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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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du lieber Himmel, dachte sie. Ein stämmiger Kerl in einem schwarzen Anzug, der auch als Geheimagent hätte durchgehen können.
    Tonys Wagen war noch nicht einmal zum Stehen gekommen, da riss Shannon bereits die Tür auf und sprang heraus, weil sie schnell zu ihrem Sohn wollte. Sie wollte Schutz in ihrer kleinen Wohnung suchen, in der Hoffnung, ihr Leben könne irgendwie wieder in normale Bahnen gelenkt werden. Tony konnte es nicht ernst meinen, wenn er verlangte, dass sie die Sachen packte und mit ihm kam. Auf diese Weise versuchte er bestimmt nur, sich wieder mit ihr zu versöhnen.
    Andererseits, was sollte ein Prinz schon von ihr wollen?
    Zumindest waren weder Reporter noch irgendwelche anderen Leute auf dem Parkplatz zu sehen. Shannon hatte diese große Wohnanlage wegen der Anonymität ausgewählt. Die dreigeschossigen Häuser bildeten einen riesigen Komplex, und es war schwer, eine Wohnung von der anderen zu unterscheiden. Im Zentrum der Häuser befanden sich ein Pool sowie ein kleiner Spielplatz, der einzige Luxus, den sie sich erlaubt hatte. Auch wenn sie Kolby keinen großen Garten bieten konnte, bestand hier zumindest die Möglichkeit, dass er draußen spielen konnte.
    Und nun musste sie erneut nach einem sicheren Hafen für Kolby und sich Ausschau halten.
    â€žHier“, sagte sie und hielt Tony ihre Handtasche entgegen, nachdem sie die Schlüssel herausgeholt hatte, „halt mal, damit ich aufschließen kann.“
    Zögernd streckte er den Arm aus. „Äh, ja, sicher“, meinte er dann ein bisschen gereizt.
    â€žJetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um auszuflippen, nur weil du eine Handtasche halten sollst.“ Sie fummelte an ihrem Schlüsselbund, um den richtigen Schlüssel zu finden.
    â€žShannon, ich bin für dich da. Für dich und deine Handtasche.“
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Mach dich nicht über mich lustig.“
    â€žIch dachte, dir gefällt mein Sinn für Humor?“
    Hatte sie das nicht auch mal gedacht? Wie sollte sie sich nur für immer von Tony – für sie würde er niemals Antonio sein – verabschieden? Ihre Schritte verlangsamten sich auf dem Weg zwischen den Hecken, die längst nicht so kunstvoll angelegt waren wie der Garten in ihrem alten Haus, das sie mit Nolan bewohnt hatte.
    Aber die Anlage war gepflegt und sicher.
    Dass Tony ihr Rückendeckung gab, verstärkte dieses Gefühl der Sicherheit, das wenigstens musste sie zugeben. Nachdem er eben doch tatsächlich von ihr verlangt hatte, sie solle packen, hatte er sich per Handy mit seinem Anwalt beraten. Aus dem, was sie von der Unterhaltung mitbekam, entnahm sie, dass sich die Neuigkeiten rasant schnell verbreiteten, ohne dass man bisher herausgefunden hatte, wie die Leute vom Global-Intruder der Familie auf die Spur gekommen waren. Tony blieb zwar ruhig, aber ihr sonst so unbekümmerter Liebhaber lächelte jetzt definitiv nicht.
    Tony wechselte ein paar Worte mit dem Bodyguard, während Shannon den Schlüssel mit zitternden Fingern ins Schloss steckte. Sie schloss auf und stieß mit der Babysitterin zusammen, die ihr die Tür hatte öffnen wollen. Die Studentin der Erziehungswissenschaften lebte nebenan, und auch wenn Courtney nur sieben Jahre jünger war, kam es Shannon so vor, als wäre es Ewigkeiten her, seit sie selbst eine Ausbildung zur Lehrerin an der Universität gemacht hatte.
    Shannon unterdrückte die aufkommende Panik. „Courtney, vielen Dank, dass du mich angerufen hast. Wo ist Kolby?“
    Die Babysitterin musterte sie neugierig – wer konnte es ihr verdenken? – und zeigte den schmalen Flur entlang zum Wohnzimmer. „Er schläft auf dem Sofa. Ich dachte, es wäre vielleicht besser, ihn bei mir zu behalten, falls irgendwelche Reporter draußen auftauchen.“ Sie warf sich ihren Rucksack über die Schulter. „Ich glaube nicht, dass sie sein Fenster ausfindig machen können, aber man kann ja nie wissen, oder?“
    â€žDanke, Courtney. Du hast es genau richtig gemacht.“ Shannon eilte den Flur entlang, um nach Kolby zu schauen.
    Ihr dreijähriger Sohn schlief auf dem Ledersofa, eins der wenigen Besitztümer, das sie nicht verkauft hatte, um die Schulden zu bezahlen. Kurz vor dem Verkauf ihres Hauses hatte Kolby nämlich mit einem Kuli ein Loch in die Armlehne gebohrt. Shannon hatte das Loch verklebt, dankbar, ein Möbelstück weniger
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