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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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Eltern wollten nichts mehr mit uns zu tun haben. Viele Leute glaubten, ich hätte gewusst, was er getan hatte. Sie glaubten, ich hätte Geld für mich beiseitegeschafft. Das Gerede und die Gerüchte waren die reinste Hölle.“
    Als Tony klar wurde, was das alles bedeutete, war es wie eine kalte Dusche. Endlich hatte er eine Frau gefunden, der er genug vertraute, um ihr einen Heiratsantrag zu machen.
    Nur um zu erkennen, dass ein Ehemann wohl das Letzte war, was sie wollte.
    Drei Stunden später saß Shannon zusammen mit Kolby auf dem Fußboden in ihrer Suite und ließ einen Holzzug über die Schienen fahren. Durch die offene Balkontür wehte eine leichte Meeresbrise herein, und immer wenn Shannons Blick hinaus zum weiten Horizont schweifte, genoss sie die unendliche Weite. Niemals wieder würde sie sich so einsperren lassen wie in ihrer Ehe.
    Nachdem sie die Vergangenheit noch einmal für Tony heraufbeschworen hatte, hatte sie das Bedürfnis gehabt, ihren Sohn zu sehen. Tony hatte Verständnis gezeigt.
    Die letzten vierundzwanzig Stunden waren in vielerlei Hinsicht unglaublich emotional gewesen. Tony hatte sie nicht nur unterstützt und zugehört, er war auch ein zärtlicher – romantischer und stürmischer – Liebhaber gewesen.
    Sollte sie riskieren, die Beziehung zu ihm wieder aufzunehmen? War es möglich für sie, Teil eines normalen Paares zu sein?
    Kolby riss sie aus ihren Gedanken, als er an ihrer Bluse zupfte und sie mit großen Augen ansah. „Ich hab Hunger.“
    â€žWie wär’s, wenn wir zwei mal in die Küche gehen und versuchen, dort etwas Leckeres für dich zu finden?“, meinte eine männliche Stimme. „Allerdings müssten wir natürlich erst schnell aufräumen.“
    Shannon fuhr herum und sah Tony in der Balkontür stehen. Er lächelte sie an und fuhr fort: „In der Zeit könnte deine Mom vielleicht ein bisschen Klavier spielen. Im Ostflügel steht ein Steinway-Flügel. Alys kann ihr den Weg zeigen.“
    Kolby schaute skeptisch zu ihr auf, doch als sie ihm aufmunternd zunickte, sagte er: „Okay“, und Tony kam herein.
    Shannon freute sich, dass Tony bereit war, sich mit ihrem Sohn anzufreunden. Sein Angebot, das Klavier zu nutzen, war überaus einfühlsam. Musik war eine der wenigen Freuden gewesen, die die Einsamkeit in ihrer Ehe gelindert hatte.
    â€žVielen Dank für das Angebot. Ich nehme es gern an. Und danke, dass du dich um Kolby kümmerst.“
    Er war ein Mann, der mehr sah, als nur ihre materiellen Bedürfnisse … ein Mann, den man wie einen Schatz hüten musste.
    Sie hatte einen Kloß im Hals, als sie langsam das Zimmer verließ und noch einen Blick auf Tony und ihren Sohn warf. Antonio Medina, Prinz und Millionär, kniete mit Kolby auf dem Boden und räumte eine Holzeisenbahn ein.
    Nachdem Alys ihr den Weg erklärt hatte, fand Shannon den Ostflügel und schließlich auch das Musikzimmer.
    Wow, dachte sie, als sie die Instrumente sah. Magisch angezogen betrat Shannon das Zimmer und ging auf die goldene Harfe und den Steinway-Flügel zu. Ehrfurchtsvoll strich sie über die Elfenbeintasten, bevor sie eine Tonleiter spielte. Wunderbar.
    Sie ließ sich auf dem Klavierhocker nieder und streckte die Hände aus, als sie auf einmal das Gefühl bekam, beobachtet zu werden. Abrupt fuhr sie herum.
    In einem Sessel neben dem Fenster saß Enrique Medina und erwiderte ihren Blick. Trotz seiner Krankheit strahlte der Monarch Kraft und Charisma aus. Er nestelte geistesabwesend an einer Golduhr. „Spielen Sie ruhig.“
    Hatte Tony sie absichtlich hierher geschickt, weil er gewusst hatte, dass sein Vater hier sein würde? Angesichts der distanzierten Beziehung der beiden ging sie eigentlich nicht davon aus. „Ich möchte Sie nicht stören.“
    â€žDas tun Sie nicht. Wir hatten bisher noch keine Gelegenheit, uns einmal allein zu unterhalten“, sagte er.
    Obwohl sie den König während der vergangenen zwei Wochen täglich gesehen hatte, waren diese Begegnungen eigentlich nur auf die Mahlzeiten beschränkt geblieben. Den Großteil seiner Zeit hatte er mit seiner Tochter verbracht. Aber da Eloisa und ihr Mann am Nachmittag abgereist waren, fühlte Enrique sich wohl ein wenig einsam.
    Sehnsüchtig strich sie noch einmal über die Tasten. „Wer spielt auf dem Klavier?“
    â€žMeine Söhne hatten
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