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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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allein in die Notaufnahme und konnte keine vernünftige Auskunft über die Krankenversicherung geben. Nolan hatte immer darauf beharrt, ich solle mir darüber keine Gedanken machen. An dem Tag bin ich endlich aufgewacht. Es konnte doch nicht angehen, dass ich nicht in der Lage war, mich selbst um meinen Sohn zu kümmern.“
    Er nahm ihre kalte Hand und rieb sie sanft.
    â€žWenn ich jetzt zurückschaue, erkenne ich natürlich all die Anzeichen. Nolans Computer und Handy waren mit einem Passwort gesichert. Er hielt es für einen Eingriff in seine Privatsphäre, wenn ich ihn fragte, mit wem er telefoniert hatte. Ich dachte, er würde mich betrügen und wäre nie auf die Idee gekommen, dass er …“
    Tony drückte ihr aufmunternd die Hand.
    â€žAlso beschloss ich, mehr über unsere finanzielle Situation herauszufinden, denn wenn ich ihn verlassen wollte, musste ich sicherstellen, dass die Zukunft meines Sohnes gesichert war, und das Geld nicht auf irgendeinem Konto auf den Cayman Inseln verschwand.“ Sie rutschte unruhig hin und her. „Ich hatte Glück und bekam sein Computerpasswort heraus.“
    â€ž Du warst diejenige, die den Betrug aufgedeckt hat?“ Du lieber Himmel, welch eine innere Kraft musste man besitzen, um den eigenen Ehemann anzuzeigen?
    â€žEs war das Schwierigste, was ich je getan habe, aber ich habe der Polizei all die Beweise geliefert. Er hatte so viele Menschen hereingelegt und bestohlen … Seine Eltern zahlten die Kaution, und er kam frei, ohne dass ich davon erfuhr.“ Sie drehte den Stiel des blauen Salbeis zwischen Daumen und Zeigefinger. „Als er ins Haus kam, hatte er eine Waffe dabei.“
    Geschockt schnappte Tony nach Luft.
    â€žO nein, Shannon. Ich wusste zwar, dass er Selbstmord begangen hat, aber ich habe ja nicht geahnt, dass du dabei warst. Tut mir so leid.“
    â€žDas ist leider noch nicht alles.“ Sie richtete sich auf. „Nolan drohte, mich, dann Kolby und schließlich sich selbst umzubringen.“
    Bei ihren Worten lief Tony ein kalter Schauder über den Rücken. Das war so viel schlimmer, als er befürchtet hatte. Er schlang ihr einen Arm um die Schultern und zog Shannon an sich. Sie zitterte, doch tapfer erzählte sie weiter.
    â€žSeine Eltern fuhren die Einfahrt hinauf …“, ein leises Schluchzen entschlüpfte ihr, „… und Nolan merkte, dass er keine Zeit mehr hatte, um seinen ursprünglichen Plan auszuführen. Dem Himmel sei Dank, zumindest schloss er sich in sein Arbeitszimmer ein, bevor er den Abzug drückte.“
    â€žShannon.“ Das entsetzliche Szenario, das sie ihm geschildert hatte, raubte ihm den Atem, doch um ihretwillen versuchte er, ruhig zu bleiben. „Das ist ja die Hölle, die du durchgemacht hast. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    â€žIch habe seinen Eltern nicht erzählt, was er vorhatte. Sie hatten ihren Sohn verloren, der gerade als Krimineller enttarnt worden war. Ich wollte ihnen nicht noch mehr Kummer zufügen.“
    Tony zog Shannon an seine Brust. „Das war sehr großherzig von dir, vor allem, da der Mann es nicht verdient hatte.“
    â€žIch habe es nicht für ihn getan. Trotz allem war er auch der Vater meines Kindes.“ Sie schmiegte sich an Tony und hielt ihn fest umschlungen. „Kolby wird mit dem Wissen leben müssen, dass sein Dad ein Betrüger gewesen ist, aber ich will verdammt sein, wenn ich meinen Sohn wissen lasse, dass sein eigener Vater ihn töten wollte.“
    â€žDu hast hart für deinen Sohn gekämpft.“ Er streichelte ihr den Rücken. „Du bist eine gute Mutter und eine starke Frau.“
    Shannon weckte die Erinnerung an eine andere starke Frau. Seine Mutter hatte ihn in die selbst gestrickte Decke gewickelt, als sie San Rinaldo verlassen wollten, und ihm gesagt, sie wäre wie ein Schutzschild und würde verhindern, dass ihm etwas passierte. Sie hatte recht behalten. Wenn er doch nur seine Mutter auch hätte beschützen können.
    Shannon löste sich von ihm und wischte sich die Tränen ab. „Zum Glück bin ich dann Vernon begegnet. Ich hatte alles verkauft, um Nolans Schulden zu bezahlen, sogar mein Klavier und die Oboe. Der erste Job als Kellnerin, den ich in Louisiana bekam, reichte nicht zum Überleben. Ich wusste kaum noch weiter, als Vernon mich eingestellt hat. Alle behandelten mich wie eine Aussätzige. Sogar Nolans
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