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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung
Autoren: Nicole Alexander
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würde Sarah an die Goldküste reisen, um bis nach der Entbindung dort bei ihrem Vater zu bleiben. Die Entdeckung, dass sie schwanger war, war surreal gewesen. Zuerst hatte sie gar nichts davon gemerkt, weil sie die Veränderungen in ihrem Körper auf Stress zurückgeführt hatte. Aber als sie dann merkte, dass sie tatsächlich ein Kind erwartete, hatte sie sich vorgenommen, alles ganz anders als ihre Mutter zu machen. Sie würde eine neue Mutter werden, die in jeder Hinsicht für ihr Kind sorgte. Sie nahm sich ein Hühnchen-Sandwich vom Teller. Im Stillen dankte sie ihrem Vater, dass er nach Wangallon gekommen war. Die letzten Monate waren für sie beide hart gewesen, und sie bezweifelte, ob sie allein die Kraft gehabt hätte, mit allem fertig zu werden.
    Ronald musterte die vergilbte Fotografie der Frau, die in der Bibel gelegen hatte. » Sie sieht aus wie du, Sarah.« Zum wiederholten Mal verglich er den Namen Elizabeth, der auf der Rückseite stand, mit dem Eintrag in der Bibel.
    Frank trank einen Schluck Whisky. » Sie war Lukes ältere Schwester. Sie wurde als kleines Kind in der Obhut ihrer Großmutter Lorna Sutton zurückgelassen, als Hamish und Rose nach Wangallon gingen. Wir wissen nicht viel darüber, aber anscheinend wollte Hamish, dass seine Tochter in Ridge Gully aufwachsen sollte, was verständlich ist, wenn man bedenkt, wie abgelegen Wangallon in den 1860er-Jahren war.«
    Sarah bot Frank ein Sandwich an. Sie hatten monatelang auf seinen Besuch in Wangallon gewartet. Frank hatte erklärt, er könne sie erst nach Weihnachten besuchen, wenn er sich offiziell im Ruhestand befände. Vorher wollte er ihnen nichts erklären.
    Â» Als Roses und Lukes Brüder starben, hielt Hamish es erst recht für besser, wenn Elizabeth bei ihrer Großmutter blieb. Es hätte wenig Sinn ergeben, das junge Mädchen zu seinem verwitweten Vater zu schicken. Und schließlich nahm sie den Nachnamen ihrer Großmutter an. Ich glaube nicht, dass sie Hamish häufig zu Gesicht bekommen hat, deshalb war es nur richtig, dass sie den Besitz ihrer Großmutter erbte.« Frank aß einen Bissen. Krümel fielen auf sein hellgrünes Hemd.
    Â» Was ist aus ihr geworden?«, fragte Sarah. Sie hatte das Gefühl, dass sich die Geschichte schon wieder wiederholte. Ferne Verwandte, Affären…
    Frank drohte ihr mit dem Finger. » Ich weiß, was du denkst, meine Liebe, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Elizabeth heiratete recht spät, und es gab keine Kinder. Ihr Mann starb in den 1920er-Jahren.«
    Erleichterung stieg in Sarah auf.
    Â» Ein kleiner Teil des Besitzes war für Luke bestimmt«, fuhr Frank fort. » Mein Großvater manipulierte die Papiere. Wenn er es nicht getan hätte, hätte Luke sicher nach dem Haupterben gefragt.«
    Â» Warum um alles in der Welt wollte Hamish denn seine Tochter vor seinem eigenen Sohn geheim halten?«, fragte Sarah. Die Verbindung zwischen den Michaels und den Gordons faszinierte sie.
    Â» Luke war bestimmt wütend«, warf Ronald ein.
    Frank nahm sich noch ein Sandwich. » Er hat nie von ihr erfahren, deshalb war Angus wahrscheinlich so entschlossen, Jim Macken in seinem Testament zu bedenken. Vermutlich aus Schuldgefühl. Angus wollte, dass Jim bekam, was seinem älteren Bruder verwehrt geblieben war: den Anteil an seinem Erbe und seine Familie. Luke hat immer geglaubt, alle aus seiner Familie seien tot, abgesehen von einem viel jüngeren Halbbruder und einem Vater, der mit eiserner Faust regierte. Claire hat schließlich entdeckt, dass es Elizabeth gab. Die meisten der illegalen Dokumente, die sie gefunden hatte, schickte sie meinem Vater zurück, einschließlich der Familienbibel, in der Elizabeth erwähnt wurde. Vermutlich wollte sie die Geschichte der Familie irgendwo sicher aufbewahren lassen, bei jemandem, dem sie vertrauen konnte.«
    Â» Dann war Claire also mit Hamishs Verhalten einverstanden.« Sarah rieb sich den Bauch. Das Baby absolvierte gerade sein Rugby-Training. » Das verstehe ich nicht.«
    Ronald klappte die Bibel zu und reichte sie seiner Tochter. » Doch, Sarah. Mit den Jahren war es immer leichter, Elizabeth bei ihrer Großmutter zu lassen. Schon aus Gründen der Erbfolge. Hamish konnte keine verheiratete Tochter brauchen, die mit ihrem Ehemann ankam und Forderungen stellte. Das hätte seine Pläne unnötig verkompliziert.
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