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Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Titel: Im Bann des stolzen Wuestenprinzen
Autoren: Annie West
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ausgerechnet sie sich jetzt in dieser Situation befand.
    „Wo ist der Schlüssel?“
    Cassie schob ihr Kinn hoch. „Meinen Sie, wenn ich das wüsste, wäre ich noch hier?“
    Er musterte sie, dann hob er ihren Umhang auf und legte ihn ihr um die Schultern. „Bedecken Sie sich.“ Sein Ton war brüsk, so als würde ihr spärlich bekleideter Anblick ihn beleidigen.
    „Danke.“ Sie zog den rauen Stoff um sich. Doch die Wärme konnte nichts gegen die Eiseskälte ausrichten, die in ihrem Innern herrschte. Der Schock holte Cassie ein, sie zitterte wie Espenlaub.
    Sie sah dem Fremden zu, wie er weitere Laternen anzündete und die Kohlenpfanne entfachte. Goldener Lichtschein und das Knistern des Feuers erfüllten jetzt das Zelt, dennoch fror Cassie erbärmlich.
    „Kommen Sie, essen Sie etwas. Dann wird es Ihnen besser gehen.“
    „Mir geht es erst besser, wenn ich hier weg bin!“ Sie funkelte ihn an, alle Feindseligkeit galt jetzt diesem Mann, der groß und dunkel und verboten attraktiv vor ihr stand.
    Wie konnte sie in dieser Situation einen solchen Gedanken haben? Hatte der Schock ihr den Verstand geraubt?
    Einladend hielt er ihr seine Hand hin, und der Instinkt warnte sie, dass es gefährlich sein würde, ihn zu berühren. „Wer sind Sie?“, fragte sie herausfordernd.
    „Mein Name ist Amir ibn Masud Al Jaber.“ Er deutete eine knappe Verbeugung an und wartete offensichtlich auf eine Reaktion.
    „Den Namen habe ich schon gehört.“ Wenn sie doch nur wüsste, wo. Fest stand, dass sie ihm noch nie begegnet war. Daran würde sie sich erinnern. Sein Gesicht und seine Präsenz waren unvergesslich.
    „Ich bin der Scheich von Tarakhar.“
    „Der Scheich von …“ Cassie verschlug es die Sprache. Kein Wunder, dass ihr sein Name bekannt vorkam. Der Reichtum und die absolute Macht des Scheichs waren weltbekannt. Noch gestern war sie durch sein Land gereist. Aber warum war er hier? Steckte er etwa mit den Männern, die ihr das angetan hatten, unter einer Decke?
    Die Angst kehrte schlagartig zurück. Cassie schlang die Arme um sich und wich rückwärts.
    „Und Sie sind?“
    Seine tiefe Stimme ließ sie unvermittelt stehen bleiben. „Ich heiße Cassandra Denison. Cassie.“
    „Cassandra.“
    Wie er ihren Namen aussprach … es klang exotisch und geheimnisvoll. Sie sagte sich, dass es an seinem leichten Akzent liegen musste.
    „Kommen Sie, Sie brauchen eine Stärkung.“
    Nein, es war kein Befehl, dennoch steuerte Cassie automatisch auf den niedrigen Tisch zu – und ärgerte sich über sich selbst, dass sie so prompt reagierte. Es gab Wichtigeres, über das sie nachdenken musste.
    Ihr Blick fiel auf den schweren Vorhang. Dahinter lag der Ausgang, und davor wiederum standen die Wachen. Eine Flucht war unmöglich, selbst wenn es ihr gelingen sollte, diese barbarische Kette irgendwie loszuwerden.
    Die Hand an ihrem Ellbogen ließ sie alarmiert zusammenzucken. Sie schwang herum und traf auf den Blick aus dunklen Augen. Etwas wie Verständnis spiegelte sich darin.
    „Sie können nicht fliehen. Mustafas Wachen würden Sie nach wenigen Metern einholen. Außerdem haben Sie in den Bergen keine Chance, erst recht nicht in der Nacht.“
    War sie so durchschaubar? Sie hob ihr Kinn. „Wer ist Mustafa?“
    „Unser Gastgeber. Der Mann, der Sie mir angeboten hat.“ Die Hand noch immer an ihrem Arm, führte er sie auf die Sitzkissen zu.
    Sie ließ sich darauf fallen, und nur einen Augenblick später sank er geschmeidig an der anderen Seite des Tisches auf seinen Platz.
    Selbst im Sitzen wirkte er einschüchternd groß. Er hielt Cassies Sinne gefangen. Sie nahm seinen Duft nach Sandelholz und Mann wahr, und die Flammen der Kohlenpfanne warfen flackernde Schatten auf sein Gesicht, ein Gesicht wie aus den Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. Dieses Mal war es nicht die Angst, die ihre Nerven zum Flattern brachte. Bemüht setzte Cassie sich auf und zwang sich, seinem Blick zu begegnen.
    „Und nun, Cassandra Denison, erklären Sie mir, was Sie hier machen.“
    Er nahm das Schälmesser auf und begann, eine Orange zu schälen. Wie hypnotisiert verfolgte Cassie jede Bewegung seiner schlanken starken Finger.
    „Ich bin es nicht gewohnt, warten zu müssen.“
    Sein stahlharter Ton riss sie aus ihrer Trance. „Und ich bin es nicht gewohnt, entführt zu werden.“
    Schwarze Brauen wurden jäh in die Höhe gerissen. „Entführt? Das ändert natürlich alles.“
    Cassie hatte plötzlich das Gefühl, dass er mit diesem intensiven Blick
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