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Im Bett mit

Im Bett mit

Titel: Im Bett mit
Autoren: Johanna Fuerstauer
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zu viel für Diana. Die Bulimie, an der sie schon vor ihrer Eheschließung gelitten hatte, machte sich wiederum heftig bemerkbar. Sie misshandelte ihren Körper, weil es ihm nicht gelungen war, ihren Gatten ausreichend an sie zu binden. Dabei war die royale Welt kurz zuvor noch relativ in Ordnung gewesen.
    Die Geburt eines kleinen Prinzen hatte das Land und die Familie in einen Taumel freudiger Erregung versetzt. Die erste und wichtigste Aufgabe war von der Prinzessin mit Bravour erfüllt worden; die 41 Salutschüsse, die den kleinen Thronfolger ankündigten, hätten für sie zum Triumph werden können, doch die Lebensumstände, die ihr zur Dauerbelastung geworden waren, verhinderten dies.
    Von der jungen Frau wurde wie von allen Mitgliedern der Königsfamilie erwartet, dass sie sich nahtlos in das Räderwerk des Hofes einfügt. Der Prinz hingegen hatte seinerseits nicht das mindeste Bedürfnis, an seiner Lebensführung etwas zu ändern. Von Diana aber verlangte er, dass sie sich seinem Tagesablauf anpasste. Dafür hatte man ihr Berater zur Verfügung gestellt, die sie in ihre öffentlichen Aufgaben einführen und ihr ihre Rolle im Leben ihres Gatten klarmachen sollten. Sie allerdings hatte eine völlig andere Vorstellung von ihrer Ehe. Sie wollte geliebt werden, und als »Liebesbeweis« erwartete sie, dass sich der Prinz von allem trennte, was dem im Wege stand. So setzte sie alles daran, um Einfluss auf Charles’ Lebensgewohnheiten zu gewinnen, was fast unmöglich war, solange dessen Privatsekretär Anspruch darauf erhob, jede Einzelheit im Leben seines Herrn zu regeln. Es muss für Diana sehr enervierend gewesen sein, sich jedes Mal bei ihm anmelden zu müssen, wenn sie ihren Mann spontan besuchen wollte. Bald war es kein Geheimnis mehr, dass Diana auf alles eifersüchtig war, was Charles von ihrer Person ablenken konnte.
    Aber auch bei ihm spielte Eifersucht eine nicht unbedenkliche Rolle. Dabei ging es ihm nicht um ihre zahlreichen Bewunderer, sondern um ihre Wirkung bei den gemeinsamen öffentlichen Auftritten. Ob sie es wollte oder nicht, es muss für den Prinzen schmerzlich gewesen sein, wenn die Leute, die bei Staatsbesuchen oder anderen Gelegenheiten die Straßen säumten, auf Dianas Seite wechselten, um von ihr begrüßt zu werden. Dazu kam Dianas zwiespältiger Umgang mit der Presse. Einerseits hatte sie dort von Anfang an gute Karten und suchte bei den Presseleuten Beistand gegen das sterile Hofleben. Andererseits freilich fühlte sie sich von denselben Presseleuten oft auch verfolgt und nicht selten bloßgestellt.
    Alle diese Umstände änderten sich auch nach Williams Geburt nicht. Das Königskind gab vielmehr Anlass zu neuen Differenzen. Charles war ein anhänglicher Vater und beschäftigte sich viel mit dem Kleinen, was Diana ihrerseits als einen unzulässigen Eingriff in ihre Domäne verstand. Sie war eisern entschlossen, ihren Nachwuchs zu modernen Menschen zu erziehen, die sich nicht an verkrustete Konventionen klammerten, wie dies bei den Kindern der Queen der Fall gewesen war. Ihre Kinder sollten vielmehr das wahre Leben mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten kennenlernen. Die Reaktionen aus der Bevölkerung zu diesem Vorhaben waren geradezu enthusiastisch.
    Um ihr Baby während einer mehrwöchigen offiziellen Australien-Reise des Paares nicht allein und in fremden Händen zurückzulassen, bestand Diana darauf, es mitzunehmen. Tatsächlich schienen diese Wochen noch einmal so etwas wie eine friedliche Idylle heraufzubeschwören. Das Kind samt Kindermädchen wurde auf einen passenden Landsitz gebracht, und ungeachtet zahlreicher öffentlicher Auftritte fanden sich doch immer wieder Tage, an denen »Familienleben« angesagt war. Der kleine William war es auch, der die Eltern, wieder zurück in England, miteinander erneut etwas vertrauter machte. Hatte es ihnen vorher an Gesprächsstoff gefehlt, konnten sie sich nun stundenlang mit William beschäftigen, der ihr beider Entzücken war – solange es nicht zu Streit in Erziehungsfragen kam.
    So wagte das Paar denn trotz aller Probleme den Schritt zu einem zweiten Kind. Charles verbrachte seine Nächte wieder im gemeinsamen Ehebett. »Ich denke, Diana hatte viel Spaß damit, schwanger zu werden«, stellte eine ihrer Freundinnen außerhalb des Palastes fest. Vielleicht war sie auch »guter Hoffnung«, dass mit ihrer Ehe zuletzt doch noch alles gut werden könnte. Immerhin zeigte sich Charles auch diesmal als ein aufmerksamer Vater. Er weilte
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