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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
Autoren: Elaine LeClaire
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die Knöpfe ihres Kleids auf. »Zieh dich bis auf das Korsett und den Unterrock aus!«
    »Hier? Jetzt?« Beatrice wurde feuerrot.
    »Du kannst jetzt deine Sittsamkeit retten oder dein Leben.«
    »Aber … ich kann nicht …«
    Rosalind trat ihr Kleid mit dem Fuß beiseite und schleuderte ihren Hut hinterher. Bei den Schuhen zögerte sie einen kurzen Augenblick. Das Gewicht der schwarzen Lederschnürstiefel könnte sie verlangsamen, aber sie boten auch einen wichtigen Schutz, denn die Korallenriffe in dieser Gegend machten das letzte Stück tückisch, das sie ans Ufer waten müssten. Rosalind drehte sich um und sah, dass die Brigantine an der Steuerbordseite längsseits drehte, während sich das andere Schiff von Backbord näherte. Die Piraten hatten ihre Enterhaken bereit und schienen es gar nicht erwarten zu können, an Bord zu kommen. Rosalind starrte hinunter in die Tiefe. Sie hatten keine Ahnung, was für Wesen in der wunderschönen blauen Karibik lebten, doch Tiere waren höchstens hungrig, nicht aber auf sinnloses Blutvergießen aus.
    Sie zog Beatrice zu sich nach oben und befreite sie hastig aus ihrem schweren Wollkleid. Ein gellender Pfiff ertönte, gefolgt von mehreren anderen. Dann schallte dröhnendes Gelächter durch die Luft, unterbrochen von unzüchtigen Bemerkungen. Die Piraten hatten das Schiff geentert und die beiden Frauen entdeckt. Rosalind blickte hinüber zum Achterdeck und erstarrte.
    Ein Mann in modischer Jacke und eleganter Hose stand da, als hätte er das Kommando über alle. Der edle Schnitt seiner dunkelbraunen Samtjacke betonte seine breiten Schultern. Er trug keine Perücke. Das schwarze Haar fiel ihm offen über den Rücken, ungepudert und nicht zum typischen Matrosenzopf gebunden. Inmitten der karnevalsbunt gewandeten Piraten wirkte er besonders dunkel und wild. Rosalind wusste sofort, dass er der Anführer sein musste. Er sah ihr direkt in die Augen. Als er die weißen Zähne zu einem teuflischen Lächeln bleckte, erschauderte Rosalind. Sie wagte nicht einmal sich auszumalen, was er mit ihr vorhatte. Die Bird of Paradise gehörte nun ihm, mit allem, was darauf war – einschließlich Rosalind.
    Enterhaken tauchten zu beiden Seiten des Schiffes an der Reling auf. Rosalind riss Beatrice das Kleid herunter.
    »Wir müssen springen. Atme tief ein und versuch, mit den Füßen voran im Wasser zu landen.«
    Noch mehr Rufe und Schreie verrieten, dass hinter ihnen ein blutiger Kampf ausbrach. Zitternd vor Angst drängte Beatrice sich an Rosalind. Die drehte sie um und zog sie mit sich zur Reling.
    »Spring, Beatrice! Spring! «
    »Ich kann nicht! Ich kann nicht …«
    Eine Horde Piraten stürmte über die zerborstenen Masten und Taue auf sie zu. Sie grölten, fluchten und grinsten wie der Totenschädel auf ihrer Flagge.
    »Jetzt, Beatrice! Sie kommen!«
    Beatrice purzelte über die Reling und ins Wasser hinunter. Rosalind hockte sich auf die Reling und schwang ihre Beine hinüber. Ihr Unterrock verhakte sich an einem Nagel und zerriss, als sie hinabstürzte. Sie schlug heftig auf der Wasseroberfläche auf und hielt sich instinktiv den Mund zu, um nicht vor Schreck einzuatmen. An der Oberfläche war das Wasser tropisch warm, doch darunter wurde es schnell sehr viel kälter. Von dem strengen Salzgeschmack wurde Rosalind beinahe übel, und sie kämpfte sich an die Oberfläche zurück. Das Haar hing ihr wie Seetang über Gesicht und Schultern. Sie strich es nach hinten.
    Beatrice tauchte hustend und prustend neben ihr auf, und schlug wild um sich. »Rosalind! Helft mir! Helft mir!«
    Dann ging sie wieder unter. Rosalind packte sie bei den Armen und zog sie zurück an die Wasseroberfläche. Wieder hustete Beatrice und spuckte Wasser.
    »Kann nicht … Kann nicht schwimmen! Das wollte ich Euch sagen.«
    »Schon gut. Ich schwimme für uns beide.«
    »Ihr könnt schwimmen?«
    »Meine Mutter entstammt einer langen Linie von Kapitänsfrauen. Sie schwor, dass nie eines ihrer Kinder ertrinken sollte, weil es nicht schwimmen kann.« Rosalind schob ein Knie unter Beatrice und hievte sie hoch, dass sie flach auf dem Wasser lag. »Du musst ganz ruhig liegen. Die Insel ist nicht weit. Wir sind bald da.«
    Beatrice murmelte etwas und kniff die Augen fest zusammen. Rosalind hoffte, dass sie betete, denn sie selbst brauchte all ihren Atem, um sie beide sicher ans Ufer zu bringen. Vom Schiff aus hatte es den Anschein gehabt, als wäre die Insel sehr nah, doch nun erkannte sie, dass sie mindestens eine Meile
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