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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung
Autoren: Nicole Alexander
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Crawfords Land und tauf es um auf Boxer’s Plains.«
    Luke nickte.
    Â» Ihr seid jetzt die Hüter von Wangallon. Ihr müsst es schützen und ehren, denn es ernährt und kleidet euch. Wangallon ist die Heimat der Gordons in diesem neuen Land, und ihr müsst kämpfen, um es zu behalten. Ihr alle seid ein Teil der Zukunft von Wangallon, so wie ich jetzt zu seiner Vergangenheit gehöre. Verlasst es nicht.« Er blickte Claire an. » Nehmt dem Land nichts übel. Vor allem ihr müsst es lieben. Es lieben wie nie jemand zuvor.« Hamish packte Angus am Arm. » Bis du heiratest und einen Erben zeugst, bist du der Letzte von uns.«
    Angus berührte sein Bein. » Aber Vater…«
    Â» Beschütze Wangallon mit deinem Leben, wie ich es getan habe. Beschütze das Recht der Gordons, in einem neuen Land als gleichwertig behandelt zu werden, und kümmere dich um die, die hier begraben liegen, denn sie haben unseren Respekt verdient.« Hamish streckte die Hand nach Claire aus. » Wenn ich dieses Land zu sehr geliebt habe…« Er drückte ihre Hand. » Dann verzeih mir.«
    Â» Aber Vater«, schrie Angus. » Du kannst nicht gehen. Was sollen wir denn machen? Was soll ich ohne dich machen?«
    Hamish strich seinem jüngsten Sohn über den Kopf. » Nun, Angus, du wirst meinen Platz einnehmen. Du wirst Wangallon leiten, und dein Bruder Luke wird dir dabei helfen.«
    Luke nickte feierlich.
    Angus schluchzte auf und legte seinen Kopf an die Brust seines Vaters.
    Â» Denk daran, Junge, es ist besser, für etwas zu leben, als für nichts zu sterben.«
    Hamish beobachtete, wie der Mond aufging. Klares Licht erleuchtete den Garten und sein geliebtes Land. Wind kam auf, und er hörte, wie er durch das Gras rauschte. Die Geschöpfe der Nacht erwachten zum Leben. Am Ende des Gartens saß ein Fuchs, und in Hamish wuchs das überwältigende Verlangen, ihm hinaus in die Landschaft zu folgen. Er sehnte sich danach, sein Haus zu verlassen und in die mondhelle Nacht hinauszugehen. Wenn sie ihn doch nur gehen lassen würden.
    Die Kraft dieser Familie überraschte ihn. Sie hielten ihn mit ihren Händen fest. Hamish war einen Moment lang verwirrt. Etwas lief durch seine Adern, das er sein ganzes Leben lang nicht hatte wahrhaben wollen. Er blickte in die Gesichter derer, die ihm am liebsten auf der Welt waren, und stellte fest, dass es ihm wehtat, gehen zu müssen. Es war ein seltsames Gefühl, doch gerade jetzt verlangte sein Körper nach Liebe. Er trieb zwischen Abendrot und Morgendämmerung, überlegte, ob er zu den Menschen auf der Veranda zurückkehren sollte, aber die Schatten seiner Vorfahren riefen ihn, und er hörte den Dudelsack, der ihn mit seiner Weise aus dieser Welt in die nächste zog.
    Behüte es, behüte mein Wangallon, Angus, flüsterte Hamish. Als er von der Veranda hinaus ins Licht trat, wusste er, dass Angus ihn gehört hatte.

Sommer 1990
    Wangallon Station Farmhaus, Neujahrstag
    Sarah, Ronald und Frank Michaels saßen auf der Veranda. Der Himmel war bewölkt; es würde wohl Regen geben. Draußen auf dem Rasen jagten sich Bullet und Frettchen in immer größer werdenden Kreisen. Als ein mächtiger Donner rumpelte, blieb Bullet stehen, sodass Frettchen ihn fast erreichte, aber als er gerade nach seiner Schwanzspitze schnappen wollte, rannte Bullet wieder davon.
    Â» Hör auf, ihn zu ärgern, Bullet«, rief Sarah. Wie auf ein Stichwort blieben beide Hunde stehen. Ihr zeitweiliges Friedensabkommen wurde von einer Taube besiegelt, die über ihren Köpfen in den Schutz eines Orangenbaums flog. Erneut donnerte es, gefolgt von einem lauten Knall. » Blitzschlag«, rief Sarah und schob ihren Stuhl automatisch dichter an die Wand. Bullet und Frettchen suchten Schutz, als leichter Regen einsetzte.
    Ronald blätterte die Bibel durch, die auf seinen Knien lag. Dann wandte er sich wieder dem detaillierten Familienstammbaum zu, den Hamish Gordon auf die erste Seite gezeichnet hatte. Mit einem Bleistift fügte er die Personen hinzu, die seit 1909 dazugekommen waren. Einen Moment lang hielt er inne, aber dann schrieb er auch Anthonys Namen dazu. Sarah streichelte ihrem Vater über den Arm. » Danke, Vater.«
    Â» Nun, das ist ja auch nur richtig.«
    Sarah fuhr mit der Hand über ihren dicken Bauch. In etwas mehr als zwei Monaten sollte ihr Kind zur Welt kommen. In vierzehn Tagen
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