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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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außer, dass ihr betrügerischer Ehemann lieber Selbstmord begangen hatte, als sich dem Gericht zu stellen. Shannon und ihr Junge waren allein und völlig mittellos zurückgeblieben.
    Tony musterte sie jetzt genauso eingehend wie beim ersten Mal, als sie ihm sein Essen gebracht hatte. Ihre blaugrauen Augen erinnerten ihn an den Himmel über dem Meer, kurz bevor ein Sturm losbrach.
    Sie stieß sich von der Tür ab und kaum auf ihn zu.
    â€žIch bleibe bei deinem Sohn, während du packst“, sagte er, weil er sie so schnell wie möglich in Sicherheit wissen wollte.
    Sie presste die Lippen aufeinander. „Wie kommst du auf die Idee, mich herumkommandieren zu können? Ich denke, über das Packen müssen wir erst einmal reden.“
    â€žWas gibt es da zu reden?“ Er akzeptierte, dass sie sich noch nicht wieder versöhnt hatten, aber die Probleme, die die Enthüllungen mit sich brachten, hatten erst einmal Vorrang. „Spätestens morgen früh wimmelt es hier von Reportern.“
    â€žIch gehe ins Hotel.“
    Mit den zwanzig Dollar und zweiundfünfzig Cent, die sich in ihrem Portemonnaie befanden? Er hoffte, sie war nicht so dumm, eine Kreditkarte zu benutzen. Dann konnte sie auch gleich den nächsten Nachrichtensender anrufen, um ihren Aufenthaltsort preiszugeben.
    â€žWir können darüber reden, wo du bleiben willst, nachdem du gepackt hast.“
    â€žDu klingst wie eine Platte mit einem Sprung, Tony.“
    â€žUnd mich nennst du stur?“
    Sie standen sich gegenüber, ohne sich zu berühren, doch Tony atmete den frischen, blumigen Duft ein, den er mit Shannon verband. Es war ein Duft, der einerseits beruhigend, andererseits erregend wirkte, und ihn daran erinnerte, wie er sie nach einer Nacht mit atemberaubendem Sex in den Armen gehalten hatte. Shannon blieb nie bis morgens, aber für eine Stunde oder so kuschelte sie sich immer an ihn und schlummerte ein wenig. Meist lag er dann da, atmete ihren Duft ein und genoss ihre Nähe.
    Seine Nasenflügel bebten.
    Shannons Pupillen weiteten sich.
    Sie stolperte rückwärts und atmete tief durch. „Ich muss mich umziehen. Passt du solange auf Kolby auf?“
    Es war kein Geheimnis, dass Kolby bisher nicht sonderlich begeistert von ihm gewesen war. Nichts schien zu helfen, weder Eiscreme noch Zaubertricks. Tony vermutete, dass der Kleine vielleicht noch immer seinen Vater vermisste.
    Dieser Mistkerl hatte Shannon bankrott und tief verletzt zurückgelassen. „Natürlich, lass dir Zeit.“
    â€žDanke. Ich ziehe mich nur schnell um. Danach müssen wir erst einmal reden, Tony … äh, Antonio.“
    â€žMir wäre es lieber, du würdest mich weiterhin Tony nennen.“ Ihm gefiel es, seinen Namen aus ihrem Mund zu hören.
    â€žOkay … Tony.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging ins Schlafzimmer.
    Obwohl sie mit festen Schritten davonmarschierte, schwangen ihre Hüften in dem schmal geschnittenen Rock mit. Die Idee, diesen engen Rock über ihren niedlichen Po zu streifen, musste er jetzt wohl leider auf Eis legen, bis Shannon diese ganze Sache verarbeitet hatte.
    Wenn sie doch nur akzeptieren könnte, dass er sich fast schon genauso lange Tony Castillo nannte, wie er Antonio Medina gewesen war.
    Der Name Castillo war nicht einmal aus der Luft gegriffen. Es war gar nicht so schwierig gewesen, sich eine neue Identität zuzulegen, vor allem, nachdem er genügend gespart hatte, um seine erste Firma gründen zu können. Von da an waren alle Transaktionen über diese Firma gelaufen. Und er hatte in aller Öffentlichkeit leben können. Sein Plan war aufgegangen, bis es jemandem irgendwie gelungen war, ihn und seine Brüder als Medinas zu identifizieren. Dabei fiel ihm ein, dass er seine Brüder anrufen musste. Vielleicht wussten sie ja mehr.
    Sie brauchten einen Plan.
    Er holte sein iPhone aus der Tasche und ging hinüber in die Essecke, von wo aus er das Kind sehen konnte, ohne es zu wecken. Er drückte eine Schnellwahltaste … und Carlos’ Mailbox sprang an. Tony unterbrach die Verbindung, ohne eine Nachricht zu hinterlassen und drückte die nächste Nummer.
    â€žHallo, Brüderchen“, meldete sich Duarte Medina.
    â€žIch nehme an, du weißt Bescheid.“
    â€žDie Schlagzeilen waren nicht zu übersehen.“
    â€žWo ist Carlos? Er geht nicht ran.“ Tony verfiel in die knappen Sätze, die sie
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