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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung
Autoren: Nicole Alexander
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Außerdem hatte Hamish eine neue Frau und einen kleinen Sohn. Deshalb hat Elizabeth den Namen ihrer Großmutter angenommen und ist als ihr Mündel aufgezogen worden.« Ronald zuckte mit den Schultern. » So war das damals.«
    Â» Aber warum hat er es Luke nicht erzählt?«, wollte Sarah wissen.
    Â» Luke sollte auf Wangallon bleiben. Angus war damals noch ein Junge. Hamish hat es getan, um Wangallon zu schützen. Wenn Luke erfahren hätte, dass er noch eine Schwester hatte, glaubst du, dann wäre er geblieben? Er wäre sicher wütend gewesen, weil man ihm ihre Existenz verschwiegen hatte.«
    Â» Um Ihren Großvater zu zitieren, Sarah«, Frank wischte sich die Krümel vom Hemd. » Der Zweck heiligt die Mittel.«
    Sarah trank einen Schluck Wasser. Allerdings hätte sie gerade heute eine ganze Flasche Merlot trinken können. » Und Boxer’s Plains?«
    Â» Wie Sie an dem Dokument, das ich in der Bibel gelassen habe, sehen konnten, hat Ihre Familie das Anwesen rechtmäßig erworben, nachdem Oscar Crawford und sein Sohn bei einem Aborigine-Aufstand ums Leben gekommen sind.«
    Sarah zog eine Augenbraue hoch. » Was für ein Aborigine-Aufstand?«
    Frank lächelte. » Alles andere sind nur Gerüchte«, erwiderte er. » Klatsch und Tratsch.«
    Sarah schürzte die Lippen. » Wollen Sie es uns nicht erzählen?« Der Regen rauschte, und einen Moment lang glaubte Sarah, Frank hätte ihre Frage nicht verstanden.
    Frank blickte in den Garten. » Ich kann Ihnen sagen, dass es Streitigkeiten wegen des Viehs gab.« Er trank einen Schluck Whisky. » Und dass Hamish nachtragend war. Ich kann Ihnen auch erzählen, dass er als Schotte die Engländer leidenschaftlich hasste.« Seine Miene war gleichmütig. » Menschen sind umgekommen, Sarah. Auch Boxer, der alte Aborigine, den Hamish als Freund ansah.«
    Â» Dann hat Hamish das Stück Land nach ihm benannt.« Sarah fand, dass alles ein bisschen zu simpel klang. » Anscheinend schreibt das Leben wirklich die besseren Geschichten.« Sie blickte auf den Kaufvertrag von Boxer’s Plains.
    Frank leerte sein Glas. » Die Ereignisse des Jahres 1909 haben jedenfalls einen solchen Eindruck auf Ihren Großvater gemacht, dass Angus nie wieder Land gekauft hat.«
    Â» Aber Großvater hat alles getan, um den Fortbestand Wangallons zu sichern.«
    Frank schmunzelte und blickte Sarah an. » Das liegt in den Genen.«
    Â» Und was ist mit der Familie Michaels?«, fragte Ronald.
    Frank setzte sich aufrecht hin. » Vor langer Zeit kam ein armer Schotte in Begleitung eines Chinesen nach Ridge Gully. Einige Monate später unterschrieb mein Urgroßvater die Urkunde, mit der Hamish Gordon zum Eigentümer des Warenhauses wurde, das letztendlich Lornas Kaufhaus wurde. Ich glaube, mein Urgroßvater hoffte, Hamish nie wieder zu begegnen.« Frank nickte nachdrücklich. » Viele Jahre später, als Boxer’s Plains verkauft wurde, wurden die erforderlichen Papiere rasch und korrekt vorbereitet. Oscar Crawford war ein Nachfahre des Richters, der meinen Vorfahren als Strafgefangenen nach Australien geschickt hat. Sie sehen also, Sarah, letztendlich bekommt jeder, was ihm zusteht.«
    Mittlerweile schüttete es wie aus Eimern, und der Regen drang bis auf die Veranda. Sarah ergriff die Platte mit den Sandwiches und trug sie hinein. Grimmig dachte sie an die Verluste in ihrem Leben. Noch mehr Kummer würde sie nicht aushalten. Sie hatte doch bestimmt genug eingesteckt, vor allem in einer Hinsicht. Ronald und sie vermieden es, über Maggie Mackens Selbstmord zu sprechen. Es war zu schockierend, dass so etwas geschehen war. Sie konnten nur versuchen, Maggie zu verzeihen, dass sie mit ihrer Lüge so viel Schaden angerichtet hatte. Aber das war schwierig, denn sie hatte zu vielen Menschen damit geschadet. Wie mochten Jim und sein Vater wohl damit fertigwerden? Als Jim vom Tod seiner Mutter erfahren hatte, war er sofort abgereist. Mr Levi hatte Frank über Maggies Abschiedsbrief informiert. Die Mackens waren stolze Leute, und auch sie hatten nichts von Maggies Lüge geahnt. Sarah hätte Jim gerne geschrieben, aber zu viele böse Worte waren zwischen ihnen gefallen, und es war besser, jetzt über alles den Mantel des Schweigens zu breiten.
    Â» Und, wie geht es dem Patienten?«
    Toby Williams stand an der Hintertür. Regen tropfte von seinem
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