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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers
Autoren: Kim Lawrence
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mit der Fingerkuppe über den Glasrand.
    „Das habe ich doch gerade gesagt.“
    „Du lebst nicht mit ihm, sondern nur im selben Haus, und du schläfst mit ihm. Und bitte“, wehrte Jane ab, „beleidige unsere Freundschaft nicht, indem du versuchst, es abzustreiten.“ Fasziniert betrachtete Jane die hektischen roten Streifen, die auf Fleurs Wangen zogen „Was verschweigst du mir, Fleur? Mir, deiner besten Freundin.“
    Nur schwer konnte Fleur aufkommende Gefühle unterdrücken. „Nichts.“
    „Mit einem der reichsten und begehrtesten Junggesellen ganz Europas unter einem Dach zu wohnen ist keinesfalls nichts!“ Jane schüttelte erregt den roten Schopf. „Ich weiß, es war meine Idee, dass du aus der Stadt rausziehst. Ich hatte angenommen, du lässt es langsam angehen, gehst erst mal auf den Anfängerhügel anstatt auf die Schusspiste. Aber nein, du beschließt, beim ersten Mal gleich das ganze Gebirge zu erobern! Fleur, was hast du dir nur dabei gedacht!“
    „Gedacht?“ Fleur runzelte die Stirn. „In Antonios Nähe fällt einem das Denken schwer. Du ahnst nicht, welche Wirkung er hat.“
    „Ich kann es mir vorstellen“, kam die trockene Entgegnung. „Dir ist klar, dass der Mann berüchtigt ist, oder? Er hat mehr Herzen gebrochen, als du und ich zusammen warme Mahlzeiten gegessen haben.“
    „Soll ich dir vielleicht ein Megafon besorgen?“, fauchte Fleur und sah sich hektisch um. „Ich glaube, die beiden da hinten an dem Tisch haben dich noch nicht gehört! Lass gut sein, Jane, es ist nichts Ernstes. Alles ganz locker, wirklich.“
    Fleur beglückwünschte sich gerade still für ihre souveräne Gleichgültigkeit, als Jane vor Entsetzen die Gabel aus der Hand fiel.
    „Ach du meine Güte! Du hast dich tatsächlich in ihn verliebt, stimmt’s?“
    Fleur spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. „Nein, natürlich nicht.“
    Jane stöhnte auf und schlug die Hände vors Gesicht. „Doch, hast du. Oh Fleur!“
    Eigensinnig hob Fleur das Kinn. „Und selbst wenn es so wäre … Ich sage nicht, dass es so ist“, wehrte sie sofort ab, als Jane direkt das nächste Stöhnen hören ließ. „Selbst wenn …, das ist ja wohl kein Verbrechen.“
    „Doch, es sollte ein Gesetz dagegen geben“, stieß Jane mit Inbrunst hervor. Ungläubig musterte sie die Freundin. „Wann wirst du endlich lernen, wie harmlose Flirts ablaufen?“
    Diese Scheinheiligkeit konnte Fleur nicht unbeantwortet lassen. „Dabei glauben die meisten, du seist diejenige, die das Zölibatsgelübde abgelegt hat.“
    „Wir reden hier nicht über mich. Warum musst du dich jedes Mal gleich verlieben?“
    „Ich habe mich nicht verliebt. Adam habe ich auch nicht geliebt, ich war einfach nur zu träge. Das mit dem Schauspielern klappte nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, und er war der Ausweg. Ich habe mir eingeredet, dass ich ihn liebte, aber das stimmte nie.“
    „Na, wenigstens etwas. Dieser hinterhältige, betrügerische Schuft!“
    „Antonio ist anders.“
    „Um deinetwillen wünschte ich, es wäre so, aber …“
    „Nicht. Fang nicht an, über ihn herzuziehen, Jane. Ich weiß, welchen Ruf er hat, aber hinter diesem Image versteckt sich ein einfühlsamer und verletzlicher Mensch.“
    Jane starrte sie entsetzt an. „Oh Gott, Fleur! Er wird dir das Herz brechen. Das weißt du doch!“
    Natürlich wusste sie es. Aber bisher war es ihr gelungen, jeden Gedanken daran zu verdrängen. „Damit beschäftige ich mich, wenn es so weit ist. Im Moment genieße ich das Heute.“
    „Und damit kannst du leben?“
    Fleur zuckte mit den Schultern. „Ich habe gar keine andere Wahl“, gestand sie. „Außerdem werde ich ausziehen.“
    „Wann?“
    „Sofort.“
    Jane starrte sie an, als sie aufstand. „Was machst du?“
    „Ich tue das Richtige, für alle Beteiligten. Ich werde ausziehen, bevor er heute Abend aus der Firma zurückkommt.“
    „Wenn er dir wehtut, bringe ich ihn um“, machte Jane unumstößlich klar.
    „Ich zöge es vor, wenn du dem Vater meines Kindes nichts antun würdest.“
    Vor Schreck rutschte Jane das Glas aus den Händen, Rotwein tropfte auf ihre weiße Designerbluse. „Fleur!“ Ihr Blick glitt automatisch zu Fleurs noch flachem Leib. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Fleur nickte. „Mir geht es besser, als ich erwartet hätte. Das Baby war nicht geplant, aber ich will es von ganzem Herzen.“
    Jane schoss gerührt das Wasser in die Augen. „Hast du es Antonio schon gesagt?“
    Sie schüttelte den Kopf.
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