Anschauungen überzeugt, dass er auf die Liebe seines Lebens verzichtet und deine Großmutter fortgeschickt hat. Diese Entscheidung hat ihnen das große Glück versagt.“
    Schnell wandte Lauren den Kopf zur Seite, als Rafi sie küssen wollte. „Dann muss ich für uns beide stark sein.“
    „Warum?“
    „Weil König Malik auch mein Großvater gewesen ist.“
    Reglos stand Rashad da, während er ihre Worte einsinken ließ. Dann zog er Lauren plötzlich an sich. „Wiederhol das bitte“, forderte er sie leise auf.
    „Wir beide haben denselben Großvater“, erwiderte sie mit bebender Stimme. „Celia ist nach Hause gefahren und wusste nicht, dass sie mit meiner Mutter schwanger war. Ihrer gemeinsamen Tochter .“
    Rashad umfasste ihre Oberarme und schob Lauren sanft von sich, bis er ihr in die Augen sehen konnte. „Aber das ist unmöglich.“
    „Nein, es ist sogar sehr gut möglich gewesen, Rafi. Die beiden sind zwei Wochen lang ein Liebespaar gewesen … In der Gartensuite.“
    Er wurde blass.
    „Meine Großmutter hat es mir nie gesagt. Doch ich bin sicher, dass sie ein Kind von ihm wollte, nachdem sie erkannt hat, dass sie ihn selbst nicht haben konnte.“
    Ein unendlicher Schmerz spiegelte sich in seinem Gesicht. „Ich glaube dir das Ganze nicht.“
    „Ein DNA-Test würde dir den Beweis liefern. Aber ich habe noch etwas anderes, das dich überzeugen wird.“
    Er durchbohrte sie mit dem Blick. „Was?“
    Lauren schaute beiseite, denn sie konnte den Ausdruck entsetzlicher Qual in seinen Augen nicht länger ertragen. „Es hat noch größere Beweiskraft als der Anhänger. In meiner Handtasche sind einige Fotos von meiner Mutter.“
    Rashad schluckte und ließ sie los. „Zeig sie mir.“
    Lauren ging zu dem Stuhl, auf dem ihre Handtasche lag. Sie öffnete sie und holte die Brieftasche heraus, in der sie drei Bilder von ihren Eltern aufbewahrte. Zunächst reichte sie Rafi eine Farbaufnahme von Lana, wie sie mit einem Kleinkind auf dem Arm auf der Dachterrasse der Wohnung in Montreux stand.
    „Das ist ein Foto von Samira.“
    „Das könnte es sein. Deine Schwester und meine Mutter sehen sich unglaublich ähnlich. Doch wenn du ganz genau hinblickst, erkennst du den Genfer See im Hintergrund. Außerdem hat sie ein blondes Mädchen auf dem Arm. Das bin ich im Alter von fünf Monaten.“
    „O nein“, stöhnte er auf, und sie gab ihm die beiden anderen Bilder. Sie zeigten ihren blonden Vater, der sie auf dem Arm trug und den anderen um ihre Mutter gelegt hatte.
    Rashad betrachtete die zwei Aufnahmen eine Ewigkeit lang. Schließlich seufzte er zutiefst gequält auf und reichte sie Lauren zurück. Kaum hatte sie sie in die Brieftasche geschoben und diese auf den Schreibtisch gelegt, zog Rafi
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