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Im Bann des Maya-Kalenders

Im Bann des Maya-Kalenders

Titel: Im Bann des Maya-Kalenders
Autoren: Hugo Stamm
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Behauptung vieler Esoteriker, eine außergewöhnliche Planetenkonstellation im Dezember 2012 deute auf die unheilvollen Prognosen der Maya und ihren auslaufenden Kalender hin, entbehren jeder Grundlage. Es gibt schlicht keine besondere Konstellation. Selbst wenn es so wäre: Wie sollten besondere Positionen der Planeten einen Einfluss auf die Erde ausüben? Einen spürbar physikalischen sicher nicht, dazu sind die Gestirne viel zu weit entfernt. Unklar bliebe auch, was solche Konstellationen mit dem Maya-Kalender zu tun hätten.
    Pyramiden schützen vor Katastrophen
    Eine besondere Spielvariante zum Nibiru-Szenarium haben jene Esoteriker konstruiert, die sich bei ihren übersinnlichen Sehnsüchten auf die ägyptischen Pyramiden konzentrieren. Die spirituellen Sucher behaupten, ein energomagnetisches System auf dem Plateau der Gizeh-Pyramide schütze die Erde vor den Katastrophen des Planeten X. »Bis ins Jahr 2012 werden sehr stark die Sonneneruptionen zunehmen. Diese haben die biblische Sintflut vor 12.000 Jahren verursacht«, heißt es auf der Internetseite www.projekt-cheops.eu . Es sei inzwischen über wissenschaftliche Kreise hinaus bekannt, dass die derzeitigen Klimaveränderungen und magnetischen Störungen durch diesen destruktiven Planeten X ausgelöst würden. Die Umweltkatastrophen würden irrtümlicherweise auf die globale Erwärmung zurückgeführt, in Wirklichkeit vollziehe sich diese auf allen Planeten des Sonnensystems. Das Jahr 2012 sei ein absoluter Wendepunkt.
    Eine höhere Zivilisation aus vorbiblischen Zeiten habe vor 6500 Jahren bei den Pyramiden ein System installiert, das die Menschheit vor Nibiru schütze, behaupten sie weiter. Dann folgt der Link zu den Maya: In den Aufzeichnungen der Sumerer und im Maya-Kalender seien eklatante Übereinstimmungen zu dem bevorstehenden Ereignis zu finden, das von Nibiru ausgelöst werde und sich Ende 2012 einstellen werde.
    Nicht nur Nibiru oder der »Planet X« beflügeln die Phantasie der Endzeittheoretiker, auch der Stern Beteigeuze treibt ihren Puls in die Höhe. Astronomen erwarten nämlich, dass das riesige Gestirn, das den 662-fachen Durchmesser unserer Sonne aufweist, dereinst explodieren und ein Feuerwerk an den Himmel zaubern wird. Beteigeuze, einer der hellsten Sterne am Himmel, verliert nämlich rasch an Masse und soll bald als Supernova explodieren und erlöschen. Während dieses mehrwöchigen Prozesses wird der Riesenstern wie eine zweite Sonne leuchten, und
zwar nachts. Dann wird es auf der Erde rund um die Uhr hell sein.
    Doch was heißt in der Astronomie schon »bald«? Die Experten sind sich nicht einig, wann Beteigeuze zur Supernova mutiert. Während die einen vermuten, dass der Himmelskörper in den nächsten tausend Jahren explodiert, erwarten andere das astronomische Ereignis erst in etwa 100.000 Jahren. Sicher sind sich hingegen viele Esoteriker und Endzeitpropheten: Sie verkünden, dass der rote Riese beim Auslaufen des Maya-Kalenders zum Feuerball wird.
    Selbst wenn Beteigeuze bald explodieren würde, hätten wir keine apokalyptischen Gefahren zu befürchten, denn der Riese ist etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Nach der Explosion werden laut Experten allenfalls winzige Neutronenteilchen auf die Erde niederregnen, ohne Schaden anzurichten.
    Weitere Esoteriker und Endzeitpropheten machen nochmals andere außerirdische Phänomene aus, die apokalyptisches Unheil versprechen. Die Erdachse zeige im Dezember 2012 genau ins Zentrum der Milchstraße und weise auf den auslaufenden Maya-Kalender und ihre Endzeitprophezeiungen hin, behaupten sie. Ein solches astronomisches Phänomen gibt es aber nicht, wie erfahrene Astronomen bestätigen. Die Rotationsachse bewegt sich zwar im Lauf der Zeit leicht, wirklich kippen kann sie jedoch nicht. Dazu müsste die Erde schon mit einem Himmelskörper zusammenprallen, der ähnlich groß wie die Erde ist. An einen solchen Fall glauben nicht einmal die Esoteriker.
    Auch die Aussage mancher Esoteriker, Sonne und Erde zeigten am 21. Dezember 2012 genau zum Zentrum der Milchstraße, was sich nur alle 25.800 Jahre ereigne, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Dieter Koch, Experte für Archäoastronomie, hat ausgerechnet, dass sich dieses Phänomen erst 2225 ereignen werde. Es trete überdies viel häufiger auf als alle rund 26.000 Jahre. Und wenn schon: Es ist belanglos, in welche Richtung Sonne und Erde zeigen.

3. Hollywood löst Endzeithysterie aus
    Nicht nur Endzeitpropheten und Esoteriker
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