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Im Bett mit dem besten Freund

Im Bett mit dem besten Freund

Titel: Im Bett mit dem besten Freund
Autoren: Michelle Celmer
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zusammen?“
    „Ja, natürlich zusammen.“
    Jess lachte noch lauter. „Das ist überhaupt nicht lustig“, entgegnete er verärgert. Es war einfach schrecklich. „Die beiden schlafen miteinander.“
    „Ich verstehe gar nicht, warum du dich so aufregst. Hättest du es besser gefunden, wenn sie sich gegenseitig mit Messern attackiert hätten?“
    „Nein, natürlich nicht. Aber … sie hassen sich doch.“
    „Anscheinend nicht. Freu dich doch darüber.“
    „Und wenn er ihr wieder wehtut?“
    „Glaubst du wirklich, dass ihm die Scheidung damals nicht auch wehgetan hat?“
    Bevor Nick etwas darauf erwidern konnte, kam sein Vater in die Küche. „Ich muss jetzt aufhören“, sagte Nick zu Jess. „Ich rufe dich später noch mal an.“ Mit diesen Worten unterbrach er die Verbindung. „Wo ist Mom?“
    „Deine Mutter zieht sich noch an“, erwiderte sein Vater und ging zur Spüle, um sich ein Glas mit Wasser zu füllen.
    „Was zur Hölle glaubst du eigentlich, was du hier tust?“, fragte Nick verärgert.
    „Ich nehme mir ein Glas Wasser“, antwortete sein Vater und trank einen Schluck. „Willst du auch was?“
    „Du weißt, was ich meine. Du hast kein Recht dazu nach all dem, was du mir und Mom und den Mädchen angetan hast.“
    Sein Vater schüttete das restliche Wasser ins Spülbecken und wandte sich zu Nick um. „Du bist mittlerweile neunundzwanzig Jahre alt, mein Sohn. Findest du nicht auch, dass es an der Zeit ist, allmählich erwachsen zu werden?“
    Sprachlos sah Nick ihn an.
    „Ich weiß, dass ich ein schrecklicher Vater und lausiger Ehemann gewesen bin, aber du bist mir immer noch böse – nach über zwanzig Jahren. Das reicht doch, findest du nicht? Komm endlich darüber weg. Die anderen haben mir doch auch verziehen.“
    Schweigend blieb Nick stehen, bis seine Mutter in die Küche kam. Er wusste nicht, was er seinem Vater entgegnen sollte, ohne unreif und lächerlich zu wirken.
    „Wer möchte noch eine Tasse Tee?“, fragte seine Mutter und lächelte glücklich.
    „Ein anderes Mal gerne, aber ich fahre jetzt besser“, erwiderte sein Dad und küsste sie. Die beiden wirkten auf seltsame Weise vertraut miteinander und absolut zufrieden.
    Was zur Hölle war bloß geschehen? fragte sich Nick. Und warum hatte er nichts bemerkt?

14. KAPITEL
    „Tee?“, fragte seine Mutter, nachdem sein Vater gegangen war.
    „Gerne“, erwiderte Nick, obwohl er gut etwas Stärkeres hätte gebrauchen können.
    „Setz dich“, sagte seine Mutter und deutete zum Küchentisch.
    Er folgte ihrer Aufforderung und sah ihr dabei zu, wie sie den Tee zubereitete und schließlich eine Tasse vor ihn auf den Tisch stellte.
    „Also“, sagte sie. „Womit habe ich deinen Überraschungsbesuch verdient?“
    Eine Minute lang wusste Nick tatsächlich nicht mehr, weswegen er überhaupt gekommen war, doch dann fiel es ihm wieder ein. „Weihnachtsschmuck für unseren hässlichen kleinen Baum.“
    „Wenn du das nächste Mal klingelst und ich öffne dir nicht, komm einfach ein anderes Mal wieder.“
    Ja, das hatte er heute auf die harte Tour lernen müssen. „Es tut mir leid. Ich hatte kein Recht, einfach so bei dir hereinzuplatzen. Aber als ich Dads Auto gesehen habe, habe ich mir Sorgen gemacht.“
    „Weswegen? Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich in Gefahr bin? Dass dein Vater mir wehtun könnte?“
    Jetzt, da sie es laut aussprach, kam ihm die Vorstellung tatsächlich lächerlich vor. „Ich wusste wohl einfach nicht, was ich denken soll. In der letzten Zeit ist alles so durcheinander gewesen.“
    „Oh, Honey.“ Mitleidig berührte sie ihn am Arm. „Habt Terri und du etwa Probleme?“
    „Eigentlich nicht.“
    Sie drückte seine Hand. „Glaub mir, eine Ehe ist eine schwierige Angelegenheit. Man darf nie aufhören, miteinander zu sprechen. Und man muss immer daran arbeiten.“
    „Und wenn es zu gut läuft?“
    „Zu gut?“, fragte sie verwirrt nach.
    Obwohl er wusste, dass er besser den Mund halten sollte, konnte er nicht anders. Er musste einfach mit jemandem darüber reden. „Unsere Ehe soll eigentlich gar nicht lange halten.“
    Überrascht blinzelte sie. „Ich verstehe nicht ganz.“
    „Terri will unbedingt ein Baby und hat überlegt, zur Samenbank zu gehen.“
    „Ich weiß. Sie und ich haben darüber gesprochen.“
    „Tja, um es kurz zu machen: Warum einen Spender nehmen und nicht wissen, was man bekommt, wenn der Vater jemand sein könnte, den man kennt? Warum sollte ich also nicht einspringen? Das
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