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Im Bett mit dem besten Freund

Im Bett mit dem besten Freund

Titel: Im Bett mit dem besten Freund
Autoren: Michelle Celmer
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sondern richtig liebte. Und wenn er genau darüber nachdachte, war das schon immer so gewesen. Er seufzte und schüttelte den Kopf, weil er so lange blind gewesen war. „Ich war so ein Idiot.“
    Seine Mutter tätschelte seine Hand. „Das sind die meisten Männer, wenn es um Beziehungen geht, Sweetheart.“
    „Aber was mache ich, wenn Terri immer noch Angst davor hat, mir zu vertrauen? Wie soll ich sie davon überzeugen, dass ich sie liebe und nicht im Stich lasse?“
    „Du musst dir eben etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Aber wenn du sie so gut kennst, wie ich vermute, sollte dir das nicht schwerfallen. Und da wir schon gerade dabei sind …“, fuhr seine Mutter fort, „… sei nicht so streng mit deinem Dad. Jeder macht mal einen Fehler. Du hast ihn schon lange genug bestraft. Könntest du nicht wenigstens versuchen, ihm zu verzeihen … Mir zuliebe?“
    Vielleicht hatte er sich tatsächlich ein wenig starrsinnig verhalten – doch den Dickkopf hatte er von seinem Vater geerbt. Ehrlich gesagt war er es allmählich selbst leid, ständig zornig auf seinen Dad zu sein. Wenn es seiner Mutter gelungen war, seinem Vater zu verzeihen, wäre es ihm dann nicht auch möglich?
    „Ich versuche es“, versprach er.
    Seine Mom lächelte. „Danke.“
    „Und es tut mir leid, dass ich vorhin so reingeplatzt bin“, sagte er.
    „Tja, deinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, ist das Erlebnis für dich wesentlich traumatischer gewesen als für deinen Vater und mich.“
    Das konnte man wohl so sagen.
    Nachdem er sich von seiner Mutter verabschiedet hatte, machte er sich unverzüglich auf den Heimweg. Er hatte immer noch keine Ahnung, was er Terri sagen wollte. Mit etwas Glück käme ihm vielleicht ein spontaner Geistesblitz, und die Worte würden wie von allein aus ihm heraussprudeln. Zumindest einmal im Leben konnte ein Mann darauf hoffen, oder?
    Als Nick zu Hause angekommen war, fand er Terri im Wohnzimmer vor, wo sie auf dem Boden saß und sich mit Geschenkpapier, Bändern und Schleifen abmühte.
    „Ich bin wieder da“, sagte er, obwohl das ziemlich offensichtlich war, da er ja unmittelbar vor ihr stand. Das ist ein wirklich vielversprechender Start, dachte er bei sich und verkniff sich ein Aufseufzen.
    Lächelnd sah Terri zu ihm hoch. „Wie sind die Straßen?“
    „Es wird langsam glatt“, erwiderte er. „Wie geht’s mit dem Einpacken voran?“
    „Ich mache das jetzt schon seit über zwanzig Jahren, und trotzdem bekomme ich es nicht richtig hin“, beklagte sie sich.
    Er sah zu dem Stapel bereits verpackter Geschenke, die eher den Eindruck erweckten, als wäre eine Fünfjährige am Werk gewesen.
    „Außerdem tun mir meine Knie höllisch weh.“ Terri stand auf. „Wo hast du sie denn?“ Erwartungsvoll sah sie ihn an.
    Er hängte den Mantel auf. „Was soll ich denn haben?“
    „Die Schachtel mit dem Weihnachtsschmuck.“
    „Oh, Mist.“ Er war derart durch den Wind gewesen, als er von seiner Mutter aufgebrochen war, dass er vergessen hatte, die Schachtel mitzunehmen.
    „Du bist den ganzen weiten Weg zu deiner Mutter gefahren und hast sie dann vergessen?“
    „Es tut mir leid. Aber ich habe eine gute Entschuldigung. Ich habe meine Eltern beim Sex erwischt.“ Er erzählte ihr die ganze Geschichte, und am Ende musste Terri so sehr lachen, dass ihr die Tränen kamen.
    „Das ist wirklich nicht witzig“, sagte er.
    „Doch“, stieß sie hervor und wischte sich über die Augen. „Das ist es.“
    „Ich bin jetzt für den Rest meines Lebens traumatisiert.“ Nick ging in die Küche, um Muscheln mit hausgemachter Tomatensoße fürs Abendessen zuzubereiten. Terri folgte ihm, setzte sich auf einen der Hocker und sah ihm ehrfurchtsvoll dabei zu.
    „Wie machst du das bloß?“, fragte sie schließlich. „Du misst gar nichts ab. Woher weißt du, was die richtige Menge ist?“
    „Ich messe sehr wohl ab, per Augenmaß. Ich habe diese Soße nach dem Rezept meiner Großmutter so oft gekocht, dass ich kein Rezept mehr brauche.“
    „Ich kann noch nicht einmal einen Toast rösten“, gestand Terri seufzend.
    „Aber man muss sich doch nur an die Anweisungen halten und seinen gesunden Menschenverstand gebrauchen.“
    „Tja, siehst du? Und gerade den habe ich nicht.“
    „Du hast mich geheiratet“, erwiderte er und hoffte, damit das Eis brechen zu können. Vielleicht antwortete sie ja jetzt darauf, das sei die beste Entscheidung ihres Lebens gewesen.
    „Sag ich doch“, entgegnete Terri scherzhaft.
    Nick
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