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Im Bannkreis der Lust 1. Vorstellungsgespräch

Im Bannkreis der Lust 1. Vorstellungsgespräch

Titel: Im Bannkreis der Lust 1. Vorstellungsgespräch
Autoren: Mona Hanke
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Doms geriet.
    «Du willst also in den Zirkel?» Immer, wenn er einen Schritt auf sie zumachte, machte sie zwei zurück. Sie hatte Angst vor ihm. Dennoch nickte sie tapfer.
    «Was habt Ihr hinter dem Rücken versteckt, Meister?», fragte sie laut, aber ihre Selbstsicherheit war gespielt. Das Beben ihrer Stimme war deutlich herauszuhören.
    «Nichts, was dich interessiert.»
    Als Steffen sie durch die Tür zum Wohnzimmer dirigierte und die Frau ihn für einen Moment nicht sah, legte er die Pistole schnell in die oberste Schublade einer Kommode im Flur, bevor er selbst den großen Raum betrat. Einige wenige Designermöbel ließen das Zimmer sehr geräumig wirken, was Steffen gefiel. An einer Seite bestand die Wand fast nur aus Glas. Sie gab den Blick auf die Isar und Forstenrieders Anwesen frei, das dieser Villa gegenüberlag. Die verspiegelten Scheiben erlaubten keinen Blick zu ihnen herein, solange kein Licht brannte. Niemand würde sie sehen, auch nicht Forstenrieder, falls er sie mit einem Feldstecher beobachtete. Was er hoffentlich nicht tat, zumindest gab es bisher keine Anzeichen dafür. Der Typ fühlte sich sicher. Sie mussten nur noch seine Mittelsmänner aufspüren, dann war der Fall erledigt.
    Dort drüben lag ihr Ziel, und Steffen war erleichtert, dass diese Frau sich in der Adresse geirrt hatte. Dennoch hatte er jetzt keine Zeit, sich um sie zu kümmern. In einer Stunde hatte er eine Besprechung und musste noch einiges vorbereiten. Wenn er ihr jetzt aber sagte, wer er wirklich war, würde sie sich vielleicht schnurstracks zu Forstenrieder begeben. Trotz ihrer Angst lag eine große Entschlossenheit in ihrem Blick. Er musste sich etwas anderes ausdenken, ihren Namen herausfinden und sie irgendwie loswerden, ohne sich zu verraten. Die Unbekannte sah nicht wirklich aus wie eine Frau, die wegen Sex hier war. Irgendwas stimmte da nicht.
    Als sie die beige Couch erreicht hatte, blieb die Fremde stehen. Ihre Finger klammerten sich an das Polster der Lehne. «Wo sind die anderen?» Hektisch schaute sie sich um.
    «Wir sind allein», erwiderte er mit ruhiger Stimme, um sie nicht noch mehr zu erschrecken. «Wie heißt du?»
    «Eva», stieß sie hervor.
    Die verführerische Eva. Steffen grinste innerlich. «Und wie weiter?»
    «Ähm … Bauer.» Ihre Lider zitterten, und sie schaute hastig weg.
    Sie war eine schlechte Lügnerin. Aber er würde ihre wahren Absichten schon noch herausbekommen. Vielleicht sollte er seine Kollegen hinzurufen, damit sie die junge Frau befragten. Aber am liebsten wollte er das selbst übernehmen. Eva hatte etwas an sich, das ihn zu ihr hinzog. Auf den ersten Blick erschien sie nicht besonders hübsch, auch wenn ihr Körper ein Traum war und ihre Rehaugen ihn faszinierten. Dennoch wirkte sie eher unscheinbar. Gewöhnlich. Sie fiel nicht sonderlich auf. Genau so einen Typ Frau suchte Forstenrieder.
    «Wie hast du mich gefunden?», wollte er wissen. Da draußen gab es jemanden, der redete, und Eva kannte womöglich den Namen dieser Person.
    «Eine Bekannte hat mir gesagt, dass ich Sie … Euch hier finde.»
    Er horchte auf. «Welche Bekannte? Wie heißt sie?»
    Eva rutschte an der Couch entlang, offenbar wollte sie ihm entkommen. Schnell stützte Steffen die Hände links und rechts von ihrem Körper auf die Lehne. Jetzt war Eva gefangen! Er spürte die Hitze, die sie ausstrahlte, und roch ein zartes Parfüm. In seinen Lenden kribbelte es.
    «Ich weiß es nicht», sagte sie hastig. «Ich habe sie nur einmal gesehen, auf einem Treffen, danach nie wieder.»
    «Welches Treffen?»
    «Es ist ein SM -Stammtisch, an dem sich Gleichgesinnte einmal im Monat zusammenfinden.»
    «Wo? Wer ist alles dabei?» Er brauchte Namen. Alle Details! Eva entpuppte sich als glücklicher Zufall. Sie stand wohl tatsächlich auf SM , wenn sie solche Treffen besuchte. «Wie sah die Frau aus?»
    «Zierlich, und sie hatte schulterlanges schwarzes Haar. Mehr weiß ich nicht mehr. Ich kenne nicht einmal ihren Namen.»
    Steffen überlegte. Die Beschreibung passte auf eine Frau, die in Forstenrieders Haus lebte.
    «Wieso wollen Sie … wollt Ihr das wissen?», fragte sie.
    «Ich muss alles wissen, Eva.» Jetzt war sie abgelenkt und die Gelegenheit günstig. Blitzschnell schnappte er sich ihre Handtasche und wich zurück.
    Eva keuchte auf, ließ es jedoch zu, dass er den Inhalt durchsuchte. Er fand eine Packung Taschentücher, einen Lippenstift, ein Smartphone und ihren Geldbeutel. Er klappte ihn auf, entdeckte aber nur ihren
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