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Im Blutkreis - Roman

Im Blutkreis - Roman

Titel: Im Blutkreis - Roman
Autoren: Limes
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Falh?«
    »Ja.«
    »Ich muss Ihre Identität überprüfen. Ich bitte Sie daher um Datum und Ort Ihrer Geburt, um die Nummer Ihres Passes und den Ort, wo er ausgestellt wurde.«
    Nathan holte seine Papiere und gab die entsprechenden Informationen. Er hörte, wie die Finger seines Gesprächspartners nervös über eine Tastatur klapperten.
    »Die Suche läuft … Ja, jetzt habe ich Ihre Daten vor mir … Der Mietvertrag trat in Kraft am 1. Januar 2002 und läuft über einen Zeitraum von sechs Monaten, also bis zum 30. Juni 2002.«
    »Können Sie mir die genaue Höhe der Miete nennen?«
    »Natürlich, wenn kein Irrtum unsererseits vorliegt, wurde der Gesamtbetrag von neunzehntausendzweihundert Euro, das entspricht einer Monatsmiete von dreitausendzweihundert Euro, Ende Dezember von Ihnen persönlich bar bezahlt. Zusätzlich wurde auch ein Vorschuss von tausend Euro für das Telefon bezahlt.«
    »Enthält die Datei über mich noch weitere Informationen?«
    »Nein, Monsieur.«
    »Gut, dann danke ich Ihnen…«
    »Auf Wiedersehen, Monsieur Falh, Orkyn Rive Gauche wünscht Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Paris.«
    Die Ereignisse nahmen eine eigenartige Wendung. Warum hatte er ein Vermögen in bar für diese Wohnung ausgegeben, wo er doch ein paar Wochen später zu einer Expedition aufgebrochen war?
    Erneut nahm er den Hörer ab und wählte die Nummer von Hydra in Antwerpen. Es wurde Zeit, dass er sich einmal mit diesen Leuten unterhielt. Eine junge Frau meldete sich.
    »Hydra, Sekretariat von Monsieur Roubaud. Guten Tag.«
    »Guten Tag. Jean-Paul Roubaud bitte.«
    »Tut mir leid, er ist erst am Mittwoch wieder da.«

    »Können Sie mir eine Nummer geben, unter der ich ihn erreichen kann?«
    »Wer will ihn sprechen?«
    »Nathan Falh. Es ist dringend.«
    »Monsieur Roubaud hat mir gesagt, dass Sie eventuell anrufen würden. Es tut mir leid, aber er ist nicht erreichbar.«
    Nathan ließ sich nicht abwimmeln: »Vielleicht können Sie ihn bitten, mich zurückzurufen?«
    »Was wollen Sie, das so dringend ist, dass es nicht warten kann, Monsieur Falh?«
    Die verächtliche Art der Sekretärin ging ihm allmählich auf die Nerven.
    »Gewisse Details, die die Mission HCDO2 betreffen.«
    »Haben Sie nicht den Bericht an das Ärzteteam gelesen, das Ihre Behandlung übernommen hat?«
    »Dieser Bericht bezieht sich nur auf meinen Unfall. Was ich wünsche, ist ein detaillierter Bericht über diese verdammte Expedition«, sagte Nathan wütend. »Denn, sehen Sie, ich bin das Opfer eines schweren…«
    »Ich bin über Ihre Situation informiert. Sie sind großzügig entschädigt worden.«
    »Entschädigt?«
    »Zwanzigtausend Pfund Sterling sind Ihnen auf ein Konto in Großbritannien überwiesen worden. Hat man Sie nicht darüber informiert?«
    »Nein.«
    »Nun, dann wissen Sie es jetzt. Hören Sie, Monsieur Falh, machen Sie mir keine Schwierigkeiten… Monsieur Roubaud ist ein sehr beschäftigter Mann. Er hat mir vor seiner Abreise ganz klare Anweisungen gegeben. Er wünscht kein Gespräch mit Ihnen. Es ist zwecklos, darauf zu beharren.«
    Ein schrilles Pfeifen zerriss Nathan beinahe das Trommelfell. Die Sekretärin hatte aufgelegt.
    Benommen legte Nathan den Hörer zurück. Was bedeutete
dieses Verhalten? Hatten Hydra und Roubaud irgendetwas mit dem Entführungsversuch in Hammerfest zu tun? Und die Geschichte mit dieser Überweisung? Nathan versuchte, die Puzzleteilchen, die er aufgesammelt hatte, ineinander zu fügen. Nichts passte zusammen. Er musste Roubauds Rückkehr abwarten. Drei Tage. Das ließ ihm genug Zeit, um eine Möglichkeit zu finden, mit ihm zu sprechen. Die Überweisung auf sein Konto in Großbritannien würde ihm erlauben, in aller Ruhe zu recherchieren.
    Jetzt würde er sich erst einmal auf die Wohnung konzentrieren.
    Wenn er hier gewohnt hatte, hatte er bestimmt eine Spur hinterlassen, mochte sie auch noch so winzig sein… Er würde die ganze Wohnung genauestens durchkämmen.
    Als Erstes durchsuchte er die Küche, in der er nur einen zusammengefalteten, benutzten Teebeutel fand. Auch das Schlafzimmer enthielt nichts weiter als eine neue Matratze, die direkt auf dem Boden lag, eine zusammengefaltete, mandelgrüne Decke und einen Satz weißer Laken.
    Ein neuer Gedanke ging ihm durch den Kopf: Wenn er nichts fand, dann bedeutete das vielleicht, dass er irgendetwas versteckt hatte.
    Er ging in den Flur und von dort ins Wohnzimmer.
    Der Kamin.
    Er kniete sich hin, um die Innenseite des Rauchabzugs abzutasten, und ließ
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