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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Melanie.
    »Sie ist die Brückenwächterin in der anderen Welt«, sagte Ganna. »Im Kampf gegen das Würmermaul, von dem ich euch erzählt habe, hat sie dem Taithar das Leben gerettet.«
    Ein beeindrucktes Murmeln lief durch das Zelt.
    Rashun nickte und betrachtete Melanie nicht mehr ganz so geringschätzig. »Und wo ist die Seelentauscherin?«
    Ganna seufzte. »Das wissen wir nicht.«
    »Sie ist weggelaufen«, sagte Marus. »Sie ist der Aufgabe nicht gewachsen.«
    Wieder wurde gemurmelt. Einige der Tesca sahen wütend aus, Elri und Rion knurrten hörbar. Aber Melanie sah, dass sie nicht auf Sonja wütend waren, sondern auf Marus.
    »Sie muss gefunden werden«, sagte Rashun. »Ohne sie haben wir keine Chance.«
    »Aber ihr habt doch ein großes Heer!«, entfuhr es Melanie.
    »Weißt du, was wir haben?«, sagte Rashun. »Wir haben ein Heer von Flüchtlingen. Das Letzte Heer ist im Osten aufgerieben worden. Fast alle, die mir folgen, haben sich uns angeschlossen, als sie vor den Dämonen flohen.« Er stand auf. »Die Sonne geht bald auf. Kommt mit, ich werde euch etwas zeigen.«
    Sie verließen das Zelt. Melanie, Lorin und Elri hielten sich natürlich dicht bei Nachtfrost, während die ganze Gruppe Rashun zum Ausgang des Tals folgte. Er führte sie zwischen einer Reihe von Zelten hindurch bis ins offene Gelände, ein weites Tal, durch das die Handelsstraße verlief. Kurz vor der Straße blieb Rashun stehen und wandte sich nach Osten. »Seht ihr das?« Er hob die Hand und zeigte in die Richtung, aus der sein Heer gekommen war. Dort zog sich ein Streifen von dunklem Gold über den schwarzen H orizont und kündigte den Sonnenaufgang an. Aber etwas wie eine Wolke lag über dem Land; eine steingraue Wand aus dichtem Nebel. »Da drin sind die Dämonen. Dutzende von diesen Würmermäulern, Hunderte von Rennfressern und dahinter irgendwo die Nebelkönige. Wir haben sie nur kurz aufhalten können; gerade lange genug, um den anderen die Flucht zu ermöglichen. Und wir werden versuchen, sie ein paar Tage lang am Überqueren der Berge zu hindern. Unser einziger Vorteil ist, dass sie Schwierigkeiten mit Wasser haben. Wir haben alle Brücken hinter uns zerstört, und das war so ziemlich das Einzige, was wir tun konnten. Dieses Tal ist zu breit, wir können es nicht gegen die Dämonen sichern. Und es ist das Einfallstor zu euren Ländern im Westen. Endra, Tinaltan, Yedeas und Chisiro sind schon im Nebel versunken. Ich hoffe, dass die Kari und Marui es noch über die Grenze nach Süden geschafft haben. Und ich rate euch, nach Westen zu fliehen, und zwar schnell. Parva ist verloren.«
    Sie waren wie betäubt.
    »Wir müssen uns ergeben«, sagte Marus. »Vielleicht haben wir dann eine Chance.«
    »Und als was willst du weiterleben?«, fragte Rion scharf. »Als Rennfresser?«
    Marus zog eine Grimasse. »Als irgendwas.«
    »Was sind Rennfresser?«, flüsterte Melanie Lorin zu.
    »Mäuler auf Beinen«, flüsterte er zurück. »Sie tauchen immer in Rudeln auf und haben keine Augen, aber dafür einen Haufen Zähne.«
    Sie schüttelte sich.
    »Ich möchte nur überhaupt am Leben bleiben«, fuhr Marus fort. »Und der Spürer hat auch menschliche Gefolgsleute! Vielleicht würde er uns verschonen!«
    » Und Ghadan und Aletheia?«, fragte Ganna.
    »Die sind doch längst tot.«
    »Das wissen wir nicht. Und selbst wenn, haben sie noch immer einen Sohn.«
    »Wenn ich die Wahl habe zwischen einem unerfahrenen Jungen und dem Spürer, weiß ich, was ich wähle!«
    »Du würdest einen Dämon wählen«, sagte Rashun.
    »Das haben nur die Kinder behauptet. Bewiesen ist es nicht! Und davon abgesehen, waren wir doch nie damit einverstanden, den Teshante Tribut zu zahlen! Wir haben nur eingewilligt, damit sie uns beschützen! Und wie sie uns beschützt haben, sieht man ja!«
    »Die Zeichen der Göttin –«, begann Ganna.
    Marus drehte sich zu ihr um. »Ich habe genug von den Zeichen der Göttin! Ab sofort gehe ich meinen eigenen Weg. Und meinen Clan nehme ich mit.«
    »Wenn sie dir folgen«, sagte Ganna.
    Er spuckte aus, fuhr auf dem Absatz herum und ging weg. Wenig später sahen sie, wie er mit zehn Männern und Frauen das Lager verließ. Sie schlugen einen weiten Bogen um Ganna, Rashun und die anderen und machten sich auf den Weg nach Osten.
    »Ist das sein ganzer Clan?«, fragte Rion.
    »Ein kleiner Teil«, erwiderte Ganna traurig. »Und viel zu viele.«
    »Wir können uns nicht um sie kümmern«, sagte Rashun. »Wir werden uns hier festsetzen und die
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